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1733 - Tempel der Unsichtbaren

1733 - Tempel der Unsichtbaren

Titel: 1733 - Tempel der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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Suko gegangen war. Die Treppe hoch, dann bis zum Tor und anschließend...
    Ja, was würde anschließend geschehen? Plötzlich fiel mir Glastonbury, das mit Magie gefüllte englische Jerusalem, ein. Da gab es auch ein mit Magie gefülltes Tor, das allerdings durchgängig war und auch transzendental, denn man konnte in die geheimnisvolle Welt der Insel Avalon gelangen. Das hatte ich schon erlebt.
    Und hier?
    Hier stand ich vor einem Rätsel. Ich wusste nicht, was uns erwartete. Wahrscheinlich nichts, denn es war uns nicht möglich, durch dieses Tor zu gehen, weil es an der anderen Seite keine Öffnung hatte und sich erst wieder ändern würde, wenn diese Sonnenscheiben entstanden. Dann waren die normalen Gesetze aufgehoben.
    Wann entstanden sie?
    Wir konnten nur hoffen, sie zu locken, und das würde uns meiner Meinung nach nur gelingen, wenn wir die Stufen der Treppe bis zu ihrem Ende hinter uns brachten.
    Wir taten es. Jane war ebenfalls der Meinung, dass wir richtig handelten. Sie ging nicht normal, sondern sehr steif. Ich hörte sie hin und wieder schwer atmen und etwas flüstern, was ich nicht verstand, und deshalb nachfragte.
    Sie winkte ab. »Ist unwichtig, John. Wichtig ist nur, dass wir Suko zurückholen.«
    »Vielleicht erscheint er auch von selbst.«
    »Wäre zu schön.« Sie sprach weiter. »Und wenn Aibon hier eine Rolle spielen würde, könnte mir das auch gefallen. Du hast doch die besten Beziehungen zum Paradies der Druiden.«
    »Schon, aber seit Guywano nicht mehr ist, habe ich Aibon abgehakt und ich möchte diesem Land seinen Frieden lassen.«
    Jane nickte nur und konzentrierte sich auf die Treppe. Es lagen nur noch wenige Stufen vor uns, dann hatten wir die Stelle erreicht, an der Suko verschwunden war. Ich war gespannt, ob wir noch Reste der Magie fanden, die auf uns reagierten.
    Die beiden letzten Stufen lagen vor uns. Wieder umfasste Jane meine Hand. Sie wollte nicht allein sein, wenn wir das Ziel erreichten. Es vergingen kaum Sekunden, da hatten wir die Treppe überwunden und blieben ungefähr dort stehen, wo sich auch Suko aufgehalten hatte. Er war in die kalte Sonne hineingegangen. Uns war es nicht möglich. Wir standen einfach nur da und blickten die Stufen der Treppe hinab. Auch darüber hinweg bis zum Rand der Insel, wo der graue Wellenteppich des Meers auslief.
    Es war auch nichts zu spüren. Kein fremder Angriff, nichts Fremdes oder Geheimnisvolles. Wir kamen uns vor wie Besucher oder Gestrandete, die auf ein Boot warteten, das uns von diesem Eiland wegholte. Es war schon eine seltsame Situation.
    Jane musste etwas loswerden und sprach mich an. »Dein Kreuz reagiert wirklich nicht?«
    »Nein.« Ich zuckte mit den Schultern. »Kelten und Druiden, das ist zu fremd. Aber lassen wir das. Irgendwas muss passieren. Wir sind schließlich Eindringlinge, die man nicht so ohne Weiteres akzeptieren kann.«
    »Sicher.« Jane drehte sich um. Sie fing damit an, die Wand zu untersuchen. Mit den Handflächen tastete sie den Fels ab, wie jemand, der nach einem geheimen Kontakt für einen Ausgang sucht.
    Sie fand nichts.
    »Alles glatt, John...«
    »Ich weiß.«
    »Sollen wir weiterhin warten?«
    »Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Habe ich nicht. Das ist ja mein Problem und...«
    »Pssst!«
    Jane unterbrach ihren Satz, als sie das zischende Geräusch hörte, das ich ausgestoßen hatte. Sie blickte mich an, und ich hatte es nicht ohne Grund von mir gegeben, denn ganz in meiner Nähe hatte sich etwas verändert, ohne dass ich es selbst zu Gesicht bekommen hätte.
    Jemand hatte gesprochen!
    Ja, es war eine Flüsterstimme aufgeklungen. Nicht in meinem Kopf, wie ich es auch kannte, sondern normal gesprochen. Allerdings war dieser Sprecher nicht zu sehen, nur hatte ich das Glück gehabt, seine Stimme zu kennen.
    Und er wiederholte seine Worte.
    »Verhaltet euch ruhig – okay?«
    Die Stimme gehörte Suko. Nur war er nicht zu sehen und hatte aus dem Unsichtbaren gesprochen...
    ***
    Ich wusste nicht, ob ich darüber froh sein sollte oder nicht. Irgendwie war es schon beruhigend, ihn zu hören, denn so stand fest, dass er noch lebte.
    Jane hatte nichts gehört. Aber sie wunderte sich über meine Reaktion und schaute mich aus großen Augen an.
    »Es war Suko.«
    »Bitte?«
    »Ja, ich habe ihn gehört. Er ist hier, nur leider nicht sichtbar. Aber er lebt.«
    Die Privatdetektivin holte tief Luft. Aber es brauchte seine Zeit, bis sie erleichtert aufatmete. Dann sagte sie: »Er ist da, und wir sind es nicht. Die
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