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1745 - Die Ketzerbibel

1745 - Die Ketzerbibel

Titel: 1745 - Die Ketzerbibel
Autoren: Jason Dark
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haben hier ein wirkliches Kleinod.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Wissen Sie denn, wo wir Glenda Perkins finden können? Befindet sie sich vielleicht auf ihrem Zimmer?«
    »Nein, das nicht«, lautete die spontane Antwort.
    »Sind Sie da sicher?«
    »Ja. Ich habe sie kurz gesehen.«
    »Hier draußen?«
    »Genau.«
    »Aber Sie wissen nicht, wohin sie gegangen ist?«
    Die Frau dachte nach. Sie kaute dabei auf ihrer Unterlippe und legte die Stirn in Falten. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Ich glaube nicht, dass sie unbedingt weg wollte. Jedenfalls hat sie das Gelände nicht verlassen. Sie ging in den Garten. Das hat auch einer meiner Mitarbeiter gesehen, der am Pool die Blätter aufsammelte und sich um das Wasser kümmert.«
    »Können wir mit dem Mann sprechen?«
    »Nein, im Moment nicht. Er ist in die Stadt gefahren, um etwas zu besorgen. Ich weiß, dass Madame Perkins in den Garten gegangen ist. Ich habe sie aber nicht zurückkommen sehen.«
    Suko tippte mich an. »Dann sollten wir mal nachschauen.«
    Nicole schaute uns leicht skeptisch an. Unser Besuch und unsere Fragen mussten ihr nicht geheuer vorkommen. Jetzt wollte sie wissen, was uns hergetrieben hatte.
    »Das ist ganz einfach«, sagte ich. »Wir müssen mit Glenda Perkins reden. Sie hat uns angerufen. Wir sind heute von London hergeflogen, und es ist sehr wichtig, dass wir mit ihr sprechen.«
    »Das macht keinen positiven Eindruck auf mich.«
    Bevor sich die Frau gegen uns stellte, spielte ich mit offenen Karten. Ich erklärte, wer wir waren, und ließ sie zugleich meinen Ausweis sehen.
    Die Frau trat einen Tritt zurück. Unter der Sonnenbräune wurde sie blass.
    »Mon Dieu, englische Polizei.« Sie schluckte. »Was hat Madame Perkins denn angestellt?«
    Ich winkte beruhigend ab. »Sie hat gar nichts angestellt. Sie ist nur eine Kollegin von uns.«
    »Ach so ist das.«
    »Dann dürfen wir uns im Garten umschauen?«
    Die Frau runzelte die Stirn, das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, und sie schüttelte den Kopf. Dann sagte sie: »Seien Sie mir nicht böse, aber Ihr Besuch kommt mir schon ein wenig ungewöhnlich vor. Was ist denn mit Glenda Perkins los? Hat sie etwas entdeckt?«
    »Das kann man so sagen«, erwiderte ich. »Glauben Sie mir bitte, wir sind nicht aus Spaß hierher gekommen.«
    »Könnte es gefährlich werden?«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Und weiter?«
    Ich wollte keine Geheimnisse preisgeben und bat sie, uns den Garten zu zeigen.
    »Gut. Ich komme dann mal mit.«
    »Danke.«
    Sie ging vor. Suko hielt sich dicht in meiner Nähe. Er sah aus wie jemand, der stark nachdachte, und er behielt seine Gedanken auch nicht für sich.
    »Wäre es nicht besser gewesen, wenn wir auch in ihrem Zimmer nachgeschaut hätten?«
    »Ja. Das können wir später noch. Wenn sie in den Garten gegangen ist, finden wir sie vielleicht dort.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Das Wasser des Pools leuchtete uns entgegen. In seiner Nähe waren wir stehen geblieben. Er bildete so etwas wie einen Mittelpunkt innerhalb des Gartens. Aber es waren auch Wege zu sehen, die durch das Gelände führten. Allerdings musste man mehr von Pfaden sprechen.
    Am Pool lag niemand. Das würde wohl erst später der Fall sein. Wir schauten uns um und suchten nach Glenda oder nach einer Spur, die sie hinterlassen haben könnte. Da war nichts zu sehen.
    Suko wandte sich an die Frau. »Gibt es hier im Garten noch besondere Orte, die wir von hier aus nicht sehen? Meinetwegen auch lauschige Plätze?«
    Nicole lächelte. »Ja, die gibt es. Unter den Bäumen stehen kleine Bänke mit Tischen davor. Man kann dort wunderbar sitzen und seinen Wein oder Champagner trinken.«
    »Sehr schön. Sonst noch etwas?«
    Die Frau wollte den Kopf schütteln, das sahen wir ihr an. Dann tat sie es doch nicht und gab uns eine Antwort.
    »Ja, es gibt hier im Garten noch ein kleines Haus, in dem die Geräte untergestellt sind, die unser Gärtner benötigt.«
    »Und wo ist es?«, fragte Suko, nachdem er mir einen knappen Blick zugeworfen hatte.
    Sie drehte sich nach links. »Da hinten, wo die Bäume am Ende des Grundstückes etwas dichter stehen, werden Sie die Hütte finden. Aber glauben Sie wirklich daran, dass Madame Perkins sich dort aufhält?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte ich. »Aber wir wollen nichts unversucht lassen.«
    »Und was ist mit dem Zimmer?«
    »Das werden wir uns auch noch vornehmen.«
    Sie nickte. »Ja, wie Sie wollen. Allmählich werde ich schon etwas unruhig.«
    »Das brauchen Sie nicht«,
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