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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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Conolly.«
    »Aha. Student?«
    »Ja.«
    »Ich nicht.« Elton schlug die Beine übereinander. »Das war ich mal, habe dann abgebrochen und mich selbstständig gemacht, ich bin jetzt Geschäftsmann und handle mit Trödel. Der Winter ist zwar keine Hochzeit, aber ich komme rum. Für meinen Krempel habe ich unten die Kellerräume gemietet. Du brauchst also erst gar nicht nach einem Keller zu fragen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    »Umso besser.« Elton schaute sich um und rieb über sein glattes Kinn. »Gefällt es dir hier?«
    »Ich werde mich daran gewöhnen müssen.«
    »Das mussten alle, die hier wohnen.«
    »Die meisten kenne ich von der Uni her. Sie haben mir auch dieses Zimmer empfohlen.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Dann ist es gut.«
    Für Johnny war es nicht gut. Er war mit einem sicheren Instinkt für gewisse Untertöne ausgestattet, und jetzt glaubte er, die gehört zu haben.
    »Warum hast du das so komisch gesagt?«
    »Ach? Habe ich das?«
    »Es kam mir so vor.«
    »Vergiss es.«
    »Nein, das kann ich nicht. Es hörte sich an, als wäre mit dem Zimmer hier etwas nicht okay.«
    »Siehst du denn was?«, fragte Elton spöttisch.
    »Nein.«
    »Dann belass es dabei.«
    Je mehr sie sprachen, umso misstrauischer wurde Johnny. Die Art des Gesprächs gefiel ihm ganz und gar nicht. Zudem hatte er es gelernt, auf Zwischentöne zu achten, und die waren bei Elton aufgeklungen.
    »Was ist denn mit diesem Zimmer hier los?«
    Elton runzelte die glatte Stirn. Dabei räusperte er sich, dachte nach und fragte dann: »Hat dir denn niemand etwas über das Zimmer erzählt?«
    »Nein, das hat man nicht. Warum auch? Es ist doch normal, wenn ich mich hier umschaue. Was sollte mich da stören? Oder bist du anderer Meinung?«
    »Im Prinzip nicht, aber die Bude hier stand nicht grundlos länger leer. Trotz der relativ niedrigen Miete.«
    »Und wie lautet der Grund?«
    Elton beugte sich vor. Er legte seine Hände auf den Tisch und verengte die Augen. Dann flüsterte er seine Erklärung. »Es gab Mieter, die waren der Ansicht, dass es in diesem Zimmer nicht geheuer ist.«
    »Wie meinst du das denn?«
    Elton wiegte den Kopf. »Dass es hier spukt, um es mal etwas vornehm auszudrücken.«
    »Habe verstanden. Und wer oder was soll hier spuken? Der Geist eines Mieters?«
    »Nein, Johnny. Man spricht davon, dass es Wesen gibt, die auf menschliches Blut scharf sind …«
    Elton hatte seine Worte ausklingen lassen und gab Johnny Zeit, darüber nachzudenken. In dessen Kopf arbeitete es. Er machte sich schon seine Vorstellungen, tat jedoch naiv und fragte: »Wer hat denn hier gespukt?«
    Elton zuckte mit den Schultern.
    Johnny fragte weiter. »Ein Geist?«
    »Möglich.«
    »Ich glaube nicht an Geister.«
    »Ich auch nicht.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Nein, nein, Johnny. Ich hab es auch nicht glauben wollen, bis ich mich vom Gegenteil überzeugen ließ. Ich weiß jetzt Bescheid.«
    »Wie schön für dich. Dann hast du den Spuk gesehen?«
    Die Antwort klang ausweichend. »Er kam nur in der Nacht, und er ist noch immer da. Er besucht gern dieses Zimmer, um hier sein Unheil zu verbreiten.«
    »Er macht den Menschen also Angst?«
    »Nicht nur das. Er will etwas von ihnen. Er will an sie heran. Er will sie für sich haben, aber ob das alles so stimmt, weiß ich nicht. Ich wollte dich nur vorwarnen, damit du nicht durchdrehst, sollte etwas passieren, das sich nicht so leicht erklären lässt.«
    »Vorhin hast du anders gesprochen«, nagelte Johnny ihn fest. »Da hast du so getan, als wüsstest du Bescheid.« Er lachte. »Es ist schon eine komische Rolle, die du hier spielst.«
    Elton Marlowe stand auf. »Ich habe es nur gut gemeint, das ist alles. Alles Weitere musst du selbst erleben und daraus deine Schlüsse ziehen. Ich wohne gegenüber. Wenn etwas sein sollte, kannst du bei mir klingeln.«
    »Danke für den Rat.«
    »Keine Ursache.«
    Elton war schon auf dem Weg zur Tür, als er Johnnys Frage hörte. »Und was sagen die anderen Mieter dazu, dass es hier angeblich spuken soll? Haben sie auch eine Meinung?«
    »Bestimmt. Nur reden sie nicht darüber. Es wohnt ja auch keiner von ihnen hier im Zimmer. Aber wenn du sie kennst, hätten sie dir eigentlich etwas erzählen müssen. Haben aber nicht – oder?«
    »Nein, bisher nicht. Es kann sein, dass sie es für Schwachsinn gehalten haben.«
    »Das ist möglich.« Elton nickte Johnny zu. Dabei lächelte er und sagte: »Bis später dann. Ich denke, wir sehen uns.«
    »Sicher«, murmelte Johnny und
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