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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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forschten und sie auch enträtseln konnten. So ist das, und niemand kann daran etwas ändern.«
    »Und woher nehmt ihr die Kraft? Aus der Sonne?«
    »Du hast es erfasst. Ja, es ist die Sonne. Ich bin ihr dankbar.«
    Sie lebte, aber sie hatte Probleme mit ihrer Verletzung. Trotzdem raffte sie sich auf, ging mit einem Schritt zwei Stufen höher und wieder auf die Sonne zu, aus der sie gekommen war und wo ihre beiden Freundinnen auf sie warteten.
    »Sollen wir sie gehen lassen?«, fragte Jane.
    »Nein!«, erwiderte Suko und setzte seinen Plan sofort in die Tat um.
    Bevor wir noch etwas unternehmen konnten, war er schon auf dem Weg und nahm die Verfolgung auf.
    Ich schrie nicht hinter ihm her, denn Suko wusste, wie er sich zu verhalten hatte.
    Allerdings wollte Jane ihm nach. Ich hielt sie fest und erklärte ihr, dass es besser war, wenn wir erst mal abwarteten.
    »Aber es geht um mich, John, das weißt du doch.«
    »Im Moment geht es um uns alle.«
    »Ja, du hast recht. Sorry, aber auch ich habe Nerven. Auch wenn Suko einen Teilerfolg erzielt hat, sicher fühle ich mich nicht. Ich habe auch Angst um Suko. Ich weiß nicht, was geschieht, wenn er in diese Sonne hineingeht.«
    »Wir werden es sehen. Jedenfalls hat er eine Waffe bei sich, mit der er sich verteidigen kann.« Meine Antwort hatte nicht echt geklungen, aber was sollte ich machen? Ich musste abwarten, was mit Suko und dieser Kira Simmons geschah.
    Wir standen zwar in einer völlig normalen Welt, dennoch war alles anders geworden. Auf dieser Insel trafen zwei Kräfte zusammen und eine davon war uralt.
    Kelten, Druiden, ein geheimnisvoller Zauber, den ich auch aus Aibon kannte, das alles war nur schwer zu begreifen. Da musste man schon selbst involviert sein, wie wir es seit Jahren waren. Ich ging hier nach wie vor davon aus, dass diese beiden Sonnen so etwas wie Tore bildeten, die in fremde Reiche oder sogar in die Vergangenheit führten.
    Suko ging weiter.
    Auch die Frau blieb nicht stehen.
    Jane fasste nach meiner Hand. Sie stand unter einer ebenso großen Anspannung wie ich. Wahrscheinlich konnte sie sich genau wie ich nicht vorstellen, dass nichts passierte, wenn Suko die Sonne erreichte.
    Ich hörte, wie Jane mit den Zähnen knirschte. Über meine Stirn liefen längst Schweißtropfen – und dann war es so weit. Es ging sehr plötzlich. Suko trat noch einen letzten Schritt nach vorn – und erreichte die Sonne.
    Er war ein Mensch, aber in dieser Umgebung sah er verändert aus. Das blaue Licht hielt ihn umfangen. Er wirkte mehr wie ein Schatten vor diesem Hintergrund und war plötzlich von drei Frauen umringt.
    »Das geht nicht gut«, flüsterte Jane, »das kann einfach nicht gut ablaufen.«
    Sie hatte recht.
    Ohne dass großartig etwas passierte, waren alle Personen verschwunden, und wir schauten auf die leere kalte Sonne, die uns wie ein höhnisches Auge entgegenblickte...
    ***
    Jane Collins umfasste meine Hand fester. »Ich habe es gewusst«, flüsterte sie. »Das konnte einfach nicht gut gehen. Wir hätten ihn zurückhalten müssen.« Sie stöhnte leise auf. »Jetzt ist es zu spät, verflixt noch mal.«
    Ich verstand ihre Sorge, teilte sie aber nicht so recht. »Warte erst mal ab. Du kennst Suko und du weißt, dass er sich wehren kann. Hilflos ist er nicht.«
    »Aber er befindet sich jetzt vielleicht in einer anderen Welt.« Jane streckte die freie Hand aus. »Diese Sonne, John, das ist ein Tor. Ja, ein Tor in eine andere Welt. Aber das muss ich dir ja nicht erzählen. Das weißt du alles selbst.«
    Klar, dass wusste ich. Mir war auch klar, was da mit Suko passiert war. Eine andere Macht hatte ihn geholt und ihn hineingezogen in ihr Reich. Aber was war das für ein Reich? Wer regierte da? Und wieder schoss mir der Name Aibon durch den Kopf.
    Wie lange wir hier gestanden hatten, wusste ich selbst nicht. Die Zeit war plötzlich nicht mehr wichtig. Vor uns lag die Treppe. An deren Ende hätte ich gern die Sonnen gesehen, aber die waren nicht mehr vorhanden.
    Wo befand sich Suko?
    Das war die große Frage, die uns quälte. Die drei nackten Frauengestalten hatten ihn geholt. Drei Frauen, die angeblich ertrunken waren und trotzdem noch lebten. Sie waren von einer Sonne im Tempel der Unsichtbaren geholt worden, und ich fragte mich, ob es wirklich Sinn hatte, dagegen zu kämpfen. Es war ein Gegner, den wir nicht sahen, und wir wussten nicht, wo wir anfangen sollten.
    Das heißt, es gab schon so etwas wie einen Start. Wir mussten den gleichen Weg nehmen, den auch
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