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1714 - Die Beausoleils

Titel: 1714 - Die Beausoleils
Autoren: Unbekannt
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ihren neuen Rochenschiffen ging, verliefen erfolglos. Hamiller wurde stets mit dem kurz angebundenen Hinweis abgekanzelt, daß „die Parresaner zur gegebenen Zeit ausreichend informiert werden würden."
    Die nächste Galaxis lag rund zwei Millionen Lichtjahre entfernt; zu weit für Erkundungsflüge, entschied die Hamiller-Tube. Dazwischen lagen aber unzählige Sternballungen in erreichbaren Fernen. Und da es ohnehin nichts weiter zu tun gab und die Mannschaft sich zu Tode gelangweilt hätte, wurden weitere Erkundungskommandos ausgeschickt.
    Zu diesen gehörte auch die „Beausoleil"-Truppe unter Joseph Broussard jr. den sie alle den „Cajun" nannten. Damit hatte es eine besondere Bewandtnis. Joseph, der es gar nicht mochte, wenn man ihn „Joe" rief, hatte einige Eigenheiten; manche fanden diese liebenswert, andere verschroben. Joseph liebte es unter anderem, sich gelegentlich einer toten terranischen Sprache zu bedienen: des Französischen. Und er schwärmte für eine längst ausgestorbene ethnische Gruppe, die einst im Mississippi-Delta Terras gelebt hatte. Das waren eben diese Cajuns, nach denen er benannt wurde. Auch die Bezeichnung „Beausoleils" hatte mit den Cajuns zu tun.
    Die vierhundert Mann der „Beausoleil"-Truppe - größtenteils Mitglieder des Landekommandos - verteilten sich auf die drei Kreuzer BAS-KR-40 bis 42; Joseph taufte sie auf die Namen EVANGELINE, BERNADETTE und EMMELINE, obwohl sie offiziell eigentlich ganz andere Namen trugen. So eigen war Joseph eben.
    Joseph war Kommandant der EVANGELINE. Michael Doucet übernahm die BERNADETTE, Dewey Balfa die EMMELINE; beides enge Freunde von Joseph und Nacheiferer der Cajuns wie er. Ihr Ziel war eine Sternenballung aus einigen tausend Sonnen in gut 250.000 Lichtjahren Entfernung.
    „Ich bedaure nur eines an diesem Einsatz", sagte Michael Doucet vor dem Abflug. „Nämlich, daß wir nicht bis zum Ende der Fastenzeit zurück sein werden und auf der BASIS unser Mardi Gras nicht feiern können."
    „Das holen wir nach", versprach Joseph. „Wir werden der Hamiller-Tube so gute Nachrichten bringen, daß sie uns die Erlaubnis für eine Fete einfach geben muß. Diese wird alles in den Schatten stellen, was die Mannschaft der BASIS je erlebt hat."
    Wenn Joseph solche Versprechen machte, konnte man sich darauf verlassen, daß er sie auch einhielt. Michael Doucet und die anderen waren daraufhin zufrieden.
    Die drei Kreuzer flogen in Richtung Loolandre-Haufen ab. Joseph nannte ihn so, weil die Sternenballung in Richtung Coma Berenices lag, und zu diesem Cluster gehörte bekanntlich auch die Galaxis Behaynien, in der sich die Endlose Armada aufhielt. Joseph war immer für eine Überraschung gut. Aber vermutlich wählte er den Namen Loolandre auch nur statt dem einer früheren Geliebten, weil er so französisch klang. Und nicht wegen seiner Geschichtsträchtigkeit.
    Der Flug über die 250.000 Lichtjahre zum Loolandre-Haufen dauerte eineinhalb Tage.
    Schon die ersten Messungen ließen aufhorchen. Es wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Hypersignale geortet, die auf überlichtschnellen Funkverkehr hinwiesen. Ebenso waren durch Fernortung Strukturerschütterungen festzustellen, wie sie für Überlichtantriebe beim Verlassen oder Eintauchen in den Hyperraum typisch waren. Das waren die ersten Alarmsignale. Dazu fand sich eine Handvoll Sonnen, die verschiedenstarke Hyperstrahler waren.
    Joseph gebot besondere Vorsicht; er ließ die drei Kreuzer ausschwärmen und zuerst Sonnen mit Planetenfamilie in der Randzone des Sternhaufens untersuchen.
    Die BERNADETTE wurde als erste fündig. Michael Doucet meldete über Hyperfunk: „Wir sind in- einem Sonnensystem mit vier Planeten. Nummer zwei ist eine Sauerstoffwelt. Von dort kommen deutliche Hypersignale, obwohl der gesamte Planet keine Anzeichen von Zivilisation zu bieten hat. Es muß sich also um eine einzelne Funkstation handeln."
    „Wir kommen hin", beschloß Joseph Broussard jr. und beorderte auch die EMMELINE zu diesem namenlosen Vier-Planeten-System.
    Die drei Schiffe stießen in die Atmosphäre des zweiten Planeten vor und begannen mit einer systematischen Untersuchung seiner Oberfläche.
    Aber auch durch Feinortung waren nirgendwo größere Bauwerke oder andere Anzeichen von Zivilisation zu finden. Es wurden nicht einmal Ruinen entdeckt. Nur die eintönigen Hyperfunkimpulse wurden geortet.
    Bei diesen handelte es sich um eine stets wiederkehrende Abfolge von Signalen verschiedener Länge, mit Morsesignalen
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