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Hexenzauber für den Hausgebrauch

Hexenzauber für den Hausgebrauch

Titel: Hexenzauber für den Hausgebrauch
Autoren: Verena Basilissa
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Einführung: Was Sie über weiße und schwarze Magie wissen sollten
    Du musst versteh'n,
aus Eins mach Zehn.
Die Zwei lass geh'n.
Die Drei mach gleich,
So bist du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach Sieben und Acht,
So ist’s vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist kein’s.
Das ist das Hexeneinmaleins!
(Johann Wolfgang von Goethe, „Faust“)
    Werden Sie schlau aus Goethes Hexeneinmaleins? Finden Sie die Lösung? Dafür brauchen Sie nämlich keinerlei Zauberkunst – selbst wenn es auf den ersten Blick so scheint. Für das Hexeneinmaleins aus dem „Faust“ müssen Sie eher mathematisch und weniger magisch denken... (Die Lösung finden Sie am Ende des Buches im Anschluss an das Lexikon!)
    Dass sich sogar Altmeister Goethe (1749-1832) mit Magie und Hexerei befasst hat, ist sicher nicht jedem bekannt. Und es ist nicht beim „Hexeneinmaleins“ geblieben: Goethe hat zahlreiche Schriften und Gedichte verfasst, die Zauberei und Magie zum Thema haben; er beschäftigte sich außerdem intensiv mit Themen aus Mystik und Okkultismus. Für einen gebildeten Menschen seiner Zeit war das nichts Ungewöhnliches.
    Hexen hat es immer gegeben
    Hexen sind nämlich beileibe keine Erfindung des finsteren Mittelalters: Es hat sie zu allen Zeiten und überall auf der Welt gegeben. Immer schon wurde ihnen nachgesagt, dass sie Macht über Dämonen hätten, dass sie mit geheimnisvollen Kräften auf Mensch und Tier, auf Pflanzen und sogar auf Himmel und Erde einwirken könnten. Man glaubte, mit bestimmten Zaubersprüchen würden Hexen Unheil oder Heil herauf beschwören, böse Geister bannen und in Notzeiten und Krankheit Hilfe und Heilung bringen. Mit dem Begriff „Hexe“ verband man einen Dämon, der allerdings menschliche Züge tragen konnte. So wurde daraus der Begriff für eine schädigende Zauberin, die vor allem nachts Unheil bewirkte.
    In grauer Vorzeit schon hat man Hexen gekannt; man hat sie allerdings anders genannt: Sie waren Priester und Priesterinnen der Großen Göttin , die alles Leben und Werden auf der Erde bestimmte. Sie beschäftigten sich mit Astrologie und Astronomie, mit Heilkunde und eigneten sich nach und nach ein enormes Wissen von Mensch und Tier, Pflanze und Naturereignissen an. Selbst bei den zahlreichen Götter in Altertum und Antike gab es stets die weibliche Urkraft, die alles werden und wachsen ließ, der aber auch Zerstörung und Tod innewohnten. Erst nach und nach verschwand die Große Göttin und wurde durch männliche Gottheiten verdrängt und ersetzt.
    Die Heilkunst lag bereits in vorchristlicher Zeit meist in weiblicher Hand; bis ins 15. Jahrhundert hinein waren die Zaubersprüche und Beschwörungen von weisen Frauen beinahe die einzige Quelle praktischer Medizin. Männer befassten sich nicht so gut wie nie mit der Heilkunde: Krankheit galt als „dämonische Besessenheit“ – und das offiziell zulässige „Medikament“ dagegen war – Exorzismus, also die Austreibung des oder der Dämonen. Männliche Ärzte waren zudem in jenen Zeiten und viel später noch einzig und allein den Reichen vorbehalten. Die Armen – und damit der weitaus größte Teil der Bevölkerung – gingen zur „Dorfhexe“. Die war meist eine weise Frau, die aus der Überlieferung von Generationen nicht nur Heilkünste, sondern auch so manch magischen Spruch und lebensklugen Ratschlag kannte und weitergab. Dies geschah immer nur im kleinen Kreis, denn die alten Überlieferungen, Rezepte und Heilmittel waren niemals für die Allgemeinheit bestimmt: sicher mit ein Grund, warum die weisen Frauen den männlichen Priestern des Christentums, aber auch von früheren, patriarchalischen Religionen nicht so ganz geheuer waren.
    Von Anfang an jedoch mussten Hexen nicht unbedingt magische Kräfte bemühen, wenn sie den Menschen helfen wollten. Genaue Beobachtung der Natur, Überlieferungen über die Heilkräfte von Pflanzen und Kräutern, aber auch das Wissen um ihre Gifte reichten völlig aus und machten die Dorfhexe auf dem Lande unentbehrlich. Heute sind Schamanen und Heiler wieder sehr gefragt – als Hüter alter Weisheiten vom Leben mit der Natur und auch von veränderten Bewusstseinsformen. Man sucht dieses alte Wissen in Nord- und Südamerika, in Afrika und Asien – stets weit von unseren Breiten und immer mit dem Reiz des Exotischen behaftet. Dass es auch in unserem Kulturkreis eine lebendige Naturreligion mit magischen Elementen gegeben hat, ist weitgehend unbekannt. Dabei
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