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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan
Autoren: Unbekannt
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und präziser taten, als ein Lebewesen mit vergleichsweise primitiven Werkzeugen es je hätte tun können. Farraud überlegte, daß es vielleicht abseits der gängigen Handelsrouten ein paar Planeten gab, wo sich mit Handwerkskunst und ähnlichem Zeug noch ein Geschäft machen ließ.
    „He, du!" Jemand rempelte ihn an. „Was stehst du hier und machst ein dummes Gesicht? Hilf mir lieber, meine Waren in das Schiff zu bringen."
    Farraud erklärte sich einverstanden und half, die Behälter und Container zu steuern. Das Leitsystem der Hamamesch führte sie durch einen Transportschacht bis zur oberen Wölbung der Kugel, und dort befand sich eine der Lastenschleusen.
    „Was findest du eigentlich an diesen Waren?" fragte er den anderen, von dem er nicht einmal den Namen wußte.
    „Du mußt verrückt sein. Oder krank. Merkst du es nicht? Es gibt besondere Waren in dem reichhaltigen Angebot. Du mußt sie nur suchen. Es macht Spaß, diesen herausragenden Gegenständen nachzujagen. Wenn du einen Container mit tausend Gegenständen kaufst, kannst du sicher sein, daß sich mehrere dieser besonderen Waren darunter befinden."
    „Ich halte das für einen ganz simplen Händlertrick."
    Der Gurrad lachte aus vollem Hals.
    „Du Narr! Wenn es nur ein Trick wäre, hätte es sich längst herumgesprochen. Niemand würde mehr etwas kaufen. Nein, nein, es gibt sie wirklich. Ich selbst besitze bereits mehrere davon."
    „Zeig sie mir!"
    „Ich denke nicht im Traum daran. Sie befinden sich in einem Energiesafe meines Schiffes. Such dir doch selbst welche."
    Farraud begleitete den anderen bis zum Ende des Energieschlauchs, wo die Roboter des Gurrads die Waren in Empfang nahmen.
    „Ich kann es kaum erwarten, die Behälter auszuräumen und mehr von diesen Gegenständen zu finden."
    „Es ist wie eine Sucht, oder?"
    „Du bist nur dumm."
    Der Gurrad ließ ihn stehen, und Farraud kehrte in den Basar zurück. Er suchte eines der Restaurants auf und nahm ein Getränk und etwas Nahrung zu sich. Was die Küche anging, so hatten sich die Hamamesch voll auf ihre Gäste eingestellt.
    Es gab Hotelabteilungen, in denen müde Kunden sich zur Ruhe legen konnten. Farraud überlegte, ob er sich einmieten solle. Er brauchte dringend Ruhe zum Nachdenken.
    Dann aber dachte er wieder an die Quetzky-Familie, die durch das Hologramm den Tod gefunden hatte.
    Ich werde euch das Handwerk legen, dachte er und kippte den letzten Schluck Ondwader in sich hinein.
    Er verließ das Restaurant und stürzte sich in das Gewühl aus Leibern und Hamamesch-Verkäufern auf ihren hochgestellten Sitzen; er verteilte Hiebe und Püffe, wie alle es taten, um ihr vermeintliches Glück zu finden.
    Minuten später jedoch war all das für Farraud vergessen. Er befand sich an einem Container und verspürte einen Blitz in seinem Inneren. Es war wie eine starke elektrische Entladung, und der Gurrad schlug wild um sich. Mühelos warf er einige schmächtiger gebaute Shanganten zur Seite und arbeitete sich bis an die Waren vor. Er wühlte in den Gegenständen, schürfte sich die Finger wund und ertrug die wilden Schläge auf seinem Rücken. Jemand versuchte, ihm die Beine unter dem Körper wegzuziehen.
    Er trat dreimal zu, hörte Schreie voller Verzweiflung, dann ließen sie ihn in Ruhe.
    Farraud spürte den Gegenstand und riß ihn an sich. Er betrachtete ihn liebevoll und fuhr mit einem Ruck herum.
    „Wer ihn mir wegnimmt, ist ein toter Mann", knurrte er und wandte sich an den Verkäufer.
    „Steck deine Kreditkarte in den Schlitz am linken Bein meines Throns", lispelte der Hamamesch in gerade noch verständlichem Interkosmo - ein Translator übersetzte in Gurradsch. „Alles Weitere regeln wir mit deiner Bank."
    Eine Viertelstunde später hatte Farraud seine gesamten Ersparnisse und das Fünffache davon als Kredit für den Einkauf von Hamamesch-Waren ausgegeben. Der Rest reichte gerade noch aus, um die Waren nach Boultat zu transportieren und dort einzulagern.
    „Werte Kunden, wir weisen euch darauf hin, daß der Basar in Kürze geschlossen wird", klang die Stimme der Basarleiterin auf. „Die Waren gehen jetzt zur Neige, und wir müssen zunächst für Nachschub sorgen."
    Panik kam auf. Roboter mußten eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Dennoch ereigneten sich mehrere Unfälle, und an verschiedenen Stellen innerhalb der Kugeln kam es zu Brandstiftungen.
    Die Hamamesch schienen mit solchen Dingen Erfahrung zu haben. Sie setzten Formenergie ein und drängten die Kundschaft
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