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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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war froh, wieder allein zu sein …
    ***
    Die beiden Koffer standen noch immer auf der Couch und waren noch nicht geöffnet werden, obwohl Johnny sich das vorgenommen hatte. Stattdessen stand er am Fenster und dachte darüber nach, was ihm Elton Marlowe gesagt hatte.
    Entsprach es den Tatsachen, oder hatte er sich nur wichtig machen wollen?
    Johnny wusste keine Antwort auf diese Frage, was ihn ärgerte, aber er war auch jemand, der diese Aussagen nicht so ohne Weiteres zur Seite schob. Dazu hatte er schon viel zu viel in seinem Leben durchgemacht. Er wusste, dass es nicht nur die Vorgänge gab, die für Menschen sichtbar waren. Ihm war bekannt, dass noch etwas dahinter lauerte, dass es eine finstere Macht gab und dass die Mächte der Finsternis immer auf der Hut waren und nicht locker ließen.
    Ein Gedanke wollte ihm nicht aus dem Kopf.
    Ich bin ein Conolly!
    Johnny wusste genau, was das bedeutete. Denn er war, zusammen mit seinen Eltern, schon zu oft in den Kreislauf des Bösen geraten. Das war ihr Schicksal, möglicherweise ein Erbe seines Großvaters mütterlicherseits. So sehr sich seine Mutter auch dagegen gestellt hatte, es war ihr nicht gelungen, ein normales Leben zu führen. Die andere Seite hatte immer wieder zugeschlagen. Erst vor Kurzem noch, als sein Vater Bill die beiden roten Bücher gefunden hatte. Da war Johnny schon klar gewesen, dass er ausziehen wollte. Vielleicht auch, um diesem Schicksal zu entgehen, doch jetzt war er nahe daran, seinen Entschluss zu bereuen.
    Auf der anderen Seite konnte Elton ihm auch etwas vorgemacht haben, um ihm Furcht einzujagen. Möglich war eben alles, doch wenn es stimmte, dass dieses Zimmer länger nicht vermietet worden war, musste das seine Gründe haben.
    Johnny ärgerte sich darüber, dass er sich nicht danach erkundigt hatte.
    Jetzt kam ihm sogar der Gedanke, die Maklerin anzurufen. Er verwarf den Vorsatz wieder, weil er befürchtete, sich lächerlich zu machen. Und er nahm sich vor, nicht mehr an Eltons Gerede zu denken. Das alles konnte auch ein Scherz von ihm sein, um einen Neuen zu ängstigen.
    Er drehte sich vom Fenster weg und ging zu seinen Koffern. Die Schlösser schnackten auf, und Johnny sah nicht nur seine Kleidung, sondern auch das, was oben lag und ihm seine Mutter eingepackt hatte. Es war ein flacher Kuchen, gefüllt mit einer leckeren Puddingmasse, die er so gern aß, und das schon seit Kindertagen.
    Auf der Verpackung lag noch eine Karte. Sheila und Bill wünschten ihrem Sohn alles Glück der Welt in seiner neuen Umgebung.
    Johnny musste schlucken, als er die Worte las. Tief atmete er aus, denn er wusste, dass er sich auf seine Eltern hundertprozentig verlassen konnte, wenn es hart auf hart kam.
    Aber nicht nur auf sie, sondern auch auf seinen Paten, den Geisterjäger John Sinclair, und seine Freunde. Das hatten sie mal wieder beim letzten Fall bewiesen.
    Johnny schaute auf die geöffneten Koffer. Er war noch vor wenigen Minuten bereit gewesen, sie auszupacken, doch der Vorsatz war einfach wie weggeweht.
    Johnny starrte den Inhalt an und konnte sich nicht überwinden, die Kleidung in den Schrank zu hängen. Da gab es etwas, das ihn daran hinderte.
    Aber was war es?
    Darüber machte er sich schon Gedanken. Hing es mit Elton Marlowes Besuch zusammen und mit dem, was er von sich gegeben hatte? War die Warnung bereits so tief in Johnny eingedrungen, dass sie sogar sein Unterbewusstsein erfasst hatte?
    Er sah sich selbst als normal an, obwohl er gleichzeitig wusste, dass er nicht normal war. Er war ein Conolly und konnte seinem Schicksal nicht entrinnen.
    Johnny richtete sich auf und atmete tief durch. Was soll ich tun? Diese Frage stellte er sich mehrmals. Es kam ihm sogar in den Sinn, bei seinen Eltern anzurufen und ihnen von der Begegnung mit Elton Marlowe zu erzählen, aber das wollte er nun doch nicht. Er hatte lange darum gekämpft, probehalber auszuziehen, und das wollte er auch durchziehen und nicht schon beim ersten Problem aufgeben.
    Auspacken und …
    Genau da meldete sich das Telefon. Aber nicht Johnnys Handy, sondern ein alter schwarzer Apparat mit Hörer und Gabel, der wie ein Dekorationsstück neben dem modernen Flachbildfernseher stand. Bisher hatte Johnny das Telefon für Dekoration gehalten, das war nun vorbei, denn das Klingeln schrillte in seinen Ohren.
    Wie reagieren? Es klingeln lassen oder abheben?
    Johnny hatte seine Neugierde nicht verloren. Er entschied sich dafür, den Hörer abzuheben. Er tat es mit einer langsamen
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