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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan
Autoren: Unbekannt
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Kosmos.
    Das Ganze war so faul, daß es stank. Zumindest bildete Larini sich das ein und rümpfte die Nase. Über sechs Stunden ließen sie sich treiben und nahmen einfach zur Kenntnis, was geschah. Sie erlebten den Alltag des Basars, sahen Gruppen von Hamamesch und deren Robotern zu, wie diese sich unablässig mühten, die geleerten Verkaufsflächen wieder zu füllen.
    Und sie entdeckten einen Bezirk, in dem das Personal des Basars lebte.
    Es duftete nach saurem Essig; in offenen Kabinen lagen Gruppen der Wesen aus Hirdobaan und schliefen. Sie pflegten einen rasselnden, lärmenden Schlaf, und die beiden Terraner brauchten sich nicht vorsichtig zu bewegen. Niemand nahm von ihnen Notiz.
    Die beiden kehrten in das Gewühl zurück und besprachen sich leise.
    Unauffällig sonderten sie sich ein wenig von den Kunden ab und hielten nach Ausgängen oder Durchgängen Ausschau. Sie beobachteten, wie Waren aus einem offensichtlich innerhalb des Basars liegenden Lager herbeigeschafft wurden.
    Gaea nickte ihrem Begleiter verstohlen zu. Dann setzten sie sich in Richtung eines Verbindungskorridors in Bewegung.
     
    *
     
    „Interkom-Geräte, futuristische Ziergegenstände, ein Haufen Zeug, das man mit sehr viel Phantasie für Hobby und Freizeit verwenden kann.
    Solche Dinge gab es auf Terra vielleicht vor zweitausend Jahren. Heute könnte man mit so etwas nicht mal mehr einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken."
    Gaea Grunget warf eines der Objekte in den Bottich zurück, in dem sie zu Tausenden lagerten. Larini Priest sah ihr dabei zu, sagte aber nichts.
    Auf Zehenspitzen schritt er um den Behälter herum, hielt immer wieder an, schloß die Augen und versuchte, mit den Fingerspitzen etwas zu ertasten.
    „Da ist nichts", murmelte er. „Sag mir, warum werden wir nicht auch von diesem Kaufrausch erfaßt wie die anderen? Liegt es vielleicht daran, daß wir keine Gurrads sind?"
    „Und keine Perlians oder Generäle? In einer der Hallen treiben sich auch Springer herum, die in Groß-Magellan ihre Geschäfte machen. Ihnen verwehrten die Gurrads nicht das Betreten eines Basars. Nein, ich sage dir, es liegt wohl daran, daß wir Terraner sind. Uns fehlt vielleicht die richtige innere Einstellung."
    „Mir wäre schon viel wohler, wenn es wenigstens einen Anhaltspunkt gäbe, wie man derart in Stimmung kommen kann. In ihrem Zustand müssen die den Basar doch bald leer gekauft haben."
    Sie verließen das Lager und wandten sich nach rechts, weg von den Verkaufshallen. Sie folgten einem leicht abwärts geneigten Korridor und näherten sich nach Larinis Einschätzung dem untersten Level. Ein Pfeifen ihrer Pikosyns meldete das Vorhandensein eines Tasters oder einer ähnlichen Überwachungseinheit.
    „Antiortung und Deflektor einschalten. Halte dich hinter mir", flüsterte Gaea.
    Larini Priest bestätigte. Die beiden wurden unsichtbar und setzten ihren Weg fort. Die automatische Überwachungsanlage nahm sie nicht wahr, und sie schlüpften durch eine niedrige Tür und passierten einen waagrechten Schacht. Den Schleifspuren nach diente er zum Einholen von Containern. Ein Teil der gegenüberliegenden Wand fehlte, und dahinter erstreckte sich - nichts.
    Der Pikosyn meldete eine elektronische Sperre und eine Art Molekülverzerrer. Dieser bewirkte, daß sich die Luftmoleküle veränderten und einen gleichmäßigen Nebel bildeten.
    Ortungstechnisch ließ sich der optische Trick leicht durchschauen. Die Pikosyns widmeten sich jedoch der elektronischen Sperre und begannen, den Projektor hinter der Wand zu analysieren. Der Vorgang dauerte nicht einmal eine halbe Minute, dann hatten die terranischen Automaten das System entschlüsselt.
    Gaea Grungets Minicomputer strahlte den Kode aus, und die elektrische Sperre erlosch. Gleichzeitig schaltete sich der Molekülverzerrer aus und gab den Blick auf ein etwas nach hinten versetztes Tor frei.
    Auch hier war der Öffnungsmechanismus durch eine elektronische Sperre gesichert. Wohl aus Gründen der Vereinfachung handelte es sich um denselben Kode. Sekunden später schwang das Tor auf.
    Unsichtbar und unentdeckt schlüpften die beiden in die Halle. Sie warteten, bis sich das Tor geschlossen hatte und sie sicher waren, daß es in der Halle keine Beobachtungsmechanismen gab. Dann schalteten sie Deflektor und Antiortung ab.
    Larini machte einen Schritt vorwärts, aber Gaea hielt ihn zurück.
    „Vorsichtig", mahnte sie. „Irgend etwas ist hier anders."
    Sie ließ den Pikosyn die offenen Behälter und die hohen,
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