Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Normalraum entfernt.
    Gaea Grunget hätte auf Hyperfunk umschalten können, aber das hätte ihren Standort jedem Ortungsgerät verraten. Also beschränkte sie sich auf die Minimalleistung ihres Helmfunks und wartete.
    Mit dem Schließen der Basar-Schleuse erlosch das rote Licht. Der Container durchquerte eine der zu diesem Zweck gesperrten Röhren und glitt in eine Halle hinein.
    „Willkommen in GUMOSCH", plapperte eine Automatenstimme in Interkosmo, neben Gurradsch die wichtigste Handelssprache in Magellan.
    Offensichtlich wurde sie immer dann aktiv, wenn ein Lebewesen oder ein Gegenstand die Halle betrat und in den Bereich eines Tasters geriet. Daß der Automat keinen Unterschied zwischen lebenden Wesen und toten Gegenständen machte, deutete auf die technologische Unterlegenheit der Hamamesch gegenüber den Galaktikern hin.
    Aber das war keine Neuigkeit. Das wußte man in der Milchstraße bereits seit der Rückkehr der ersten Coma-Expedition.
    Wieder suchte Gaea den Helmkontakt zu ihrem Begleiter.
    „Abspringen. Magnet bergen", sagte sie halblaut. „Jetzt!"
    Sie lösten die Magnete, positionierten sie innerhalb des Deflektorfeldes und ließen sich auf den Boden hinabfallen. In der Deckung des Containers verharrten sie eine Weile, bis dieser anhielt und dann rückwärts in eine Nische der Halle einparkte. Er begann sich zu entfalten, und die beiden Terraner nutzten die Chance und, entledigten sich in seinem Schutz der Ausrüstung.
    In der Nähe des Containers befand sich eine Absperrung, aber dort entstand bereits Gedränge. Einige Gurrads hatten mitbekommen, daß hier neue Waren angeliefert wurden. Sie konnten es kaum erwarten, bis herbeieilende Roboter den Container entladen hatten.
    Gaea Grunget und Larini Priest warteten, bis sich das Areal mit Gurrads und den etwas zierlicher geratenen Angehörigen des Zweigvolkes der Shanganten füllte. Dann schalteten sie die Deflektorfelder aus, ließen die Helme im Nacken zusammenfalten, verließen die Deckung und mischten sich in ihren leichten Einsatzanzügen unter die kaufwütigen Bewohner von Groß-Magellan.
    Spätestens jetzt hätten die Gurrads oder die Hamamesch an den Überwachungssystemen auf sie aufmerksam werden müssen. Die beiden Terraner hielten nach Robotern Ausschau oder nach einer bewaffneten Patrouille.
    Nichts geschah. Kein Automat identifizierte die unerlaubt Eingedrungenen, und keine Alarmsirene kündete von einem außergewöhnlichen Vorkommnis. Dennoch blieben die beiden wachsam und jederzeit bereit, die Deflektorschirme einzuschalten und sich dem Zugriff der Hamamesch oder anderer Wesen zu entziehen.
    Eine Woge von Kauflustigen ergoß sich in die Halle mit dem neuen Container. Die Roboter räumten ihn noch immer leer und füllten die Warenlager der Halle bis unter die Decke hinauf. Mit lautem Geschrei balgten sich Hunderte von Gurrads um die besten Plätze. Die Podeste über den Waren blieben eine ganze Weile leer, bis die ersten Hamamesch erschienen und sich mit den Käufern einließen.
    Den ersten Gurrads ging wohl das Geld aus, und sie begannen zu feilschen. Die Hamamesch ließen sich scheinbar widerstrebend auf Tauschgeschäfte ein. Hochwertige technische Geräte aus Raumschiffen wurden herbeigeschafft und als Tauschgegenstände angeboten.
    „Du kannst mir sagen, was du willst", flüsterte Larini Priest. „Aber das ist nicht normal. Hier." Er trat zu einem Stapel seltsamer Geräte mit einem guten Dutzend Öffnungen. Vorsichtig faßte er eines davon an. „Das ist nur billiger Kunststoff. Und aufbewahren kann man in dem Ding auch nichts.
    Hat es eine mystische Bedeutung, oder wozu soll es gut sein?"
    Ohne daß sie es recht bemerkten, wurden sie von dem Stapel abgedrängt und in einem Strom von Gurrads eingeklemmt, die in eine anschließende Halle strömten.
    „Gegenstände von unschätzbarem Wert und hoher Bedeutung", hörten sie die Bewohner der magellanschen Planeten raunen.
    Sie ließen sich treiben und schieben, gelangten auf diese Weise ohne großen körperlichen Einsatz in mindestens zwanzig Hallen und besahen sich die Angebote der Hamamesch. Fast ohne Ausnahme handelte es sich nach terranischem Verständnis um billiges Zeug, das man ein paarmal benutzte und dann wegwarf. Was die beiden überhaupt nicht kapierten, war die Tatsache, daß die Gurrads, Shanganten und sogar die Perlians beinahe verzückt die Waren streichelten und containerweise kauften.
    Möglichst viel, möglichst häufig. Auserlesene Gegenstände aus einem Paradies im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher