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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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Gedanken geahnt zu haben, denn er fragte: »Sie machen trotzdem weiter?«
    »Sie können sich darauf verlassen, Sir. Sollte die Cavallo Johnny Conolly etwas antun, dann – na ja, ich werde sie jagen. Auch wenn ich dafür bis an das Ende der Welt fahren muss.«
    Ich wusste, dass Suko der gleichen Meinung war. Es war auch alles gesagt worden. Wir standen auf und nickten unseren Chef zu.
    »Wenn sich etwas Neues ergibt, geben wir Ihnen Bescheid, Sir.«
    »Geht in Ordnung.«
    Im Flur hätte ich vor Frust und Wut am liebsten gegen die Wände geschlagen. Doch so etwas brachte mich auch nicht weiter, und deshalb ließ ich es bleiben.
    Suko war weniger pessimistisch. Er hatte seine Hände in die Hosentaschen gesteckt und ging neben mir her. »Ich glaube, dass wir auch diesem Fall die Oberhand behalten werden, John.«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt. Bisher hat es noch immer eine Lösung gegeben. Warum sollte das jetzt anders sein?«
    »Irgendwann kippt alles.«
    »He, so kenne ich dich gar nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Es ist nun mal so. Man ist keine Maschine, das merke ich immer wieder.«
    Suko gab keine Antwort. Dafür öffnete er die Tür zu Glendas Vorzimmer. Wir hörten das Telefon. Glenda hob ab, denn sie hatte uns noch nicht gesehen.
    Zugleich betraten wir das Vorzimmer und hörten den schrillen Ruf unserer Assistentin.
    »Bill, du?«
    Augenblicklich waren wir alarmiert. Ich hatte sogar den Eindruck, dass sich meine Haare aufrecht stellten.
    »Was ist denn?«, rief ich.
    Glenda fuhr herum. Sie streckte mir die Hand mit dem Hörer entgegen. »Es ist Bill.«
    »Okay.« Ich presste den Hörer gegen mein rechtes Ohr und hatte das Gefühl, dass etwas in Bewegung geraten war.
    »Hörst du, John?«
    »Klar.«
    »Wir haben eine Spur von Johnny.«
    »Wirklich?«
    »Wenn ich das sage. Es gab einen kurzen Anruf von ihm. Er konnte nicht viel sagen, aber immerhin weiß ich jetzt, wo er sich befindet. Außerhalb von London. Der Ort heißt Welling. Kennst du ihn?«
    »Nein, ich war nie da.«
    »Er liegt etwa zehn Meilen östlich von Greenwich.«
    »Bist du schon unterwegs?«
    »Ja.«
    »Okay, dann machen wir uns auf den Weg. Und eine Frage noch: Wie klang Johnnys Stimme? Hast du das Gefühl gehabt, dass er unter Druck steht?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Okay, wir sehen uns.« Ich reichte Glenda den Hörer wieder zurück. Sekundenlang herrschte Schweigen zwischen uns. Glenda und Suko hatten mitgehört, und Glenda fand als Erste die Sprache wieder.
    »Zum Glück lebt Johnny noch.«
    »Und wir werden dafür beten, dass es auch so bleibt«, erwiderte ich …
    ***
    Elton Marlowe hatte Mühe, sein wildes Lachen zu unterdrücken. Besser hätte es für ihn gar nicht laufen können. Sogar der Konstabler persönlich hatte ihn auf seinem Rundgang entdeckt und mit ihm gesprochen, auch wenn die Fensterscheibe zwischen ihnen als Trennung gestanden hatte.
    Da der Wagen abgeschlossen war, hatte es eine Weile gedauert, bis ihn der Konstabler hatte öffnen können, dann war alles wie geschmiert gelaufen, und Matt Franklin hatte Elton die Geschichte abgenommen, ohne große Nachfragen zu stellen.
    Der Rest war dann ein Kinderspiel gewesen. Jetzt war Marlowe wieder frei und Johnny Conolly derjenige, der einiges erklären musste. Es stellte sich die Frage, ob man ihm glaubte, aber das war im Moment nicht sein Problem.
    Er konnte sich nur darüber wundern, wie vertrauensselig dieser Polizist doch war. Elton hatte den Wagenschlüssel, und natürlich würde er nicht zu Marlowes Dienststelle fahren, um ein Protokoll zu unterschreiben oder eine Anzeige zu erstatten. Für ihn zählte nur, dass er wieder mobil war, und das musste er ausnutzen.
    Auf dem Weg zum Auto schaute er immer wieder in die Runde. Er wollte sehen, ob er beobachtet wurde, aber da war nichts Verdächtiges zu erkennen. Es gab keine Veränderung. Niemand kümmerte sich um ihn.
    Er hätte jetzt in den Benz einsteigen und wegfahren können. Das tat er noch nicht. Dafür trat er an den Kofferraum heran und blickte sich noch mal um, bevor er ihn aufschloss.
    Der Deckel klappte hoch.
    Sina Wang war wach, schaute ihn an und lächelte, sodass ihre beiden spitzen Zähne zu sehen waren.
    Elton nickte ihr zu. »Es geht wieder los, meine Teure …«
    »Hoffentlich.«
    »Darauf kannst du dich verlassen!« Mehr sagte Elton nicht. Er hämmerte den Deckel wieder zu, stieg in den Wagen und fuhr weg …
    ENDE des ersten Teils
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