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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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sie das Messer getroffen hatte - aber da war nichts. Sie war nicht verletzt. Es hatte nie ein Messer gegeben, niemand hatte nach ihr gegriffen. Sie war einem Effekt erlegen, den sie selbst hervorgerufen hatte. Ihr Scheinkörper hatte die Kontrolle übernommen, hatte ihr etwas vorgegaukelt. Sie hatte durch die Augen des Scheinkörpers gesehen, der zum Altar gezerrt worden war, und beide Situationen hatten sich miteinander verwischt.
    Den Torflügel hatte der Wind geschlossen.
    Aber da waren sie. Rebeccas Fledermausgeschöpfe. Sie schwirrten im Burghof, und sie strichen durch das halboffene Eingangsportal ins Innere des Gebäudes. Neben Coco hockte Eric am Boden. Er zirpte etwas, das Coco nicht verstand. Aber irgendwie erfaßte sie, was Eric von ihr wollte. „Unten", keuchte sie halb erstickt. „Kellerräume… Treppen… in der Tiefe… dort sind sie…"
    Eric gab einen bestätigenden Laut von sich, hob wieder ab und flog einige Meter weit. Dann kauerte er sich wieder nieder. Er klagte. Coco versuchte, sich aufzurichten. Sie mußte den Vampirkreaturen den Weg nach unten zeigen. Aber sie konnte es nicht. Sie brach wieder zusammen, verlor erneut das Bewußtsein, diesmal aber endgültig.
    Sie spürte nicht mehr, wie Eric Anweisungen pfiff, wie andere Fledermausgeschöpfe mit ihren Klauen Coco faßten, flatternd abhoben und sie davontrugen, weg von der Festung und hinaus in die Ödlandschaft, gut eine Meile weit fort. Dort war sie einstweilen in relativer Sicherheit.
    Unterdessen bemühten sich Eric und die anderen Vampirfledermäuse, die einst Rebeccas Opfer wurden, um einen Weg in die Tiefe. Schreiende Indiosklaven flohen vor den flatternden und wild kreischenden Bestien.
    Aber konnten Rebeccas fliegende Helfer noch rechtzeitig in das Inferno eingreifen, das in der Tiefe entstand?

    In Olivaros Zimmer zündete in diesem Moment eine magische Zeitbombe. Der Analogzauber setzte ein. Von einem Moment zum anderen geriet die magisch auf geladene Nachbildung der Halle teilweise in Brand. Die Papierkonfiguration, die die Blutorgel symbolisierte, flammte auf. Der Brand fraß sich blitzschnell in sie hinein, und graue Rauchschwaden hüllten innerhalb kürzester Zeit die gesamte nachgeformte Halle ein. Sie brannte und schmolz. Das Chaos brach aus.
    Das Feuer erlosch erst, als es nichts mehr gab, das brennen konnte.

    Dorian schrie auf, als Don Hermanos Dolch in Cocos Brust stieß. Ohnmächtiger Zorn erfüllte ihn.
    Er glaubte selbst zu sterben. Aber er starb nicht. Er mußte es aushalten, mußte sehen, wie seine Gefährtin, die Mutter seines Sohnes, von diesem Dämon kaltblütig ermordet wurde.
    Jeff Parker preßte die Lippen aufeinander. Unga tobte still. Das Indio-Mädchen hatte das Bewußtsein verloren. Und über allem lag der dumpfe Gesang der Dämonen, die ihren unheimlichen Tanz begannen. Und die Blutorgel mußte jeden Moment aufdröhnen.
    Im gleichen Moment geschahen zwei Dinge zugleich.
    Coco explodierte.
    Und die Blutorgel verwandelte sich in eine feuerspeiende Hölle, die Luguri förmlich hinwegfegte. Binnen Sekunden versank der Saal im Chaos.
    Dorian sah die rote Feuerwand, die Flammenbahnen und weißglühende Steinsplitter nach allen Seiten schleuderte. Einer dieser Steine schmetterte unmittelbar über Dorian gegen die Wand, zersprang in unzählige winzige Splitter und regnete haarscharf am Körper des Dämonenkillers vorbei, der sich flach an die Mauer preßte. Luguri brüllte und übertönte den infernalischen Lärm, der losbrach. Die Dämonen wurden durcheinandergewirbelt. Dorian sah Angelina, die sich in einer Panikreaktion in Alvarez Munante-Camaz verbiß, nach ihm schlug und kratzte. Er sah den Insektenköpfigen, der tobte und sich auf Luguri warf. Der Erzdämon schlug brüllend zu und trennte dem Dämon mit einem einzigen Schlag seiner schwarzkralligen Finger den Kopf ab. Eine stinkende schwarze Flüssigkeit verströmte und geriet sofort in Brand. Don Hermano war zusammengebrochen. Dort, wo Coco gelegen hatte, tobte eine grellweiß flammende Hölle und ließ den Altarstein schmelzen.
    In dem Chaos stand Olivaro.
    Aus seinen Händen fuhren Blitze, zuckten durch das Inferno. Wie Schüsse schlugen sie ein. Die Ketten zersprangen, mit denen die Menschen an den Fels gekettet waren. In dem gewaltigen Chaos bekam keiner so richtig mit, daß Olivaro alias Gereon es war, der diese Befreiungsaktion durchführte.
    Die Feuerwalze, in der die Blutorgel versank, breitete sich aus. Kreischende Dämonen versuchten zu fliehen.
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