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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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und welche Antwort er geben musste. »Nein, ich werde nicht allein fahren und zumindest John Sinclair mitnehmen.«
    »Ja, das solltest du.«
    »Dann werde ich ihn jetzt anrufen …«
    ***
    Der Mann, der vor Johnny stand, war kleiner als er, aber breiter in den Schultern. Man konnte ihn schon als ein Kraftpaket bezeichnen. Unter dem Mützenschirm war ein Gesicht mit einer hellen Haut zu sehen, die man bei rothaarigen Menschen oft erlebt. Recht blasse Lippen bildeten fast einen Strich. Der Blick grüngrauer Augen war auf Johnnys Gesicht gerichtet, als sollte er gebannt werden.
    Johnny ahnte, weshalb der Konstabler ihn angesprochen hatte. Trotzdem tat er, als wüsste er keinen Bescheid.
    »Was ist denn los, Sir? Warum durfte ich nicht mit meinen Eltern telefonieren?«
    »Das kann ich Ihnen sagen!«
    »Bitte …«
    »Nicht so schnell. Erst brauche ich Ihren Namen. Wir wollen uns doch wie zivilisierte Menschen anreden.«
    »Ich heiße Johnny Conolly und komme aus London.«
    »Das ist doch schon was. Ich heiße Matt Franklin und bin in diesem Ort der Sheriff.«
    »Ist nicht zu übersehen.«
    »Mal langsam, junger Mann.«
    Johnny hatte sich wieder gefangen. »Ich darf aber trotzdem erfahren, weshalb Sie mein Telefongespräch unterbrochen haben.«
    »Weil ich es so wollte.«
    So konnte nur jemand reden, der sich ein Machtpotenzial aufgebaut hatte. Und das schien diesem Matt Franklin hier wohl gelungen zu sein. Johnny versuchte es weiter.
    »Ich habe nichts getan. Oder ist das Telefonieren hier verboten?«
    »Nein, das ist es nicht.« Franklin lächelte kalt. »Es ist nur verboten, wenn man mit einem Fahrzeug ankommt, auf dessen Rücksitz jemand liegt, der aussieht wie ein Toter. Zum Glück ist er nicht tot, aber es ist keine kleine Sache, einen Menschen niederzuschlagen und dann wegzuschaffen. Das haben Sie getan, Mr Conolly, und Sie können sich vorstellen, dass ich dafür eine Erklärung benötige.«
    Johnny senkte den Kopf. Er hatte sich schon gedacht, dass so etwas kommen würde.
    »Haben Sie etwas dazu zu sagen?«
    »Im Moment nicht, Konstabler. Aber Sie haben recht. Gewisse Dinge sehen nicht gut aus für mich, und ich bin Ihnen einige Erklärungen schuldig. Aber bitte nicht hier.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Mein Büro liegt gleich in der Nähe. Aber gut, dass Sie einsichtig sind.«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    »Nein.«
    »Eben. Aber ich sage Ihnen gleich, dass die Dinge komplizierter liegen, als sie aussehen.«
    »Wir haben Zeit.«
    Johnny zahlte das Getränk. Der Wirt schaute ihn an und schüttelte leicht den Kopf. Dann spürte Johnny den Griff des Konstablers an seinem rechten Ellbogen. Er wusste, was das bedeutete, und wehrte sich auch nicht. Neben dem Uniformierten ging er zur Tür und trat wenig später ins Freie, wo beide erwartet wurden.
    Auf dem Gehsteig stand Elton Marlowe und grinste ihn an.
    »Da ist ja mein Freund und Dieb.«
    Johnny schnappte nach Luft. »Wieso Dieb?«
    Marlowe sprach den Polizisten an. »Er hat mir meinen Wagen gestohlen. Und ich will, dass er mir den Schlüssel zurückgibt.«
    »Stimmt das?«
    Johnny lachte auf. Was sollte er zu dieser Anschuldigung sagen? Ja, es war im Endeffekt Diebstahl gewesen, auch wenn der Begriff Notwehr besser gepasst hätte.
    Der Konstabler nahm das Lachen als Zustimmung. »Gut, ich sehe, dass es so gewesen sein muss. Wenn Sie den Wagen gestohlen haben, werden Sie noch den Schlüssel besitzen. Geben sie ihn zurück.«
    Auch das noch!, dachte Johnny. Verdammt, hat sich denn alles gegen mich verschworen?
    »Danke, Konstabler«, sagte Marlowe.
    »Es ist doch Ihr Auto.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Johnny überlegte, ob er dem Polizisten den Tipp geben sollte, im Kofferraum nachzuschauen. Das würde er vielleicht tun, allerdings wohl erst später. Im Moment war er einfach zu sehr auf Johnny fixiert.
    »Rücken Sie den Schlüssel schon raus.«
    »Ja, das werde ich.« John holte ihn aus der Jackentasche und ließ ihn in die ausgestreckte Hand fallen.
    »Danke, Johnny, vielen Dank.«
    Am liebsten hätte Johnny seine Faust in das grinsende Gesicht geschlagen. Das tat er nicht. Es hätte seine Lage nur noch verschlimmert. Und so sah er zu, wie Marlowe die Faust um den Schlüssel schloss und ihn verschwinden ließ.
    Er wollte gehen, aber der Konstabler hielt ihn zurück. »Augenblick, Mr Marlowe, so einfach ist das nicht.«
    »Was meinen Sie?«
    »Sie werden noch zu mir kommen müssen. Ich muss ihre Aussage zu Protokoll nehmen.«
    »Das
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