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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
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markante Ballungen, durch ein Viereck von Sonnen schimmerte in feinem Rot ein ferner Nebel, eine bizarre Dunkelwolke wurde an einer Stelle von einem Dreiergestirn durchstrahlt, was einen eigentümlichen Effekt zur Folge hatte. Auf Louis Densson wirkte es wie ein an den Himmel versetztes Grablicht.
    Er bewegte sich vorsichtig. Das Bein, das er sich bei der Landung gebrochen hatte, würde bald wieder heilen, in wenigen Tagen schon.
    Sterben, so schoß es Louis Densson durch den Kopf, würde er gewissermaßen als kerngesunder Mann.
    Im Augenblick allerdings konnte er damit kaum ein paar Meter weit laufen, und die Ironie war ihm sehr wohl bewußt. Zwei Millionen Lichtjahre bis zum Aariam-System, dann der Übergang ins Parresum, wie die Ayindi das den Galaktikern vertraute Kontinuum nannten. Elf Millionen Lichtjahre zur BASIS, dann folgten 225 Millionen Lichtjahre bis zur heimatlichen Milchstraße, gefolgt von einigen läppischen Lichtjahrzehntausenden bis zum Solsystem. Ein Katzensprung von acht Lichtminuten vom Zentralgestirn, und die Erde war erreicht.
    Louis Densson war auf der Erde geboren worden. Dort hatten seine Eltern im Simusense gelebt, dort war er später aufgewachsen. Er war in gewissen Dingen ein großer Traditionalist, und in seinem Testament - eine Kopie auf Terra, eine an Bord der BASIS, die dritte in der zerstörten ODIN - stand geschrieben, daß er im Fall seines Todes zur Erde gebracht und dort in der Gruft seiner Eltern bestattet werden wollte.
    Und jetzt war er kaum imstande, auch nur einen lächerlichen Kilometer zu laufen.
    Wozu auch?
    Selbst wenn ihm sein Wunsch erfüllt worden wäre, hätte es niemanden gegeben, der an seinem Grab getrauert hätte, nach uralter Sitte Blumen darauf gelegt oder ein kurzes Gebet gesprochen.
    Louis Densson begann lautlos zu weinen.
    So weit hatte er reisen und alles hinter sich lassen müssen, um nun zu erfahren, wie einsam er war und immer gewesen war.
    Plötzlich haßte er die Sterne ...
     
    ENDE
     
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