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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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mit fester Hand umklammert.
    »Was hast du vor?«, flüsterte Jane.
    »Das weiß ich noch nicht. Lass dir nur gesagt sein, dass ich auf alles gefasst bin.«
    »Gut...«
    Ich kümmerte mich nicht um Suko und Jane, sondern behielt die beiden Frauengestalten im Auge, die nicht daran dachten, sich unsichtbar zu machen. Ich ging drei Stufen höher. Auch jetzt reagierten sie nicht. Sie blieben stumm.
    Sofort drehte ich mich halb um und sah, dass Jane sich duckte.
    Ich wollte sie fragen, was passiert war, da hörte ich ihre Stimme. »Sie ist da.«
    »Und wie spürst du das?«, fragte Suko.
    »Sie steht neben mir.«
    »Und weiter?«
    Jane schüttelte den Kopf.
    »Hat sie dir nichts zu sagen?«
    »Keine Ahnung. Bisher jedenfalls nicht.« Jane schloss die Augen. »Mein Gott, jetzt fasst sie mich an. Ich spüre sie, aber ich kann sie nicht sehen.«
    »Was tut sie denn?«
    Die Antwort wurde verzögert gegeben. »Ich glaube, sie will uns töten. Ja, das glaube ich.«
    Und da schlug Suko zu. Es war ihm egal, ob er Jane dabei traf, er wollte einfach wissen, ob er die böse Kraft damit abwehren oder auslöschen konnte.
    Ein Riemen hatte Jane getroffen. Sie war an der Schulter und am Ohr erwischt worden. Die beiden anderen Riemen aber hatten sie verfehlt, und das war kein Zufall gewesen, sondern von Suko so gewollt. Seine Peitsche war eine starke magische Waffe, und oft ließ sich Magie nur mit Magie bekämpfen.
    Er hatte die richtige Karte gezogen. Die Unsichtbare war nicht zu sehen gewesen, aber dieser magische Zustand war nun mit einer anderen Magie zusammengetroffen.
    Welche gewann?
    Wir hörten einen wütenden Laut, der nicht von Jane Collins stammte. Suko griff zu und zerrte sie zur Seite, denn er wollte sie aus der unmittelbaren Gefahrenzone haben.
    Und dann bekamen wir etwas zu sehen, was wir fast nicht für möglich gehalten hätten. Dort, wo sich die Unsichtbare befand, tat sich etwas. Es war ein Zirkulieren der Luft, wobei ein scharfes Geräusch entstand. Eine zuckende Bewegung fiel uns auf, und Sekunden später wurde die Unsichtbare wieder sichtbar.
    Auf der Treppenstufe hockte sie. Sie war nackt, aber sie sah so aus, wie wir sie erlebt hatten, als sie an dem Spiegel vorbeigelaufen war.
    Es war tatsächlich Kira Simmons, deren Körper durch zwei rote Streifen verunstaltet war, denn dort hatte Suko sie mit seiner Peitsche getroffen. Die Magie der Riemen aus Dämonenhaut war stark genug gewesen, um sie aus ihrem unsichtbaren Zustand zu befreien.
    Sie kniete jetzt auf der Treppe. Sie war schwach, hob aber den Kopf, um uns anzuschauen. Wir sahen, dass sich ihr Gesicht verzog. Wahrscheinlich deshalb, weil sie Schmerzen verspürte.
    Was sie genau war, konnten wir nicht einschätzen. Wäre sie eine schwarzmagische Person gewesen, hätte die Peitsche sie vernichtet. So aber war sie nur aus ihrem Zustand geholt worden.
    Was steckte wirklich dahinter?
    Eine Waffe sahen wir nicht in ihrer Hand, aber wir hörten sie keuchen. Es wies daraufhin, dass sie nach irgendwelchen Worten suchte, um sich zu verteidigen oder zu erklären. Die roten Striemen blieben so, wie sie waren. Sie lösten die Haut nicht ab, wie wir es gewohnt waren. Sie hatten die Frau nur geschwächt.
    Jane sprach sie an. »Erkennst du mich?«
    »Ja...«
    »Das ist gut. Dann kann ich dich ja fragen, warum du mich töten wolltest. Daran kannst du dich wohl noch erinnern – oder?«
    »Du bist mir zu nahe gekommen. Das hättest du nicht tun dürfen. Du hättest mich meine Pflicht tun lassen sollen.«
    »Ja, das Töten.«
    »Cyril Parker hatte es nicht anders verdient. Er hätte das, was er hier erlebte, für sich behalten sollen. Das wollte er nicht tun. Er wollte an die Öffentlichkeit gehen, und so etwas konnten wir nicht zulassen. Deshalb musste er sterben.«
    »Er hat dich hier gesehen?«
    »Ja.«
    »Auch die anderen beiden?«
    »Bestimmt. Er wollte, dass ich mit ihm komme, und das habe ich getan. Nur wusste er nicht, was wir alles beherrschten. Das ist ihm erst später aufgefallen. Er wusste nur, dass wir verschollen waren, aber unsere Wahrheit sollte nicht ans Tageslicht kommen.«
    »Das ist sie jetzt«, sagte ich.
    Kira hob den Kopf an. »Wer bist du?«
    »Ich bin jemand, der es hasst, wenn Menschen umgebracht werden. Egal von wem.«
    Sie stand auf. Nackt baute sie sich vor uns auf. »Das hier ist unsere Welt. Wir genießen den Schutz, der stärker ist als ihr. Die alte Magie der Kelten hat uns geholfen. Und es waren ihre Priester, die nach den Geheimnissen der Welt
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