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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer
Autoren: Unbekannt
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Planquadrat von 100 Quadratkilometern. Es wurde über einem Planquadrat ein unheimlich komprimiertes Hyperfeld aufgebaut, das sich explosionsartig auf die kristallisierte Oberfläche entlud. Die abrusischen Kristalle barsten unter dem Hypersturm und wurden zu Staub. Wo Sholunas Hammer die Oberfläche getroffen hatte, stoben kilometerhohe Staubfontänen in die Höhe. Dies geschah in so rascher Folge, daß das menschliche Auge den Vorgang nicht in einzelne Phasen zerlegen konnte.
    Bald waren große Gebiete des Mars von dichten Staubwolken bedeckt, die sich unter der geringen Schwerkraft nur langsam zu Boden senkten. Nach drei Tagen war bereits ein Viertel des Kristallmantels zerstäubt worden.
    „Was wird aus dem Staub, Densee?" erkundigte sich Boris Siankow über die Bildfunkverbindung bei der ayindischen Wissenschaftlerin. Er hielt sich an Bord einer Korvette auf, die dicht am Rande des Todesfeldes postiert war, sich dessen Ausdehnungsgeschwindigkeit anpaßte und sich gleichschnell zurückzog.
    „Er bleibt als ungefährliches Abfallprodukt zurück", antwortete die Ayindi.
    „Wäre es nicht ratsam, ihn in den Hyperraum abzuschieben?" wollte der Nexialist wissen.
    „Diese Arbeit überlassen wir euch", sagte Densee in wohlmeinendem Ton. „Ein wenig müßt ihr auch selbst zur Entsorgung des Mars beitragen.
    Wenn das Todesfeld erloschen ist, dann könnt ihr mit den Aufräumungsarbeiten beginnen. Wir müssen schnell machen, um nicht zu lange dem Einfluß des Parresums ausgesetzt zu sein."
    „Verstehe. Wann ist zu erwarten, daß sich die Todesstrahlung abschwächt beziehungsweise gänzlich erlischt?"
    „Dafür gibt es keine Erfahrungswerte."
    „Wie soll ich das verstehen", wunderte sich Boris Siankow. „Nach eurer Aussage wurde Sholunas Hammer bereits vielfach im Einsatz erprobt..."
    „Nach Moiras Aussage", berichtigte Densee. „Ich habe nie behauptet, daß Sholunas Hammer jemals zum Einsatz gekommen ist. Tatsächlich geschieht es hier zum erstenmal."
    „Das fasse ich nicht!" rief Boris Siankow aus. „Du meinst, daß diese angebliche Wunderwaffe noch nie dafür verwendet wurde, abrusische Kristalle zu zerstören und deren tödliche Wirkung aufzuheben?"
    „Dies ist das erstemal, daß wir dazu Gelegenheit haben", gestand Densee. „Wie hätten wir im Arresum Sholunas Hammer auch einsetzen sollen? Es ist in unserer Heimat unmöglich, in die Todeszone der Abruse vorzudringen und an Kristallplaneten heranzukommen. Was diese Wunderwaffe betrifft, ist alles graue Theorie."
    „Das bedeutet, ihr wißt gar nicht, ob Sholunas Hammer überhaupt funktioniert!"
    „Du siehst doch, daß er funktioniert!"
    „Ja, was die Zerstörung der Kristalle betrifft - aber, was ist mit dem Todesfeld? Es ist bis jetzt weder schwächer geworden noch weist es auch nur die geringste Instabilität auf."
    „Das kann sich rasch ändern", sagte Densee. „Das Todesfeld könnte von einem Augenblick zum anderen kippen. Wir müssen zumindest warten, bis wir die Hälfte der Kristalle zur Auflösung gebracht haben. Erst dann werden wir sehen, ob Sholunas Hammer ein Erfolg war."
    „Warum hat Moira uns belegen und uns damit falsche Hoffnungen gemacht?"
    „Sie wollte vermeiden, daß ihr Zweifel über die Wirksamkeit von Sholunas Hammer bekommt", antwortete Densee und fügte erklärend hinzu: „Wir alle waren überzeugt, daß der Einsatz dieser Waffe zum Erfolg führt. Sonst hätten wir nicht diesen Weg gewählt. Sholunas Hammer wäre die einfachere Methode zum Erfolg gewesen..."
    „Du glaubst also selbst nicht mehr an einen Erfolg?"
    „Warten wir ab."
    Um die Mittagsstunde des 6. März waren bereits zwei Drittel der kristallisierten Marsoberfläche zur Auflösung gebracht worden, ohne daß eine Veränderung des Todesfeldes eingetreten wäre. Es besaß eine gleichbleibende Intensität und dehnte sich mit unverminderter Geschwindigkeit aus.
    Boris Siankow hatte seine Bedenken bis zuletzt vor den anderen zurückgehalten, weil er sich an den Strohhalm der Hoffnung klammerte, daß die Arbeiten der Ayindi doch noch zum Erfolg führen würden. Doch dann passierte etwas, das alles zunichte machte: Sholunas Hammer kam zum Stillstand, das hyperenergetische Feld über dem Mars wurde desaktiviert.
    Obwohl es keinen stichhaltigeren Beweis für ein Mißlingen des Unternehmens geben konnte, fragte der Nexialist bei Densee an.
    „Ist das das endgültige Aus für die Aktion?"
    „Ich überlasse alles Weitere Moira", sagte Densee. „Sie ist gerade aus Fornax
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