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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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Frage stellt sich, wie wir wieder zusammenkommen sollen?«
    »Ich glaube, dass wir da nichts tun können. Es muss von der anderen Seite her passieren.«
    »Kannst du Suko nicht fragen?«
    Daran hatte ich auch schon gedacht, doch im Moment schien er nicht in meiner Nähe zu sein. Ich hörte nichts und nahm ihn auch anders nicht wahr.
    Wir kamen uns vor wie verloren.
    Suko hatte uns gesehen und uns einen Rat gegeben. Wir sollten uns ruhig verhalten, und das hatte er bestimmt nicht grundlos gesagt. Seine Stimme hatte zudem normal geklungen, von Stress war nichts zu hören gewesen.
    Mir gefiel nur die Vorstellung nicht, dass plötzlich eine Hand mit einem Messer aus dem Unsichtbaren erschien und zustieß, obwohl ich kein Motiv für einen Mord sah. Aber man konnte nie wissen, was in den Köpfen derjenigen vorging, die eine andere Existenz erlebten als wir.
    Warten, sonst nichts.
    Auch eine gewisse Ungeduld stieg in uns auf. Ich wollte noch mal einen Versuch starten und mit Suko Kontakt aufnehmen, doch dann geschah etwas in unserer Umgebung. Es war zunächst nicht zu sehen, sondern nur zu fühlen. Über meine Haut rann ein Kribbeln. Jane Collins schien es nicht anders zu ergehen. Sie schaute mich aus großen Augen an, wobei ihre Lippen zitterten und sie sich auf der Stelle drehte, um in alle Richtungen schauen zu können.
    »Was passiert da, John?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Keiner von uns dachte in diesen Momenten an Flucht. Wir wollten bleiben und abwarten, was geschah. Hier herrschte die kalte Sonne, und genau sie war dabei, ihre Kraft oder Macht zu zeigen, denn sie erschien oder ging auf.
    Ab jetzt gab es nur eine Richtung, in die wir schauten, und das war die Wand, auf der wir schon vom Fuß der Treppe aus die Sonne gesehen hatten.
    Jetzt kehrte sie zurück.
    Nicht schlagartig, sondern sehr verhalten. Der Schein malte sich an der Mauer ab und war erst nur schwach zu erkennen. Ein Kreis von der Höhe eines Menschen, der weiß leuchtete und tatsächlich bläuliche Einschlüsse in seinem Innern aufwies. Wir konzentrierten uns auf das Phänomen. Es erreichte uns keine Wärme, diese Sonne war tatsächlich kalt und das im doppelten Sinne des Wortes.
    Hätte man mich jetzt gefragt, wie ich mich fühlte, dann hätte ich keine bestimmte Antwort geben können. Es war schon okay, denn eine Gefahr verspürte ich nicht. Nur eine gewisse Neugierde, in die sich noch spannungsvolle Erwartung mischte.
    Was stand uns bevor?
    Die Sonne nahm weiter an Intensität zu, was Jane Collins flüsternd bemerkte. Sie atmete heftiger als sonst, räusperte sich und streckte ihren rechten Arm aus, als sie in der hellen Sonne einen Umriss sah.
    »Da ist jemand.«
    Das stimmte. Nur konnten wir leider nicht erkennen, wer sich dort aufhielt. Dass es ein Mensch war, stimmte schon, aber erst als sich die Konturen deutlicher zeigten, wurde uns bewusst, wer uns da erwartete.
    Es war Suko!
    Im ersten Augenblick spürten wie beide Erleichterung, ihn vor uns zu sehen. Er schien okay zu sein. Man hatte ihm nichts getan. Allerdings war er für uns weiterhin nur als Schattengestalt zu erkennen.
    Ich warf einen Blick nach rechts, wo Jane Collins stand und sich leicht nach vorn gebeugt hatte. »Er will wieder zurück!«, flüsterte sie. »Er hält es dort nicht aus, und jetzt befindet er sich auf dem Weg.«
    Ich ließ sie reden. Nur war ich von ihrer Meinung nicht überzeugt, denn so einfach war das nicht. Ich dachte zudem daran, dass Suko seine Dämonenpeitsche gegen Kira Simmons eingesetzt hatte, und das würde die andere Seite nicht vergessen. Hoffentlich irrte ich mich, aber dieser Gedanke ging mir nicht aus dem Kopf.
    »Was tun wir, John?«
    »Abwarten.«
    »Meinst du denn, dass er zu uns kommen wird?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es kann auch umgekehrt laufen, verstehst du?«
    Jane Collins nickte. »Ja, das befürchte ich leider auch.«
    Es schien, als hätte Suko nur auf diese letzte Bemerkung gewartet, denn er reagierte. Wir sahen seine knappe Bewegung, ohne dass er einen Kommentar von sich gab. Dafür tat er etwas, das uns nicht mal überraschte.
    Er streckte uns eine Hand entgegen.
    Die Geste war klar. Wir wussten augenblicklich, was er wollte. Wir sollten wieder zusammenkommen – nur nicht in unserer Zone, sondern in der anderen.
    »Was machen wir?«, fragte Jane.
    Suko gab die Antwort auf seine Weise. Er streckte uns auch seinen zweiten Arm entgegen, und das nahmen wir als Einladung an.
    Ich schob Jane Collins vor und ging ebenfalls einen Schritt
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