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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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erklärt. Ertrunken im Meer. Da können sie nicht einfach so erscheinen und sagen: ›Hier bin ich wieder.‹ Das würde zu viele Fragen aufwerfen.«
    »Kann sein.«
    Wir hatten die offene See erreicht. Jane drehte sich auf ihrer Bank um, um einen letzten Blick auf die geheimnisvolle Insel zu werfen, die ja etwas Besonderes für uns gewesen war.
    Auch ich wollte sie mir noch mal anschauen. Ich blieb aber nicht sitzen, sondern stand auf und ging zum Heck, von wo aus ich auf den Schaumstreifen schauen konnte, der hinter dem Boot seine Bahn zog.
    Zufrieden oder nicht?
    So genau wusste ich es nicht. Auch in unserem Job mussten Kompromisse geschlossen werden, und dieser Fall war meiner Meinung nach auf einen Kompromiss hinausgelaufen, obwohl ich damit nicht richtig zufrieden war.
    Auch das Meer gab mir keine Antwort. Der ewige Rhythmus der Wellen wirkte einschläfernd. In der Ferne sah ich die anderen Inseln. Mal kleinere, mal größere.
    Ich wollte wieder mit Jane Collins sprechen und drehte mich langsam um.
    Noch in der Bewegung sah ich etwas. Es war nicht zu hören, sondern nur zu sehen, und man konnte von einem Huschen sprechen. Es war keine Gischt, die über die Reling geschleudert wurde, sondern etwas, womit wir eigentlich hatten rechnen müssen.
    Ein Schattenwesen war erschienen. Es stand hinter Jane Collins. Woher es das Messer mit der langen Klinge hatte, wusste ich nicht, aber die Spitze zeigte bereits auf Jane, die völlig ahnungslos war, und auch ich würde zu spät kommen...
    ***
    Suko lenkte nicht nur gerne Autos, sondern auch Boote. Am liebsten war es ihm, wenn er durch ruhiges Gewässer fuhr. Das war zwar hier nicht unbedingt der Fall, aber für die offene See war das Meer schon recht ruhig. Und deshalb hatte er es auch nicht besonders eilig. Er tuckerte zwar nicht durch das Wasser, aber er hatte sich auf eine Geschwindigkeit eingestellt, bei der er die Fahrt genießen konnte.
    Seine Gedanken drehten sich um den zurückliegenden Fall. Immer stärker dachte er daran, dass er noch nicht zur Zufriedenheit gelöst worden war. Waren diese drei Frauen wirklich im Geisterreich der Druiden geblieben?
    Suko wollte auch die Meinung seines Freundes wissen. Die See vor ihm war leer, er stellte das Steuer fest und sorgte für eine gleich bleibende Geschwindigkeit.
    Dann löste er sich von seinem Platz, um den Unterstand zu verlassen. Er war mit seinen Gedanken beschäftigt, war geduckt gegangen und richtete sich erst wenig später auf.
    Der Blick streifte über das Deck – und im nächsten Augenblick erstarrte Suko.
    Jetzt hatte er den Beweis dafür, dass seine Gedankengänge richtig gewesen waren.
    Er sah John Sinclair, der wie eine Statue wirkte und auf Jane Collins schaute, die auf einer Bank saß und nicht sah, was hinter ihr geschah.
    Dort zeichnete sich schwach Kira Simmons’ Gestalt ab. Sie hatte es geschafft, sich wieder zu bewaffnen. Es war ein langes Messer mit rostiger Klinge, die dennoch so scharf war, dass sie Janes Hals durchstoßen würde, denn darauf zielte die Spitze. John hatte es auch gesehen, nur war er zu weit weg, um noch eingreifen zu können. Das schaffte nur Suko allein.
    Er zögerte nicht einen Sekundenbruchteil. Seinen Stab trug er bei sich. Er startete und berührte ihn zugleich, während er das Wort rief, das alles ändern sollte.
    »Topar!«
    ***
    Ab jetzt stand die Zeit für fünf Sekunden still!
    In dieser Spanne musste Suko es schaffen, Jane Collins aus der Gefahrenzone zu bugsieren. Er hoffte nur, dass die andere ihn auch gehört hatte.
    Ja, das hatte sie.
    Die Hand mit dem Messer fuhr nicht nach unten. Kira Simmons war erstarrt. Suko brauchte nicht lange, um Jane Collins zu erreichen. Er schleuderte sie von der Bank auf die Planken, drehte sich dann um und stellte sich der Frau.
    Die Zeit war um.
    Genau da raste die Klinge nach unten – und hieb in das braune Holz der Bank, denn das Opfer saß nicht mehr an seinem Platz.
    Suko hörte Kira Simmons’ Schrei. Es war die Enttäuschung, die sich Luft verschafft hatte.
    Kira zuckte hoch.
    Sie hielt das Messer noch fest, und Suko sah, dass sie wieder sichtbar war. Ihr Körper war in den letzten Sekunden stofflich geworden.
    Und sie begriff schnell. Jane war nicht mehr da. Sie sah nur Suko vor sich, riss den Mund zu einem Schrei auf und wollte wieder zustechen.
    Genau da fiel der Schuss. Die Kugel war genau gezielt. Sie traf das Gesicht und zerschmetterte es.
    Kira Simmons flog zurück. Sie hatte sehr viel Schwung und prallte gegen die
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