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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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dem Bekannte von ihm saßen und ihr Bier tranken. Es war kein weibliches Wesen dabei, aber es gab noch einen leeren Stuhl, den Johnny besetzte.
    »He, du bist hier?«
    »Warum nicht?«
    »Musst du nicht auspacken?«
    Johnny winkte ab. »Später. Ich habe kurz was gegessen und schaue mich jetzt um.«
    »Zum Einzug musst du eine Runde ausgeben!«, sagte er Sprecher, der Camillo hieß und eigentlich nie ohne Hut ausging, auch jetzt trug er ihn.
    »Kein Problem.« Johnny bestellte und lehnte sich zurück.
    Keiner der Drei wohnte auf seinem Flur, was Johnny etwas enttäuschte, denn er hätte gern Antworten auf seine Fragen gehabt. Sie redeten erst belangloses Zeug, dann kam das Bier in den Glaskrügen, man stieß an und trank.
    Camillo meinte: »Du wohnst ja nicht allein auf der Etage.«
    »Stimmt.«
    »Ich kenne die meisten Mieter.«
    Johnny horchte auf. »Das ist gut.«
    »Warum?« Camillo rieb über seine breite Nase, die ihre ursprüngliche Form verloren hatte. Das war bei einem Boxkampf geschehen, denn Camillo hatte diesen Sport mal als Hobby betrieben.
    »Weil ich dich etwas fragen möchte.«
    »Nur zu!«
    »Kennst du einen Gary Chandler?«
    »Und wie. Er hat mir mal eine Freundin ausgespannt. War aber nicht weiter tragisch, ich hatte schon was Neues im Auge. Gary ist meistens unterwegs, und wenn er mal in seiner Bude ist, dann nicht allein. Der reißt immer was auf.«
    »Er wohnt mir gegenüber.«
    »He, Mann, da fällt vielleicht für dich mal was ab.«
    Die beiden anderen lachten, aber Johnny grinste nur. Er wollte jetzt auf das eigentliche Thema kommen.
    »Wenn du alle so gut kennst, Camillo, dann kannst du mir …«
    »Moment, Moment mal. Das habe ich nicht gesagt, ich kenne nicht alle.«
    »Aber einige.«
    »Das schon.«
    »Auch Elton Marlowe?«
    Camillo hatte schon antworten wollen, das verkniff er sich jetzt und schloss zunächst den Mund.
    Johnny wartete ab, dann wiederholte er seine Frage, aber er biss auf Granit.
    »Nein, den Typ kenne ich nicht.«
    »Schade.«
    »Was ist denn mit ihm?«
    »Ich dachte, er würde auf meinem Flur wohnen.«
    »Hat er dir das gesagt?«
    »Ja. Aber das stimmt nicht. Ich habe seinen Namen nicht an der Tür gelesen. Trotzdem war er bei mir und sagte, dass er mir genau gegenüber wohnen würde. Das ist schon komisch.«
    »Meine ich auch.«
    Paul, einer der beiden anderen Studenten, meldete sich. »Ich kannte mal einen Elton Marlowe.«
    Johnny zuckte leicht zusammen. »Und? Was kannst du über ihn sagen?«
    »Nicht viel.« Paul zuckte mit den Schultern. »Elton hat sich immer für den Besten überhaupt gehalten, er hat getan, als wäre er der King, aber das war wohl nichts. Er ist dann irgendwann verschwunden.«
    Johnny rückte mit seinem Stuhl näher an Paul heran. »Weißt du sonst noch was?«
    Paul kratzte über sein Kinn. »Der war immer etwas neben der Fahrrinne.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Na ja, so genau kann ich dir das nicht sagen. Ich kannte ihn auch nicht gut genug. Manchmal hat er von anderen Welten gesprochen. Von Totenwelten und von Geschöpfen, die Menschen in der Nacht im Schlaf besuchen.«
    »Echt cool.« Johnny spürte Erregung in sich aufsteigen. »Und was hat er noch alles gesagt? Wie drückte er sich aus?«
    »Keine Ahnung. Konkret ist er nie geworden. Er sprach nur von den anderen.«
    »Nannte er Namen?«
    Paul fing an zu lachen. »Nee, das nicht. Wir haben ihn auch ausgelacht, und er hat dann davon gesprochen, dass sich manche Leute noch wundern würden.«
    »Inwiefern?«
    »Weiß ich nicht, jedenfalls war er ein komischer Typ. Hatte aber einen Schlag bei den Girls, das muss der Neid ihm lassen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Studiert er denn?«
    Paul tat, als wäre er von dieser Frage überrascht worden. »Das kann ich dir nicht genau sagen, gesprochen hat er nie so recht darüber. Ich bin nur davon ausgegangen, dass er auf der Uni herumturnt. Was sagt ihr dazu?«
    Camillo winkte ab. »Keine Ahnung. Der Typ ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.«
    Johnny hob die Schultern. »Aber bei mir war er. Das ist schon komisch.«
    Camillo grinste. »Er ist eben besorgt um die neuen Mieter. Oder wie sehe ich das?«
    »Falsch«, erwiderte Johnny, »wenn er also gar nicht auf meiner Etage wohnt, aber so getan hat. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was das bedeuten soll.«
    Paul grinste breit, als er meinte: »Vielleicht bist du genau sein Typ.«
    Johnny verzog die Lippen. »Darüber kann ich nicht mal müde grinsen.«
    »Schon gut, war ein Joke.«
    Johnny
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