Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mißtrauen.
    Perry Rhodan senkte den Kopf.
    Er hatte diesen furchtbaren Augenblick schon einmal durchleben müssen. Schon einmal war ihm die sichere Nachricht vom Tod seines Sohnes Michael überbracht worden. Daß sich diese Nachricht letztlich dann doch nicht bewahrheitet hatte, war einer Verkettung von Umständen zuzuschreiben, wie sie nie wieder zustande kommen würde.
    Michael tot, der einzige Sohn. Der einzige wirkliche Sohn. Den anderen, Thomas Cardif, hatte Perry Rhodan schon lange verloren gehabt, bevor Cardif gestorben war.
    Der alte Schmerz riß wieder auf. Mory, seine zweite Frau, und Susan, die erste Tochter - umgekommen im Panither-Aufstand ...
    Gesil, Eirene - Perry Rhodan hatte mehr als einen Verlust hinnehmen und verkraften müssen, und der Schmerz wurde durch Wiederholung nicht geringer.
    Einige dieser persönlichen Verluste waren schicksalhaft, tragisch gewesen, das hatte es wenigstens etwas erleichtert.
    Aber Michaels Tod?
    Nur weil Moira einen Fehler gemacht hatte. Einen verständlichen Fehler. Woher hätte die Ayindi kurz nach der Rückkehr in das Arresum wissen sollen, wo die Fronten des Kampfes zwischen Ayindi und Abruse heute exakt verliefen? Und das Treffen auf Thyssan war in höchster Eile vereinbart worden.
    Aber hätte Moira nicht ihren mangelnden Kenntnisstand besser berücksichtigen müssen? Wenn sie aus der Erfahrung heraus noch wußte, daß die von der Abruse eroberten Gebiete des Arresums absolut lebensfeindlich waren, hätte sie dann nicht mehr Sorgfalt walten lassen müssen, wenn sie einen Treffpunkt im Arresum vorschlug?
    Fragen, Vorwürfe, Überlegungen - aber sie alle machten Michael nicht wieder lebendig.
    Sowenig wie Reginald Bull, den Freund aus den allerersten Tagen, der zusammen mit Perry Rhodan in der STARDUST gesessen hatte, mit der das große Abenteuer der Terraner begonnen hatte.
    Auch nicht Gucky, den Mausbiber mit seinen ungeheuren Fähigkeiten, mit seinem selten versiegenden Humor, seiner Tapferkeit im Dienst der Menschheit.
    Perry Rhodan sah die Ayindi aus verschleierten Augen an.
    Moira - bedeutete dieses Wort im Griechischen nicht soviel wie Schicksal?
    Perry Rhodan holte langsam Luft. Er sah, daß Atlan den Kontakt mied, daß Alaska Saedelaere mit aller Kraft die Beherrschung zu wahren versuchte. Er sah, wie die Zwillinge ihn ratlos und verzweifelt anblickten.
    „Es ist so sinnlos", sagte Perry Rhodan leise.
    „Du gibst auf?" fragte Moira.
    Perry Rhodan verharrte in der Bewegung.
    „Niemals", sagte er dann. „Aber ich bemerke, wo menschliches Hoffen und Wünschen seine Grenzen hat. Wenn du willst, können wir umkehren.
    Die Suche ist vorbei."
     
    9.
     
    Der Planet war so genannt worden wie das System - Thyssan.
    Es war eine Welt des Schreckens für jeden, der sie betrat. Das hieß: Es war gar nicht so einfach, den Boden Thyssans zu betreten, denn nahezu jeder Ort auf dieser Welt schien mit Bunkern, Geschützstellungen und Festungen gespickt zu sein. Offenbar war Thyssan einmal ein befestigter Vorposten in einem gewaltigen Kampf gewesen.
    „Mein Kopf tut weh", sagte Tonya leise. „Er fühlt sich an, als würde er zerspringen."
    Carl Liramm hielt ihre Hand fest und versuchte zu lächeln. Es fiel ihm sehr schwer.
    Nicht nur wegen Tonya, die einen erschöpften und niedergeschlagenen Eindruck machte. Nicht wegen der eigenen Verletzungen, denn die waren unbedeutend - mehr als erstaunlich für so eine Landung.
    Die ODIN stand auf einer Fläche, die einmal so etwas wie ein Raumhafen gewesen sein mußte; jetzt war diese riesige Fläche leer. Sie war aber überzogen mit seltsamen, kristallinen Gebilden, wie von ihnen überwuchert. Drei der Landebeine der ODIN waren geknickt, aus zahlreichen klaffenden Löchern in der Bordwand wirbelte noch Qualm in die klare Luft, aus einem riesigen Loch an der oberen Polkuppel loderten Flammenzungen in den Himmel.
    Es war mehr ein Absturz geworden als eine Landung. Mit letzter Kraft, schwer angeschlagen und mit einem schrottreifen Maschinenpark, hatte sich die ODIN bis zum zweiten Planeten des Systems geschleppt. Bei der Landung selbst waren dann die letzten Reaktoren - jene Blöcke, die Carl und Tonya zufällig hatten vor der Zerstörung durch die Schneeflocke retten können - in die Luft geflogen.
    Carl sah, wie sich der Ara Magkue, Bordarzt der ODIN, näherte und ihn forschend anblickte. Carl schüttelte den Kopf.
    „Wir kommen ohne Hilfe aus", versicherte er schwach.
    Von der Besatzung der ODIN lebten noch 346 Menschen, alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher