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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich
Autoren: Jason Dark
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erstarrt.
    Fiona lachte. Dann drückte sie den Kopf nach hinten und schaute zur Decke. Sie senkte ihn wieder, damit sie Reddy anstarren konnte.
    »Ja, ich bin ein Vampir. Ich brauche Blut. Viel Blut. Ich will leben, und ich werde leben.«
    Reddy lachte. Es klang ebenso künstlich wie das Lachen der Vampirin. Beide waren überfordert, aber Reddy spürte, dass alles anders geworden war. Er war nicht mehr der Chef. Die beiden Frauen hier hatten das Kommando übernommen, und er stellte mit einem Seitenblick fest, dass sich auch die Blonde bewegte und sich an einen anderen Arbeiter heranschlich.
    »Pass auf, Woody!«
    Die Warnung kam zu spät. Die Blonde stieß sich ab und rammte ihre Füße in den Rücken und in die Seite des Mannes. Der kippte nach vorn, landete auf dem Boden und rutschte auf die an den Haken hängenden Schweinehälften zu.
    Bevor er sich versah, stürzte sich Rachel auf ihn und riss ihm die Kettensäge aus der Hand, die er wie einen lebensrettenden Anker umklammert hielt.
    Reddy und die anderen Männer bewegten sich nicht. Sie waren von einer Schockstarre überfallen worden, denn noch immer dachten sie darüber nach, was hier geschehen war. Dass sie es nicht mit normalen Menschen zu tun hatten, sondern mit blutgierigen Vampiren.
    Fiona nutzte die Lage aus. Sie schrie und griff Reddy erneut an. Ihre Freundin hatte es geschafft und die Kettensäge an sich genommen, das wollte sie auch.
    Als Reddy das verzerrte Gesicht der Bestie vor sich auftauchen sah, riss er seine Säge hoch und stellte sie ein. Das hässliche Geräusch übertönte die Schreie der Arbeiter, die genau sahen, was sich anbahnte.
    Reddy griff mit der Säge an. Jetzt kannte er kein Pardon mehr. Er wollte dieses mörderische Weib zerteilen, das kein Mensch mehr war. Schräg setzte er die Waffe an, als ihn ein harter Tritt in den Unterleib traf, noch bevor er etwas tun konnte.
    Reddy sackte zusammen, er heulte auf. Das Geräusch klang quer durch die Halle und wurde als Echos von den Wänden zurückgeworfen. Fiona zögerte keine Sekunde. Reddy hatte die Säge fallen lassen müssen. Seine Hände hielt er in den Unterleib gepresst, wo der Schmerz in wilden Schüben wütete.
    Fiona bückte sich. Fast lässig hob sie die Säge auf und hielt sie hoch. Jetzt war auch sie bewaffnet, nicht nur ihre Freundin Rachel.
    Und sie schrie ihren Triumph heraus.
    »Blut«, brüllte sie, »jetzt wird euer Blut fließen! Das ist die Stunde der Wahrheit …«
    ***
    Auch Jane Collins hatte gesehen, was da in der Halle abgelaufen war. Wir standen noch am Durchgang und waren von den Vorgängen überrascht worden. Die beiden Blutsaugerinnen hatten bewiesen, wie gefährlich sie waren. Für einen gezielten Schuss standen wir zu weit entfernt. Zudem war alles sehr schnell über die Bühne gelaufen, doch zum Glück hatte es bisher keine Toten oder Verletzten gegeben.
    Danach sah es jetzt nicht mehr aus. Die Untoten hatten es geschafft, sich mit Kettensägen zu bewaffnen, und wie ich sie einschätzte, würden sie sie auch einsetzen.
    Es war möglich, dass wir etwas zu lange gewartet hatten.
    Das musste sich ändern.
    Ich warf einen Seitenblick auf Jane Collins. Sie hielt ihre Pistole mit beiden Händen fest und sie war recht blass geworden, obwohl sie die Waffe besaß.
    »Los jetzt!«
    Mehr musste ich nicht sagen. Wir liefen, aber wir rannten nicht. Vor uns war die Szene erstarrt, aber diese Dunkelhaarige füllte sie mit Leben, indem sie den Leuten klarmachte, was sie mit ihnen vorhatte. Jetzt war es für sie nicht mehr wichtig, die Zähne in die Hälse zu schlagen, sie wollte Blut sehen.
    Das mussten wir verhindern, und ich versuchte es mit einem Schrei, während ich weiterlief.
    Genau das war richtig.
    Beide hatten den Schrei gehört, beide zuckten herum, und plötzlich sahen sie sich zwei neuen Gegnern gegenüber, die sich nicht einschüchtern ließen.
    Jane Collins schrie auf. Wahrscheinlich dachte sie daran, was man ihr angetan hatte. Sie hasste beide. Fiona und auch Rachel, und dieser Hass brach sich freie Bahn.
    Im Laufen schoss sie.
    Es war ein Fehler. Sie hätte stehen bleiben müssen, um besser zielen zu können, so jagten die beiden Kugeln an den Frauen vorbei, und Jane hatte Glück, dass keiner der Arbeiter getroffen wurde.
    »Nicht!«, schrie ich sie an. »Wir müssen näher heran!«
    »Ich weiß.«
    Die Vampirinnen überlegten. Jedenfalls kam mir das so vor, denn sie taten nichts. Wir holten auf, und ich stoppte meinen Lauf, um auf Fiona zu zielen.
    Normale
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