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1708 - Angst um Johnny C.

1708 - Angst um Johnny C.

Titel: 1708 - Angst um Johnny C.
Autoren: Jason Dark
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Haus, zog den Mantel aus und hängte ihn auf.
    Sheila war ihm gefolgt und schloss die Tür. »Können wir trotzdem ein Fazit ziehen?«
    Bill nickte. »Ja, das können wir. Aber es wird alles andere als positiv ausfallen. Niemand weiß, wo Johnny sich aufhält. Er wurde entführt, und das war es. Oder hat sich jemand bei dir gemeldet?«
    »Hat er nicht.«
    »Dann stecken wir alle in einer aussichtslosen Situation, muss ich dir leider sagen.«
    »Das ist uns schon oft passiert, Bill. Wir sind immer wieder herausgekommen und jetzt …«
    »Jetzt sieht es danach aus, als wären unsere Chancen gleich Null. Das sagen auch John und Suko.«
    Sheila kämpfte mit den Tränen. Sie brauchte jetzt einfach einen Halt und umarmte ihren Mann, der ebenfalls Mühe hatte, die Tränen zurückzuhalten. Aber auch jetzt dachte er nicht daran, Sheila die ganze Wahrheit zu sagen. Er hörte nur ihre leise Stimme.
    »Ich habe schreckliche Angst um Johnny.«
    »Ich auch, Sheila, ich auch …«
    ***
    Johnny konnte ein Auto lenken. Das war kein Problem. Doch eine derartige Strecke war er noch nie gefahren. Jetzt erlebte er am eigenen Leib die Probleme, mit denen auch Elton zu tun gehabt hatte. Auf dem feuchten, glitschigen Boden war der schwere Benz kaum in der Spur zu halten. Des Öfteren drehten die Reifen durch, dann rutschte das Fahrzeug auch immer wieder weg, aber Johnny blieb nicht stecken. So tief war der Boden nicht. Nur die Schneereste bereiteten ihm noch Probleme.
    Er musste die Straße erreichen. Er musste weg aus dieser Einsamkeit, die hoffentlich nicht zu weit von den ersten Vororten der Riesenstadt London entfernt lag. Und er hoffte auch, dass sich am Ende des Geländes kein Graben befand, der ihn stoppen würde. Zu sehen war er jedenfalls nicht.
    Johnny saß konzentriert hinter dem Lenkrad, das er mit beiden Händen umklammert hielt. Er musste es schon stärker festhalten als gewöhnlich, um den Mercedes wenigstens etwas zähmen zu können.
    Er dachte auch an seine Fracht auf dem Rücksitz. Elton Marlowe war zwar bewusstlos, aber Johnny wusste nicht, wie lange der Zustand anhalten würde. Wenn er zu früh erwachte, konnte er ihm große Schwierigkeiten machen.
    Am liebsten hätte Johnny ihn gefesselt, aber er trug keine Handschellen bei sich und auch keine Stricke, die er um die Gelenke hätte drehen können.
    Und so konzentrierte er sich auf die Fahrerei, wobei er auch nicht vergaß, hin und wieder einen Blick in den Innen- und Rückspiegel zu werfen, da er eventuelle Verfolger nicht vergessen hatte. Aber er hatte Glück.
    Es tauchte nichts Verdächtiges auf, sodass er sich weiterhin auf das normale Fahren konzentrieren konnte.
    Und das näherte sich dem Ende. Er sah bereits die Stelle, wo das Gelände unterbrochen wurde. Die Straße war trocken. Schneereste gab es nicht auf ihr. Nur an den Rändern lagen noch einige große Haufen, die Johnny allerdings ignorieren konnte.
    Gab es den Graben?
    Er spürte den Hitzeschwall, der ihm bei diesem Gedanken durch den Kopf schoss, und richtete sich hinter dem Lenkrad so weit auf wie möglich, um eine bessere Sichtperspektive zu erhalten. Er sah das Ende der Fläche – und den glatten Übergang.
    Ein Laut der Erleichterung löste sich von seinen Lippen. Das Glück stand in diesem Fall auf seiner Seite. Jetzt musste er sich nur noch entscheiden, in welche Richtung er fahren wollte. Es war sein Pech, dass er von der Herfahrt nichts mitbekommen hatte.
    Johnny hielt auch erst an, als er auf der Straße stand. Jetzt lag der graue Asphalt unter den Reifen. Sie würden einen besseren Griff bekommen, und da spielte es eigentlich keine Rolle, in welche Richtung er den Benz lenkte.
    Trotzdem schaute er nach links, dann auch nach rechts. Nach beiden Seiten führte die Straße ins Leere. Zumindest hatte er den Eindruck. Und ihm fiel noch etwas auf. Der starke Frost in den letzten Wochen hatte der Fahrbahn nicht gut getan. Sie enthielt Risse und manchmal auch Löcher, die sogar recht tief waren, eine Tortur für die Stoßdämpfer.
    Er musste sich entscheiden und gab sich selbst den Befehl mit leiser Stimme.
    »Nach rechts!«
    Johnny hatte den alten Diesel leise tuckern lassen. Jetzt drehte er das Steuer, die Reifen bekamen Griff. Er startete, und ihm fiel ein Stein vom Herzen.
    Es gab nur diesen einen Weg. Abzweigungen waren weder rechts noch links zu sehen. Er musste geradeaus fahren. Ihm war auch längst klar geworden, dass diese nicht allzu breite Straße wenig befahren war. Er hatte bei seiner
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