Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
der Kommandostab war nicht wieder in Ungas Hände gelangt! Die Dämonen schienen ihn an sich genommen zu haben.
    Das war außerordentlich fatal.
    Denn jetzt war der Moment der Entscheidung gekommen, bei dem Unga mit dieser Trumpfkarte hatte zuschlagen wollen. Wie Jeff Parker, wurde auch er gepackt, durch den Korridor und über Steintreppen abwärts geschleppt. Er schlug um sich, konnte sich auch einmal aus dem Griff der Sklaven befreien, aber da trat ihm Alvarez Munante entgegen. Unga fühlte, wie er unter der Magie des Hexer-Dämons kraftlos wurde. Er versuchte, sich gegen den Zauber zu stemmen, schaffte es auch, etwas Widerstand zu leisten, aber solange er gegen die munantische Magie ankämpfte, konnte er sich nicht auf den Rest seiner Umgebung konzentrieren. Er wurde niedergeschlagen.
    Als er wieder erwachte, war er angekettet. Man hatte Eisenschellen an seine Hand- und Fußgelenke geschlossen und ihn damit an einer rauhen, kalten Steinwand praktisch angehängt. Er entlastete die vom Druck der Schellen schmerzenden Handgelenke, indem er sich aufrichtete. Die Arme wurden hochgezogen; er hatte gerade zehn oder fünfzehn Zentimeter Bewegungsspielraum an jeder Kette, mehr nicht. Nicht genug, um zu versuchen, die Haken mit kräftigen Rucken aus der Steinwand zu reißen.
    Er verfügte zwar über enorme Körperkräfte, aber die nützten ihm hier nichts. Ohne fremde Hilfe konnte er sich nicht mehr befreien.
    Sicher - man würde ihn wieder losketten. Aber nur, um ihn zu dem schwarzen Blutaltar zu führen, auf dem sein Leben enden würde. Erschauernd sah er die dichtgereihten Menhire der Blutorgel, und er wußte, was auf ihn zukam. Und Luguri würde auf der Blutorgel die schaurige Todesmelodie spielen. Das Wissen, wie dieses furchtbare Instrument funktionierte, machte Unga Angst. Zu gut kannte er die Blutorgel. Denn auch in der fernen Vergangenheit hatte er an der Seite des Hermes Trismegistos schon mit Luguri zu tun gehabt.
    Und es gab niemanden, der helfen konnte.
    Neben Unga wurde Jeff Parker angekettet. Der Amerikaner war bewußtlos. Dorian Hunter lehnte bereits gefesselt an der Wand, und neben diesem hing Coco reglos in ihren Ketten. Unga fühlte, daß die Hexe noch lebte, aber sie war nicht fähig, sich aus eigener Kraft zu bewegen.
    Dann wurde das sich verzweifelt wehrende Indio-Mädchen herangeschleift und ebenfalls angeschlossen. Es hingen noch mehr Ketten an der Wand; offenbar kamen größere, Rituale dieser Art des öfteren vor. Unga zählte verbittert ab; insgesamt dreizehn Opfer konnten hier nebeneinander in Bereitschaft gehalten werden.
    Alvarez lachte meckernd und zog sich wieder zurück.
    „Wenn er wiederkommt, wird es losgehen", sagte Dorian heiser. „Verdammt, so habe ich mir das alles nicht vorgestellt. Wenn wir wenigstens noch den Hauch einer Chance hätten…"
    Aber den hatten sie nicht.
    Sie konnten nur noch auf den Tod warten.

    Coco hatte sich in den einzigen Sessel des Zimmers fallen lassen. Sie wirkte erschöpft, und das war sie auch. Aber sie hatte diese letzte gewaltige Anstrengung unternehmen müssen.
    Rebecca hockte auf dem breiten Bett. Aufmerksam sah sie Coco an und hörte ihr zu. Vorher hatten sie sich beide noch einmal vergewissert, daß sie nicht abgehört und belauscht werden konnten. Es hätte verheerende Folgen nach sich ziehen können. Und vor allem brauchte auch die Öffentlichkeit, also die Schwarze Familie, immer noch nicht zu wissen, wie gut Coco und Rebecca befreundet waren. Es war schon genug, daß sich ihre Wege immer wieder kreuzten. Aber das war bei den anderen Dämonen zwangsläufig auch der Fall.
    „Im ersten Moment dachte ich, ich sterbe", sagte Coco. „Und ich bin sicher, Dorian dachte das auch. Mir war, als würde ich skelettiert. Ich spürte einen gewaltigen Schmerz. Dabei flutete nur die Energie aus der Kugel, die sie die ganze Zeit über entweder bei meinen ersten Tastversuchen aus mir abgesaugt hatte oder von sich aus besaß. Es war wie eine Art Überladung, und ich mußte diese Energie irgendwie ableiten."
    „Und wie hast du das fertiggebracht?" wollte Rebecca wissen.
    „Ich habe zwei Dinge getan", erklärte Coco. „Ich habe
mich
in dem Moment, als Don Hermano eintrat, in den schnelleren Zeitablauf versetzt und gleichzeitig einen Scheinkörper erschaffen. Ich erhalte ihn auch jetzt noch aufrecht. Der Scheinkörper ist inzwischen in die Kellerräume gebracht worden."
    Rebecca sog scharf die Luft ein.
    „Nachdem die Kugel zerstört war, konnte sie meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher