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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer
Autoren: Unbekannt
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Aneinanderreihung von Geräuschen.
    Manchmal melodiös, dann wieder disharmonisch. Aber es war erstaunlich, wie die Nocturnenschwärme darauf reagierten. Sie formierten sich zu unzähligen kleineren Schwärmen und umtanzten in sicherer Distanz die Quelle der Impulse in faszinierendem Reigen.
    Siela versuchte sich vorzustellen, welche Botschaft der Weise ihnen über MUTTER auf diese Weise zukommen ließ. Er mochte „seinen Kindern" sagen, daß sie nunmehr nichts mehr zu befürchten hatten. Daß die Zeit der Reife gekommen war und sie sich den hier entstehenden Kräften anvertrauen und von ihnen leiten lassen sollten, um sich übereinanderzuschichten und Stöcke zu bilden.
    Er mochte ihnen auch eine glorreiche Zukunft vorschwärmen... Die jungen Nocturnen hatten sich immer schon dem Einfluß der alten Stöcke gefügt und waren ihren Lockrufen gefolgt.
    Und dasselbe geschah nun im Sektor Coma Berenices, viele Lichtjahre von der nächsten 5-D-Quelle und vom nächsten Nocturnenstock entfernt.
    Aber Moria bot den Nocturnenschwärmen einen vollwertigen Ersatz für die Stöcke, während von MUTTER die Lockimpulse kamen.
    Moira zapfte im Schütze des Dunkelfeldes der STYX den Hyperraum an, um die Speicher der Kraftwerkschiffe aufzuladen. Dabei ging sie mit großer Vorsicht zu Werke, damit nur ja keine Hyperemissionen an die Nocturnen gelangen und die verlockenden Symbolsendungen von MUTTER nicht stören konnten.
    Endlich hatten die Kraftwerke genügend Energie getankt, um in der umliegenden Weltraumleere erste Inseln aus Gravitation bilden zu können.
    Diese machten sie zu 5-D-Quellen, die die Existenz von Nocturnenstücken vortäuschten.
    Und MUTTER lockte mit den Symbolen des Weisen.
    Die Nocturnenschwärme näherten sich in geordneten Reihen. Sie schienen keine Eile zu haben und entwickelten keine Hektik. Membrane um Membrane segelte auf die Schwerkraftinseln zu und ließen sich darauf nieder. Als die ersten paar tausend Nocturnen auf diese Weise übereinandergeschichtet waren, war bereits ein wenige Meter hoher Nocturnenstock zu erkennen.
    MUTTER schickte die Symbolketten in genau jener Reihenfolge ab, wie sie sie vom Weisen empfangen hatte, und die Nocturnen folgten ihrem Ruf. Dabei kristallisierte sich ein ungewöhnliches und von Siela bisher für unmöglich gehaltenes Verhaltensmuster heraus.
    In der Regel kam es so, daß ein Teil der Nocturnenschwärme, wenn sie ins Stadium der Reife getreten waren, zur Teilung angeregt wurden. Aus den hundert Meter großen Membranen bildeten sich mehrere lediglich wenige Meter große junge Nocturnen. Auf diese Weise wurde für die Arterhaltung gesorgt.
    Doch nicht so diesmal. Siela beobachtete keinen einzigen Teilungsprozeß. Alle Nocturnen strebten den Schwerkraftinseln zu und ließen sich zur Stockbildung darauf nieder.
    Selbst kleinere und somit jüngere Nocturnen, die längst noch nicht die Stockphase erreicht hatten, wurden dazu animiert, auf den Schwerkraftfeldern seßhaft zu werden. Auf diese Weise bildete sich eine Reihe von Nocturnenstöcken, deren Durchmesser bis weit unter der 100-Meter-Grenze lag und die insgesamt unregelmäßige Dicke aufwiesen.
    Es kam auch vor, daß sich solche Stöcke wieder auflösten und in sich zusammenfielen. Als ein solcher Zwischenfall zum erstenmal passierte, da stockte Siela förmlich das Herz. Sie meinte, daß diese unausgereiften Nocturnen es nicht schaffen würden, sich zu Stöcken zu formieren.
    Aber dann stellte sie beruhigt fest, daß diese Nocturnen nach ihrem ersten Versagen weitere Anläufe nahmen - bis es ihnen schließlich gelang, zu Quarztürmen zu verschmelzen. Manche dieser Schwärme aus unausgereiften Nocturnen mischten sich unter die größeren Membranen und schwindelten sich in deren Stöcke. Sie wurden nahtlos mit ihnen verschweißt und wurden in die stabilen Quarztürme integriert.
    Das alles wirkte leicht und unbeschwert. Aber die Handhabung der jungen Nocturnen bedurfte großer Aufmerksamkeit. Bereits die geringsten Energieschwankungen konnten Unruhe in die Schwärme bringen und die Nocturnen zu unkontrolliertem Verhalten veranlassen.
    Moira war jedoch auf dem Posten und handhabte die Steuerung der fünfdimensionalen Kraftfelder virtuos.
    Nach den ersten vierundzwanzig Stunden waren auf diese Weise bereits über fünfhundert Nocturnenstöcke im Entstehen begriffen. Manche von ihnen hatten bereits eine Höhe von über fünfhundert Metern erreicht.
    Und noch immer strömten unzählige Megaschwärme aus Myriaden hauchdünner
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