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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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gemeinsam nahmen.
    »Dagegen habe ich nichts«, sagte Suko.
    Jane überlegte noch. »Vielleicht sollte ich den Anfang machen.«
    »Warum?«
    »Ich bin eine Frau. Es waren drei Frauen, die verschwunden sind, und ich...«
    »Nein, das lasse ich nicht zu. Denk daran, wer dich killen wollte. Willst du freiwillig dein Leben opfern?«
    »Hatte ich nicht vor.«
    »Dann gehen wir gemeinsam.«
    Jane Collins war immer forsch bei der Sache. Das war oft ein Fehler, und hier hätte er für sie tödlich enden können. Auch Suko war der Meinung, dass wir es zu dritt versuchen sollten.
    Bisher hatte sich nichts verändert. Durch das lange Betrachten stuften wir den Tempel und seinen Zugang sogar schon als normal ein. Uns wurde auch keine Warnung geschickt, und bei meinem Kreuz tat sich ebenfalls nichts, was mich schon leicht enttäuschte.
    »Dann los!«, sagte ich.
    Wir behielten die Formation bei. Jane zwischen Suko und mir, und wir hielten unsere Blicke leicht nach oben gerichtet, um das Ziel besser in Augenschein nehmen zu können.
    Die Stufen waren normal hoch. Der Zahn der Zeit hatte an ihnen genagt und sie rissig gemacht. An manchen Stellen waren sogar Stücke herausgebrochen. Aus den Löchern wuchsen dürre Grashalme.
    Wir alle waren gespannt, ob eine geheimnisvolle Macht unsere Ankunft bereits bemerkt hatte.
    Es passierte nichts, bis wir etwa die Hälfte der Treppe hinter uns gelassen hatten. Zugleich blieben wir stehen, als wir sahen, was hinter dem Ende der Treppe geschah.
    Da war plötzlich ein Licht zu sehen. Aber keines, das wärmte und bei dem man sich wohl fühlte, dieses Licht war einfach nur kalt. Außerdem recht klar und es schimmerte leicht bläulich. Aber es war auch kreisrund und an den Seiten mit einer Korona versehen.
    Jetzt wurde uns klar, weshalb der Rest hier Tempel der kalten Sonne genannt wurde, denn was wir sahen, das war so etwas wie eine Sonne. Zumindest von der Form her.
    »Verdammt«, flüsterte Jane, »da stimmt ja alles!«
    Wir wussten nicht, wie wir uns verhalten sollten, deshalb blieben wir erst mal stehen. Es war der Beginn, und jeder von uns ging davon aus, dass noch etwas nachkam.
    Und das traf zu. Oberhalb der ersten Sonne, die praktisch mit dem hinteren Ende die Höhe der Stufen berührte, entstand eine zweite. Ebenfalls rund, nur gingen von ihr einige Strahlen ab, die aussahen wie helle Speere.
    »Was ist das?«, murmelte Jane.
    »So etwas wie ein Anfang«, sagte ich.
    »Sieht mir auch so aus.«
    Bei uns wuchs die Spannung, obwohl nichts geschah. In der Nähe der Sonne war die Düsternis der Steine verschwunden, denn sie hatten den kalten Glanz angenommen. Nur zwischen den beiden Sonnen war es dunkel, weil sie sich zu weit voneinander entfernt befanden.
    Jane musste etwas sagen, auch um ihre Anspannung loszuwerden. »Das sind fremde Sonnen, Freunde. Sie haben nichts mit einer normalen zu tun. Die wärmen auch nicht. Im Gegenteil, sie geben die Kälte einer Dämonenseele ab.« Sie nickte heftig. »Das könnt ihr mir glauben.«
    »Wir widersprechen dir auch nicht.«
    Suko bewegte seine Augenbrauen. Immer wenn er das tat, dachte er stark nach. Er wollte dann immer einen Entschluss fassen, und das war heute nicht anders.
    »Bringt es uns weiter, wenn wir hier stehen bleiben und warten?«
    »Du willst also hineingehen?«
    »Hatte ich vor.«
    Natürlich hatte auch ich mit dem Gedanken gespielt und auch überlegt, was diese Sonnen bedeuten könnten. Waren sie vielleicht der Zugang zu einer anderen Welt? Stellten sie ein transzendentales Tor dar, das uns in eine magische Zone brachte, in der andere Gesetze galten als hier auf der Erde?
    Angeblich war es ein Heiligtum der Kelten gewesen. Wenn ich an Kelten dachte, dann kam mir sofort der Gedanke an die Druiden, die Eichenkundigen, die Priester der Kelten. Sie hatten an verschiedenen Stellen ihre Versammlungsorte und das konnte auch hier zutreffen. Es war ein Ort, an dem sie ihre Rituale durchgeführt hatten, und so waren dann auch die drei Touristinnen von ihnen geholt worden.
    Aber das war alles nur Theorie. In Wirklichkeit konnte es auch ganz anders laufen.
    Noch weiter hier zu warten lohnte sich auch nicht, und ich stellte fest, dass Sukos Ungeduld immer mehr zunahm, was bei ihm selten vorkam.
    »Ich gehe schon mal los. Sollte ich irgendetwas spüren, eine Gefahr für Leib und Leben, halte ich an und werde...«
    »Lass es!«, flüsterte ich, denn ich hatte mitbekommen, was in der unteren Sonnenscheibe geschah.
    Bisher hatte sie einfach nur hell
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