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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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ganzen Aktion nicht ein einziges Mal einen anderen Wagen vorbeifahren gesehen.
    Vor ihm lag die leicht wellige Landschaft. Johnny fuhr zügig, aber er raste nicht. Zudem war ihm der Wagen fremd, und er dachte immer wieder an Elton Marlowe auf dem Rücksitz. Auch der Gedanke an dessen Partnerin ließ ihn nicht los. So toll diese Sina Wang auch aussah, sie war kein normaler Mensch, sondern eine gefährliche Blutsaugerin. Er ging davon aus, dass die Cavallo sie dazu gemacht hatte, und wenn Johnny an sie dachte, überkam ihn ein böses Gefühl, das von einem schweren Magendrücken begleitet war.
    Er hörte das Schmatzen der Reifen auf dem Asphalt. Er sah über sich den trüben Himmel und war froh, dass es nicht regnete. Nur eine Ortschaft wollte sich nicht zeigen, dafür aber tauchte etwas anderes vor ihm auf.
    Eine Kreuzung!
    Johnny lachte. Plötzlich fühlte er sich besser und beinahe wie ein Sieger. Kreuzungen waren gut. An ihnen standen Hinweisschilder, und so war es auch in diesem Fall.
    Er rollte langsam an die Kreuzung heran, stoppte und schaute sich die Schilder an.
    Geradeaus führte der Weg nach Greenwich. Es waren noch zehn Meilen. Johnny wusste, dass man den berühmten Ort durchaus zu London zählen konnte, auch wenn er mehr am Speckgürtel lag.
    Nach rechts oder nach links?
    Johnny hatte eigentlich nicht mehr hinschauen wollen, weil er sich schon für Greenwich entschieden hatte, aber er änderte seine Meinung schnell.
    Nicht weit von der Kreuzung entfernt sah er die Häuser einer kleinen Ortschaft. Und ihm fiel ein Fahrzeug auf, das sich aus dieser Richtung näherte.
    Es war ein Möbelwagen, der bald an ihm vorbeibrauste. Ihm folgten zwei Trecker, die sehr langsam fuhren und Wagen hinter sich herzogen, die nicht beladen waren.
    Johnny kaute auf seiner Unterlippe und dachte nach. Er konnte nach Greenwich fahren, der Ort war größer, aber das Kaff rechts von ihm lockte ihn mehr. Ihn würde er schneller erreichen, und dort würde er auch ein Telefon finden.
    Also nach rechts.
    Johnny gab wieder Gas. Der Mercedes tat seine Pflicht, und Johnny war froh, sich auf das alte Modell verlassen zu können. Er wusste noch immer nicht, wo er sich aufhielt, und hoffte, auf ein Schild mit dem Namen der Ortschaft zu treffen.
    Sein Wunsch erfüllte sich.
    Welling stand auf dem Schild.
    »Na bitte«, flüsterte Johnny, »geht doch.«
    Er würde auch froh sein, wenn er die Fahrerei hinter sich hatte. Sie war schon anstrengend gewesen, denn noch immer war sein Kopf nicht klar. Zwar spürte er keine Schmerzen mehr, doch ein leichter Druck war immer noch vorhanden, was ihm unangenehm war.
    Er rollte auf Welling zu, sah ein paar einzelne Häuser rechts und links der Straße stehen und auch die Autos, die davor abgestellt waren. Einer fiel besonders auf, weil er groß war. Das Lagerhaus einer bekannten Möbelfirma, die ihre Produkte zu Tiefstpreisen anbot.
    Dort rollte er vorbei und in den Ort hinein, der in einem winterlichen Schlaf lag. Zumindest herrschte nur wenig Betrieb. Zwar fuhren auch Autos, aber Menschen sah er kaum auf den Straßen oder den schmalen Gehsteigen, die sie flankierten.
    Johnny suchte nach einem Parkplatz. Er musste telefonieren. Das war früher kein Problem gewesen, aber die schönen roten Zellen gab es in den kleinen Orten nicht mehr. Im Zeitalter des Handys war eben alles anders geworden.
    Eine Polizeistation sah Johnny auch nicht. Aber einen Platz in der Ortsmitte, der deshalb auffiel, weil sich dort ein Stück Mauer befand. Sie sah alt aus und ragte zur Hälfte aus der Erde. Bestimmt stammte sie noch aus der Römerzeit.
    Um die Mauer herum gab es genügend freie Plätze, wo Johnny den Wagen abstellen konnte, was er auch tat. Als das Geräusch des Motors verstummt war, blieb er zunächst sitzen, schloss die Augen und gönnte sich eine Pause.
    Zumindest die Hälfte der Strecke hatte er geschafft, das glaubte er. Von nun an konnte es nur aufwärts gehen, und er wollte so schnell wie möglich Kontakt mit seinen Eltern aufnehmen. Er wusste es zwar nicht, aber er ahnte, dass sie sich um ihn sorgten. Vielleicht waren sie in seine Wohnung gefahren, um zu erfahren, wie er die erste Nacht verbracht hatte. Bestimmt war seine Mutter gekommen, um nachzuschauen, denn sein Vater nahm die Dinge etwas lockerer.
    Er war nicht allein im Wagen, das fiel ihm jetzt ein. Auf dem Rücksitz lag Elton Marlowe, und er würde dort auch liegen bleiben müssen, wenn Johnny den Wagen verließ.
    Er konnte sich vorstellen, dass der
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