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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer
Autoren: Unbekannt
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dem Debakel mit Sholunas Hammer verständlich war.
    Moira beorderte Densee mit ihren Schiffen zu einem gemeinsamen Treffpunkt im Sektor Coma Berenices, dann kehrte sie mit ihrer STYX nach Fornax zurück. Es war in gewisser Weise ein schwerer Gang, denn sie hatte noch eine unangenehme Pflicht zu tun: Sie mußte wortbrüchig werden.
    Das war ihr in vielen Fällen leicht gefallen, nicht so jedoch diesmal.
    Aber es mußte sein.
     
    8.
     
    Nocturnenrausch Moira befahl Leelan und Gerrun über Hyperfunk, die Aktion abzuschließen. Pulk eins hatte es bis zu diesem Zeitpunkt auf 8423 Quarztürme des Weisen von Fornax gebracht. Eine stattliche Zahl, die für die Bildung einer Insel des Lebens ausreichend sein mußte.
    Gerruns Pulk hatte 5128 Quarztürme des Narren von Fornax geladen.
    Als der Narr daraufhin protestierte, gestand Moira Gerrun zu, noch zwei weitere Quarztürme aufzunehmen, so daß von jedem Mond 1026 Quarztürme Aufnahme gefunden hatten. Damit war auch der Narr von Fornax zufriedengestellt, und Moira beorderte die beiden Pulks zu dem Treffpunkt mit Densee.
    Moira blieb es nun überlassen, Pulk drei mit den 710 Stöcken aus jungen Nocturnen zu übernehmen. Sie flog den Zielpunkt im Schütze ihres Dunkelfeldes an.
    Ganz in der Nähe des Pulks war das winzige Medoschiff MUTTER stationiert. Siela Correl vertrieb sich die Zeit, um sich per Hypersignale mit den jungen Nocturnenstöcken zu unterhalten. Es war eine ziemlich einseitige Unterhaltung auf niedrigster Ebene, denn die jungen Nocturnenstöcke hatten noch keine nennenswerte Intelligenz entwickelt und waren gerade in der Lage, sich mit ein paar simplen Hypersymbolen zu artikulieren.
    Moira fing einen herkömmlichen Hyperfunkspruch von MUTTER auf, der sich ständig wiederholte. Er klang, als würde Siela Correl damit ihre Gedanken aussprechen.
    „Moira hat versprochen, mich mit an die Große Leere zu nehmen. Sie wird Wort halten. Sie muß Wort halten, denn sie braucht meine Unterstützung bei der Betreuung der jungen Nocturnenstöcke. Sie ist auf mich angewiesen. Sie kann gar nicht anders, als Wort zu halten und mich auf diese Reise mitzunehmen. - Moira hat versprochen..."
    Es war eine stete Wiederholung ein und desselben Wortlautes. Siela ließ die Botschaft über die Automatik ablaufen und ständig wiederholen.
    Die Botschaft war eindeutig an Moiras Adresse gerichtet und sollte sie an ihre, Sielas, Unentbehrlichkeit erinnern.
    „Arme, naive Siela", sagte Moira, und zeichnete ihre Worte auf. Sie sollten als Funkspruch für Siela in dem Moment abgestrahlt werden, da Moira mit Pulk drei Fahrt aufnahm. „Dort, wohin ich gehe, kann ich dich nicht brauchen. Bei diesem großartigen kosmischen Werk sind Sentimentalitäten nicht erlaubt. Du wärst mir und den Zellaktivatorträgern nur ein Klotz am Bein - und ES natürlich auch. Tut mir leid, daß ich wortbrüchig werden muß. Aber du hast mich gezwungen, ein Versprechen zu geben, das ich nicht halten kann. Leb wohl, Siela!"
    Moira dockte im Schütze des Dunkelfeldes mit der STYX an dem havarierten Kommandoschiff von Pulk drei an, ohne von MUTTER geortet werden zu können und errichtete das Netzwerk, über das sie die Kraftwerkschiffe kontrollieren konnte. Dann ließ sie die Triebwerke unter vollem Ortungsschutz anlaufen und nahm Fahrt auf.
    Jetzt erst, als sich Pulk drei in Bewegung setzte, konnte Siela merken, was da hinter ihrem Rücken angelaufen war. Und sie reagierte prompt.
    „Moira, du Verräterin!" funkte MUTTER. „Du hast mir dein Ehrenwort gegeben. Du kannst den Transport nicht ohne mich schaffen.
    Du wirst die jungen Nocturnenstöcke verlieren..."
    Moira schickte die vorbereitete Antwort ab und ging in den Überlichtflug. Am vereinbarten Treffpunkt schloß Pulk drei zu den anderen beiden Pulks und Densees Schiffen auf. Alle Einheiten koppelten sich aneinander und gingen gemeinsam auf den mit 14 Normtagen veranschlagten Flug über die 225 Millionen Lichtjahre zur Großen Leere.
    Was Siela Correl nicht wissen konnte, war die Tatsache, daß sich Moira längst der Unterstützung des Weisen von Fornax vergewissert hatte. Der Weise hatte versprochen, die Betreuung der jungen Nocturnenstöcke während des Fluges zu übernehmen und darüber zu wachen, daß sie sich zu einer gefestigten Persönlichkeit entwickelten.
    Moira war es lieber, das fünfdimensionale Hintergrundgemurmel des Weisen über sich ergehen zu lassen, als die sentimentale Gefühlsduselei von Siela ertragen zu müssen. Dabei wäre sie
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