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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
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verkündete er. „Ich werde mich opfern. Wie immer. Immer sind wir Ennox es, die die großen Opfer bringen. Ihr sollt das wissen, ihr Galaktiker." Er trat auf Mertus Wenig zu und reichte ihm die Hand. „Leb wohl auf ewig ... Auch du, Carl Liramm, ich verzeihe dir. Lebe wohl ..."
    „Philip, alter Schmierenkomödiant!" brüllte Reginald Bull lautstark.
    „Pack dich davon, bevor ich explodiere!"
    Philip richtete sich hoch auf und blickte Perry Rhodans Stellvertreter aufmerksam an. Einen Augenblick lang war tiefe Ernsthaftigkeit in seinem Blick zu sehen, dann schloß er die Augen und war verschwunden. Carl Liramm holte tief Luft. „Hoffentlich haben wir das Richtige getan", sagte er leise. „Er könnte tatsächlich sterben."
    „Mit diesem Risiko, verdammt, müssen wir alle existieren", knurrte Reginald Bull. „Außerdem bin ich sicher, daß er es schaffen wird. Der Bursche hat doch das Glück gepachtet. Vielleicht hat er Pech, dann macht er eine Irrfahrt durch sämtliche Raumzeitfalten des Universums und kommt letztlich bei seinen Leuten heraus. Aber selbst das kann uns helfen."
    Mertus Wenig wandte sich an Michael Rhodan.
    „Ich schlage vor", sagte er, „daß wir versuchen, zwischen den Kristallblöcken Hohlräume zu finden, in die wir uns flüchten können.
    Vielleicht gelingt es uns, diese Höhlen irgendwie abzudichten, damit wir einen Schutz vor der Kälte haben. Zumindest solange, bis wir wieder in Teile der ODIN können. Jetzt ist es Tag und reichlich kalt. Der Himmel ist klar, das heißt, daß der Boden in der Nacht sehr stark auskühlen wird.
    Das werden einige der Verletzten nicht durchstehen."
    „Im Äquatorgebiet des Planeten muß es wärmer sein", sagte Gucky nachdenklich. „Ich kann, wenn ihr wollt, versuchen, die Leute nach und nach dorthin zu bringen."
    „Per Teleportation?"
    „Einen anderen Weg gibt es wohl nicht", antwortete Gucky.
    „Das wird eine ungeheure Strapaze für dich"; warnte Mertus Wenig.
    „Es wird dich an den Rand des Zusammenbruchs bringen."
    Carl Liramm starrte den Mausbiber an. Gucky war seit Ewigkeiten in der Galaxis eine populäre Figur und unerhört beliebt, vor allem bei Kindern. Es gab wahrscheinlich Millionen von Abbildungen von ihm, mal in heldischer Pose, meist aber lachend, mit dem charakteristischen Nagezahn der Ilts deutlich sichtbar.
    Ein Lächeln wie das, das der Mausbiber in diesem Augenblick zeigte, hatte Carl Liramm noch nie auf irgendeinem Gucky-Bild gesehen. Es wirkte zugleich mild und ein wenig von Schmerz durchtränkt.
    „Na und?" sagte der Mausbiber gelassen. „Was soll's, schließlich bin ich ein Mensch."
    Carl Liramm wandte sich ab. Er kehrte zu Tonya zurück. Einen Augenblick lang überlegte er, Gucky zu bitten, Tonya als eine der ersten Verletzten in die warme Zone zu bringen, aber dann verwarf er den Gedanken.
    Tonya war jung, gesund und kräftig. Sie würde es schaffen.
    Sie mußte es einfach schaffen.
    Er lehnte sich mit dem Rücken an einen der Kristalle und spürte die feindliche Härte des Materials an seinen Muskeln.
    Einige Gestalten in SERUNS kehrten mit müden Bewegungen aus der ODIN zurück. Sie schleppten Decken, Kleidungsstücke und Nahrungsmittel mit sich. Einige hatten Waffen eingesteckt.
    Carl Liramm schüttelte den Kopf. Dieser Kampf würde nicht mit Waffen ausgetragen werden.
    Gucky hatte bereits mit dem Abtransport der Verletzten begonnen.
    Manchmal hatte Carl Liramm davon geträumt, Fähigkeiten zu besitzen, wie der Mausbiber sie hatte: Telekinese, Teleportation, Telepathie. Was konnte man damit nicht alles anfangen? Mühelos - beinahe mühelos - von einem Ort zum anderen kommen. Schwere Lasten bewegen, ohne sich anzustrengen. Und immer wissen, ob das jeweilige Gegenüber log oder nicht.
    Wäre er Telepath gewesen, jetzt in diesem Augenblick, dann hätte er feststellen können, was Tonya über ihn dachte, wie sie für ihn empfand.
    Vielleicht dachte sie gar nicht an ihn. Warum auch? Er war doppelt so alt wie sie, äußerlich vielleicht noch ganz passabel erhalten, aber innerlich dank schlechter Erfahrungen zum größten Teil seelisch verbraucht. Warum sollte sie an ihn denken, in einer solchen Situation?
    Wahrscheinlich dachte sie das wie die anderen, um die Gucky sich jetzt kümmerte, die Verletzten, die Schmerzen hatten und Angst vor dem, was wahrscheinlich noch auf sie wartete. Angst, Hoffnung, Verzweiflung, Hunger, Sehnsucht, Schmerzen - und am Ende der Tod.
    Carl Liramm blickte hinunter auf Tonyas schwarze Haare, die
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