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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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auf einen Kommentar. Er sah zu Coco hinüber, die immer noch reglos in den Ketten hing.
    Als fünfter kam Elia Gereon. Dorian zuckte zusammen. Der Januskopf streifte die Gefangenen nur mit einem flüchtigen Blick und verneigte sich dann ebenfalls vor Luguri, um an einen vorbestimmten Platz zu treten. Er trug ebenfalls eine Kapuzenkutte, und irgendwie hatte Dorian das Gefühl, daß Olivaro darunter irgendwelche Gegenstände verbarg.
    Worauf, verdammt, wartete der Januskopf? Wenn der Sabbat erst richtig begann, konnte es zu spät sein.
    Im nächsten Moment stöhnte der Dämonenkiller auf. Eine weitere Dämonin betrat den Saal. Sie war nackt, hatte schockrotes Haar, leicht aufwärts geschwungene Stirnhörner, einen pendelnden Schweif mit Zackenspitze und ein fledermausähnlich gestaltetes Schwingenpaar auf dem Rücken. Als sie Dorian und Coco erkannte, lachte sie spöttisch auf.
    Angelina, die Teufelin.
    Sie mußte sich von ihren Blessuren, die sie auf Trinidad und anschließend Kuba davongetragen hatte, ausgezeichnet erholt haben, denn ihr war nichts anzumerken. Auch sie erwies Luguri ihre Reverenz und erkannte dann Elia Gereon. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich.
    „Du bist auch hier? Ich kann nicht behaupten, daß mir das sonderlich gefällt. Mit welchem Recht hat man ausgerechnet dich eingeladen?"
    Elia Gereon lächelte spöttisch.
    „Frage den Patriarchen", antwortete er kühl. „Es freut mich, daß du wieder gesund und munter bist." „Dein Verdienst ist es jedenfalls nicht", zischte sie. „So schnell werde ich dir nicht vergessen, daß du mich auf Kuba im Stich gelassen hast."
    „Jeder muß zuerst an sich selbst denken", sagte Olivaro trocken.
    Angelina wandte sich den Gefangenen zu. „Kuba", sagte sie. „Fehlt nur noch der Genosse Kiwibin… Schade, daß er nicht auch hier hängt." Sie trat langsam auf Dorian zu, blieb direkt vor ihm stehen und zeigte spitze Eckzähne.
    „Nein", sagte sie dann. „Du nicht. Ich begehre jenen." Und sie deutete auf Jeff Parker. „Dein Leben will ich, Sterblicher."
    „Darüber wird später entschieden", bellte Luguri von seinem Thron aus. Angelina zuckte heftig zusammen und trat an ihren Platz zurück. Immer wieder sah sie zu Dorian und Coco hinüber. Sie hatten schon einige Male gegeneinander gekämpft, und meistens waren diese Auseinandersetzungen unentschieden ausgegangen. Mehrmals hatte Angelina schon versucht, Dorian direkt zu töten, aber es war ihr bisher nicht gelungen. Es war ihr anzusehen, daß sie danach fieberte, Dorian sterben zu sehen. Selbst wenn er jetzt noch seine Ketten sprengen könnte, würde allein Angelina es nicht zulassen, daß er noch floh.
    Selbst Elia Gereon würde da nichts mehr machen können.
    Dorian schloß die Augen. Warum hatte Olivaro so lange gezögert? Er, der dem Dämonenkiller schon einige Male geholfen hatte, der sogar sein Knochengesicht geopfert hatte, um Dorian zu retten? Zeigte der Januskopf jetzt etwa sein wahres drittes Gesicht, das seines Charakters, das er bislang wohl verborgen hatte?
    War alles nur Täuschung gewesen? Wollte er jetzt, beim großen Schlag gegen den Kern der Dämonenkiller-Crew, auf der Seite der Mächtigen stehen?
    Dorian war enttäuscht.
    Das dumpfe Dröhnen, die Schallschwingungen, wurden stärker. Luguri erhob sich. Er begann seinen Körper leicht zu wiegen. Dumpfes Murmeln erklang. Worte der Macht, artikuliert in der Sprache der Dämonen, erklangen. Die Luft flirrte vor schwarzmagischer Energie. Ein paar IndioSklaven, die lautlos im Hintergrund erschienen waren, duckten sich trotz ihrer Konditionierung. Dunkle Schatten senkten sich verschlingend über den menschlichen Geist.
    Das Murmeln schwoll an. Die dunkle Macht wurde fast greifbar. Dann - ein Schrei.
    „Rebecca!"
    Und die Vampirin erschien.

    Coco huschte durch die Gänge der, Festung. Niemand erkannte sie, wenn überhaupt jemand ihren Weg kreuzte. Sie war ziemlich am Ende ihrer Kraft und taumelte. Sie wußte, daß sie den Scheinkörper nicht mehr lange aufrechterhalten konnte. Was würde dann geschehen?
    Sie wußte es nicht. Sie dachte an das Unheimliche in ihr, das in den Scheinkörper geflossen war. Würde es zu ihr zurückkehren?
    Sie erreichte das Hauptportal, riß es förmlich auf, dieses riesige, doppelflügelige Tor. Noch immer wurde niemand auf sie aufmerksam. Aber sah sie nicht in der Ferne Punkte am Himmel? An diesem Himmel, der fast schon schwarzblau geworden war und nur über dem Horizont noch einen rötlichen Schimmer des
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