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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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Sache der Gewohnheit.
    Er sah auch die zweite Tür. Der Zugang lag direkt neben der Einbauküche. Johnny wusste, wohin sie führte. Er ging trotzdem hin und öffnete sie.
    Sein Blick fiel in das Bad. Ein kleiner Raum mit einer Duschkabine und einer Toilette. Auch ein Waschbecken war vorhanden. Hässliche grüne Kacheln bedeckten den Boden und der feuchte Geruch gefiel Johnny gar nicht. Ein Abzug war unter der Decke angebracht. Ob er funktionierte, wusste Johnny nicht.
    Überhaupt brauchte die Wohnung frische Luft. Und so ging Johnny zum Fenster und öffnete es. Das zweite ließ er geschlossen. Die kühle Luft wehte ihm ins Gesicht. Mit der relativen Ruhe war es ebenfalls vorbei, denn von der Straße her drangen die Verkehrsgeräusche an seine Ohren.
    Die Wohnung lag im ersten Stock, und Johnny ließ das Fenster offen, denn die große Kälte hatte London verlassen. Es war Tauwetter eingetreten, und die dicken Schneeschichten waren zu Matsch geworden.
    Johnny Conolly hatte sich vorgenommen, hier zu bleiben. Auch wenn er sich im Moment einsam und verlassen vorkam, wollte er seinen Plan nicht ändern. Es war an der Zeit, selbstständig zu werden.
    In der Wohnung war es still. Umso lauter kam ihm die Melodie seines Handys vor. Johnny verdrehte die Augen, als er die Nummer auf dem Display erkannte. Es war die Telefonnummer seiner Eltern. Der Anruf überraschte ihn nicht, denn die Eltern wussten, was er vorhatte.
    Etwas brummig meldete er sich.
    »Ich bin es nur«, sagte Sheila Conolly.
    »Hi, Ma …«
    »Und?«
    »Was meinst du?«
    »Wie geht es dir?«, fragte Sheila.
    »Im Moment recht gut. Ich stehe jetzt in meiner neuen Wohnung und werde gleich meine Koffer auspacken. Danach schaue ich mich mal um, was die anderen Mieter so treiben.«
    »Brauchst du denn etwas?«
    Johnny verdrehte die Augen, denn auf diese Frage hatte er beinahe gewartet. Er wäre enttäuscht gewesen, wenn seine Mutter sie nicht gestellt hätte. Sie machte sich eben Sorgen.
    »Nein, Ma, ich brauche nichts. Mir geht es gut, wirklich.«
    »Okay.« Eine kurze Pause folgte. »Aber wenn du etwas brauchst, sag bitte Bescheid.«
    »Das werde ich.«
    Dann vernahm Johnny schon die nächste Frage. »Wann kommst du uns besuchen?«
    »Maaa …«, er dehnte das Wort. »Lass mich doch erst mal allein zurechtkommen. Ich weiß nicht, wann ich komme.«
    »War nur eine Frage. Nur solltest du vorher anrufen. Du weißt selbst, dass wir öfter unterwegs sind. Und der Termin für unseren Winterurlaub rückt doch immer näher.«
    »Das ist mir klar. Bis dahin sehen wir uns noch einige Male. Und jetzt lass mich bitte meine Koffer ausräumen.«
    »Alles klar, Johnny. Viel Glück.«
    Bei den letzten Worten hatte Sheilas Stimme schon leicht gepresst geklungen.
    Der Anruf hatte Johnny doch etwas aufgewühlt. So ganz wohl fühlte er sich nicht, aber das würde vergehen. Es war alles eine Sache der Gewöhnung.
    Beide Koffer legte er auf die Couch, öffnete sie und wollte seine Sachen auspacken, als es klopfte.
    Johnny zuckte leicht zusammen, denn damit hatte er nicht gerechnet. Er drehte sich um und sah, dass die Tür geöffnet wurde. In diesem Moment ärgerte er sich darüber, nicht abgeschlossen zu haben, denn der Besucher, der auf der Schwelle stand und ihm zunickte, war ihm unbekannt.
    »Darf ich reinkommen?«
    Johnny nickte. »Bitte, wenn du willst.«
    »Ja, das will ich, denn ich möchte den kennenlernen, der es tatsächlich gewagt hat, diese Bude hier zu mieten …«
    ***
    Es war ein Satz, der Johnny stutzig machte. Mit einer derartigen Begrüßung hatte er nicht gerechnet, aber er sagte nichts darauf, sondern schaute sich seinen Besucher an.
    Er war in Johnnys Alter. Auffällig bei ihm waren die blonden Haare, die man schon als hellblond bezeichnen konnte. Sie wuchsen bewusst strähnig auf dem Kopf und reichten auch über die Ohren hinweg. Ein glattes Gesicht mit sehr blauen Augen fiel Johnny auf, der sofort daran dachte, dass dieser Typ beim weiblichen Geschlecht wohl alle Chancen hatte.
    Bekleidet war er mit einem schwarzen Kapuzen-Shirt aus einem etwas dickeren Stoff. Dazu trug er eine hellgraue Hose und schwarze Sneakers an den Füßen.
    Johnny wusste nicht so recht, wie er ihn einschätzen sollte. Der Typ machte einen sympathischen Eindruck, doch Johnny gefiel der Blick seiner Augen nicht. Er war irgendwie lauernd.
    »Hast du auch einen Namen?«
    Der Blonde lachte. »Klar. Ich heiße Elton Marlowe.« Er ging zu einem Stuhl und setzte sich. »Wer bist du?«
    »Johnny
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