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1714 - Die Beausoleils

Titel: 1714 - Die Beausoleils
Autoren: Unbekannt
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Entfernung schräg über ihm schwebten.
    Alaska sagte irgend etwas zu den Zwillingen. Aber die hatten nur Augen für das Holo mit den kristallenen Schlangengeschöpfen. Sie schienen von diesem Anblick fasziniert, völlig gefangen zu sein.
    Mila und Nadja waren weder überrascht, noch zeichnete sich auf ihren Gesichtern Entsetzen ab, als die Kristallgeschöpfe sich aus dem Holo schlängelten, wie schwerelos in die Kommandokugel drangen und diese durchwanderten.
    Bully schrie lautlos mit verzerrtem Gesicht, als zwei der abrusischen Schlangen auf ihn zukamen. Es mochte eine Warnung für die anderen sein.
    Gleichzeitig zog er eine Waffe. Aber bevor er feuern konnte, war er in den wie hypnotischen Blick der Schlangen geraten. Bully entspannte sich schlagartig; er war zu keiner Abwehr mehr fähig. Alaska und Gucky erging es ähnlich. Auch sie versuchten, sich zuerst gegen die Beeinflussung der abrusischen Schlangen zu wehren, unterlagen jedoch sogleich ihrem Einfluß.
    „Das glaube ich nicht!" hörte Rhodan seinen Sohn Mike von irgendwo aus den Projektionen rufen. „So leicht unterliegt Gucky nicht einem suggestiven Einfluß."
    „Es ist die Frage, ob die Abruse durch ihre Projektionen oder überhaupt auf irgendeiner Weise hypnosuggestiv wirken kann!"
    kommentierte Myles Kantor sachlich.
    Rhodan äußerte sich nicht. Er ließ die Bilder auf sich einwirken. Auch Mila und Nadja waren von den abrusischen Schlangengeschöpfen erreicht worden. Sie schienen jedoch ihren eigenen Willen behalten zu haben. Die beiden zeigten keinerlei Scheu vor den Geschöpfen der Abruse, sondern streckten beide, wie in stummer Absprache oder auf Kommando, die Arme nach ihnen aus.
    Die Schlangen kamen wiegend näher. Sie hatten stumpfe gesichtslose Köpfe, erinnerten an riesige Regenwürmer aus halbtransparentem Glas, in dem sich das Licht bläulich brach. Als Mila und Nadja je eine der Schlangen mit beiden Händen umfaßten und zärtlich zu streicheln begannen, bildeten sich aus den glatten Kopfstummeln langsam Formen.
    Die Schlangen bekamen menschliche Gesichter. Die Gesichter von Mila und Nadja. Dabei atmeten die Zwillingsschwestern schwer, die Augen erwartungsvoll geschlossen.
    Nachdem die Schlangen ihre Gesichter naturgetreu nachgebildet hatten, spitzten sie die Münder und näherten sie denen der Zwillingsschwestern.
    Die kristallenen Lippen fanden die Gegenstücke der beiden Menschen und verschmolzen mit ihnen. Mila und Nadja schienen im Widerschein ihrer kristallenen Ebenbilder einen bläulichen Teint zu bekommen.
    Doch das war nur Schein. Tatsächlich setzte eine Metamorphose ein.
    Die Zwillinge wurden in einem langsamen Prozeß der Umwandlung, von den Köpfen abwärts, selbst kristallin. Es war der Kuß der Abruse, der sie von lebenden, pulsierenden Geschöpfen zu erstarrten Kristallstrukturen machte. Und die Illusion wollte vermitteln, daß sich Mila und Nadja freiwillig in diese Metamorphose gefügt, ja, sie geradezu ersehnt hatten.
    Und während Mila und Nadja Zentimeter um Zentimeter zu Wesen der Abruse wurden, setzte der Prozeß der Metamorphose auch bei den drei anderen Zellaktivatorträgern ein. Bully war bereits von den Zehen bis zu den Knien kristallisiert. Bei Gucky hatte der Kristallisierungsprozeß am Schwanz begonnen. Und Alaska Saedelaere sah staunend zu, wie seine ausgestreckten Arme zu halbtransparentem, bläulich schimmerndem Eis wurden.
    „Das glaube ich einfach nicht!" hörte Rhodan Homer G. Adams rufen.
    „So etwas steht einfach nicht in der Macht der Abruse!"
    Rhodan zweifelte den Wahrheitsgehalt dieser Illusion ebenfalls an, war jedoch geneigt zu glauben, daß ihnen die Abruse eine Projektion schickte, die zumindest teilweise einem tatsächlichen Geschehen nachempfunden war, wenn auch sicher sehr frei. Aber worin lag das Körnchen Wahrheit?
    War die CADRION mit ihren fünf Passagieren in die Gewalt der Abruse geraten? Oder hatte bloß ein Kontakt stattgefunden? Und wie intensiv war dieser gewesen?
    Rhodans Gedankengänge wurden gestört, als das Schiffssystem Alarm gab.
    „Wir werden von Schneeflocken angegriffen!" hallte es durch die Kommandozentrale. „Überall rings um uns sind abrusische Kristallstrukturen!"
    Das war also der Zweck der Übung. Die Abruse wollte durch die Illusion ihre Aufmerksamkeit binden, um die Schneeflocken gegen sie aufmarschieren lassen zu können.
    „Ich übernehme!" hörte Rhodan Icho Tolots donnernde Stimme.
    „Antrieb und Abwehrsysteme gehorchen meinem Kommando!"
    Rhodan wandte
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