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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich
Autoren: Jason Dark
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mit seiner Reaktion gerechnet, denn Ozzie wusste, dass das hier kein Spaß mehr war, und er zog die entsprechenden Konsequenzen.
    Bevor ihn die Finger noch richtig greifen konnten, schlug er die Hand zur Seite, schaffte sich so freie Bahn und rannte weg. Er rammte noch Rachel mit der Schulter, bevor die eingreifen konnte. Sein Fluchtweg führte ihn auf den Eingang zu. Er hörte hinter sich das Lachen und danach den hämischen Kommentar.
    »Dort ist zu …«
    Ozzie achtete nicht darauf. Die Panik trieb ihn weiter – und genau in zwei fremde Arme hinein …
    ***
    Ich hatte Jane zur Seite gedrückt, um eine bessere Position zu haben. Die Detektivin und ich waren Zeuge dessen geworden, was sich auf der Fläche vor uns abgespielt hatte. Wir hätten schon längst eingreifen und schießen können, aber wir hatten es gelassen. Die Wiedergängerinnen standen noch zu nahe an den Menschen. Zudem war das Schusslicht nicht besonders, und einen Unschuldigen wollten wir nicht treffen.
    Beide spielten mit den Ängsten eines Mannes, der ihnen nicht hatte glauben wollen. Und als er es begriffen hatte, blieb ihm nichts anderes übrig als die Flucht.
    So rannte er auf uns zu – und wurde von mir gestoppt, was ihn für einen Moment unbeweglich machte, bevor er anfing zu schreien. Es war nur ein kurzer Laut, denn ich presste ihm meine Handfläche auf den Mund.
    Ich zischte die Worte in sein Ohr. »Hören Sie auf! Bleiben Sie ruhig. Wir tun Ihnen nichts!«
    Er zitterte. Um Jane musste ich mich nicht kümmern. Sie hielt ihre Blicke auf die Szene gerichtet, die sich auf der Tanzfläche abspielte.
    Dort nahm man noch nicht die Verfolgung auf. Aber die beiden würden den Mann nicht laufen lassen. Eine Blöße konnten sie sich nicht geben, das kratzte an ihrem Image.
    Ich nahm meine Hand wieder von den Lippen des Mannes weg. »Sie werden jetzt einfach nur hier bleiben und nichts tun. Ist das klar?«
    Er starrte mich an.
    »Ob das klar ist?«
    Er öffnete den Mund und presste so etwas wie ein: »Habe verstanden«, hervor.
    »Dann ist es okay.«
    »He!« Der Ruf einer Frauenstimme erreichte uns. »Bist du noch da, Ozzie?«
    Ich legte einen Finger auf meine Lippen, um ihm zu zeigen, dass er schweigen sollte.
    Er begriff und nickte.
    »Da kommt Rachel«, meldete Jane. »Sie will ihn wahrscheinlich holen.«
    »Gut.«
    »Bleiben wir hier oder …?«
    Jane konnte den Satz nicht beenden, denn sie erhielt eine besondere Antwort, die auch ich mitbekam.
    Ohne die Kettensäge war Rachel nicht unterwegs. Und deren Motor stellte sie an. Plötzlich hörten wir wieder dieses nervtötende Geräusch, das wir schon aus dem Schlachthaus kannten. Es war wie eine Melodie des Todes. So etwas wie die Begleitmusik der Hölle, und das warf unsere Pläne über den Haufen. Ein Anschleichen war nicht mehr möglich. Wir mussten uns stellen.
    »Okay, Jane, bleib du hinter mir!«, sagte ich und ging vor.
    Es war nicht richtig hell. Ich schritt in diese Dämmerung hinein, hatte meine Waffe gezogen und sah die blonde Blutsaugerin näher kommen. Sie hielt ihre mörderische Waffe schräg vor ihrem Körper, sah mich jetzt – und hatte mit meinem Erscheinen nicht gerechnet, denn sie blieb abrupt stehen. Trotz der nicht eben guten Lichtverhältnisse fiel mir schon auf, wie überrascht sie war, denn sie hatte einen anderen Menschen erwartet.
    Die Kettensäge vibrierte, ich sah es am Zittern des Stahlblatts. Es war hungrig, es wartete ebenso auf Beute wie die Trägerin selbst. Sie sprach mich nicht an, doch ich stellte fest, dass sich ihr Blick an meiner Beretta festsaugte.
    Meine Stimme klang so laut, dass sie das Geräusch der Säge übertönte.
    »Okay, ich weiß, wer du bist. Ich will dir nur sagen, dass ich mit eurer Art meine Erfahrungen gemacht habe. Im Magazin dieser Waffe stecken geweihte Silberkugeln, und du solltest wissen, was das für eine Gestalt wie dich bedeutet.«
    Rachel schüttelte den Kopf, als wäre das Vibrieren der Waffe auf sie übergegangen. Ihre Freundin Fiona hielt sich im Hintergrund auf und tat erst mal nichts. Ich wusste auch nicht, ob sie Jane und mich sah, weil Rachel zwischen uns stand.
    »Hast du mich verstanden?«, fuhr ich sie an.
    »Sicher!«
    »Dann wäre es besser für dich, die Kettensäge fallen zu lassen und dich in dein Schicksal zu ergeben. Gestalten wie du dürfen einfach nicht auf dieser Erde herumlaufen.«
    Sie schwieg. Aber sie leckte ihre Lippen, und das deutete nicht darauf hin, dass sie aufgeben wollte.
    So war es auch.
    Es
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