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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel
Autoren: Jason Dark
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nicht den nächsten Schlag kommen, der sie dicht unter dem Kinn traf und dessen Wucht sie zurück in die Hütte stieß. Dort fiel sie gegen die Spaten, Schaufeln und Harken, aber sie rutschte nicht zu Boden.
    Glenda blieb auf den Beinen und rang weiterhin um Atem. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und sie sah die Männer nur verschwommen.
    Beide kümmerten sich nicht um sie. Die Kerle unterhielten auf Arabisch. Jedenfalls klangen ihre kehligen Worte so, und sie fingen auch an zu lachen.
    Es stand für Glenda Perkins fest, dass sie verloren hatte. Sie hätte an den zweiten Killer denken sollen, jetzt war es zu spät. Zum Glück bekam sie wieder besser Luft, und auch ihr Gehör hatte nicht gelitten.
    »Pech gehabt.«
    Glenda schüttelte nur den Kopf. »Ich habe es versucht.«
    »Ist auch egal.« Der zweite Typ sprach jetzt. »Wir haben unser Ziel erreicht.«
    »Durch meine Hilfe.«
    »Dir blieb nichts anderes übrig.«
    Glenda hob die Schultern. »Und jetzt?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Die beiden schauten sich an.
    »Ihr habt das Buch.«
    »Ja, das wissen wir.«
    »Also könnt ihr mich...«
    »Töten!«, erklärte der Erste. »Wir können dich töten, und wir werden dich töten.«
    Glenda war nicht mal geschockt, denn sie hatte damit gerechnet. Sie spürte nur einen dicken Kloß im Hals und machte sich Vorwürfe, sich in diese Sache hineingehängt zu haben. Die beiden Hundesöhne standen vor ihr, aber es gelang ihr dennoch, einen Blick ins Freie zu werfen.
    Zu sehen war nichts.
    Es gab keine Hilfe.
    Niemand durchquerte den Garten, um das kleine Haus aufzusuchen. Auch kein John Sinclair und ebenfalls kein Suko. Sie war und blieb auf sich allein gestellt.
    Das war nicht wie im Kino, wo plötzlich der Held auftauchte und die Frau rettete.
    Sie atmete heftig. Sie schluckte einige Male, und sie sah, dass sich die beiden Killer amüsierten.
    »Wie willst du sterben?«, wurde sie gefragt. »Langsam oder schnell?«
    »Gar nicht!«, platzte es aus ihr hervor, was die beiden amüsierte.
    »Sie hat sogar Humor.«
    »Machen wir es schnell«, sagte der zweite Mann, der ebenfalls ein Messer in der Hand hielt. »Ich werde ihr die Klinge ins Herz stoßen und du nimmst dir die Kehle vor.«
    Der Killer überlegte noch. »Ja, das ist mir recht.« Dann fragte er Glenda: »Wer soll zuerst zustoßen?«
    Sie gab keine Antwort. Sie stand nur da und starrte nach vorn.
    Sie sah die beiden Killer, und sie sagte nichts. Es blieb bei ihrem Starren, als wollte sie sich so auf den Tod vorbereiten...
    ***
    Bisher war für uns alles glatt gelaufen, und wir hofften, dass es auch weiterhin der Fall sein würde. Als Leihwagen bot man uns einen kleinen Renault Clio an, den wir auch nahmen.
    Uns wurde noch gesagt, wo wir hin mussten, und zum Glück war der Weg zu dieser Garage, in der die Leihwagen der verschiedensten Firmen standen, nicht weit.
    Wir gingen nebeneinander her, aber wie Männer, die es eilig hatten. Mit langen, raumgreifenden Schritten, denn Zeit hatten wir wirklich nicht zu verlieren.
    Leider war der kleine Wagen nicht mit einem Navi ausgerüstet. Ich hoffte nur, dass wir eine Straßenkarte im Handschuhfach fanden, um den Weg nach Bresson markieren zu können. Wie wussten so gut wie nichts über den Ort. Nur so viel, dass es ein sehr kleines Dorf war mit einem Hotel am Rand, das so etwas wie ein Geheimtipp war.
    Ja, es gab die Karte.
    Suko saß mal wieder hinter dem Steuer. Er hielt den Zündschlüssel noch in der Hand, denn er wollte, dass ich die Karte studierte und den Weg fand.
    Es war eine normale Sucherei. Dennoch überkam mich der Eindruck, dass die Zeit wieder schneller unter unseren Fingern zerrann. Dass wir in nördliche Richtung fahren mussten, war uns klar, und Sekunden später las ich den Namen Bresson.
    »Ich hab’s.«
    »Super.« Suko startete. »Und wie müssen wir zunächst fahren?«
    »In Richtung City. Ich sag dir Bescheid, wann du abbiegen musst.«
    »Alles klar.«
    Suko war der perfekte Autofahrer, der mit jedem Fahrzeug zurechtkam.
    Auch mit dem kleinen Clio hier. Wir rollten aus der Garage in das grelle Sonnenlicht und setzten beide unsere dunklen Brillen auf, um unsere Augen zu schützen.
    Wenig später erlebten wir wieder mal, was Verkehr bedeuten konnte. Die Straßen waren voll. Es gab Staus, die sich immer mehr verdichteten, je näher wir der Stadt kamen.
    Wir hatten trotzdem noch Glück, denn hinein in die City brauchten wir nicht, und bald schon tauchte die Straße auf, die nach Norden führte,
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