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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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Unbekannte zu machen. Er kehrte in den hinteren Teil des Wohnzimmers zurück und nahm den SERUN aus dem Schrank. Er schlüpfte hinein und aktivierte den Anzug. Es handelte sich um eines der üblichen Modelle, und als er den Pikosyn abfragte, stellte sich heraus, daß es ein Modell aus einem der wissenschaftlichen Sektoren von Luna war. Moira hatte anscheinend an alles gedacht, um ihre „Gäste" für den Flug auszurüsten. Ein zweites Mal trat Alaska unter die Tür, und diesmal setzte er seinen Fuß entschlossen hinaus in den Korridor und blickte sich um. Die beiden Türen zur Rechten, die zu den Räumen Milas und Nadjas führten, existierten nicht mehr. Der Korridor verlief auch nicht nach links und rechts, wie er das in Erinnerung hatte. Die Tür zu seinem Kabinentrakt lag am Ende des Korridors, und er konnte sich nur in eine Richtung wenden. Alaska war sich nicht einmal sicher, ob er sich noch im selben Teil des Schiffes befand, in dem Moira ihn untergebracht hatte. Die Söldnerin gefiel sich anscheinend darin, das Innere der STYX ganz nach Lust und Laune umzugestalten.
    Der Gedanke an einen wandernden Kabinentrakt belustigte den Terraner. Er setzte sich in Bewegung und schritt langsam vorwärts. In unregelmäßigen Abständen tastete er mit den Handschuhen über das Material der Wände, um sich zu vergewissern, daß es sich nicht bloß um Deflektorfelder handelte. Seine Bemühungen brachten ihm das Gespött Moiras ein. „Alles ist speziell für deine Bedürfnisse geschaffen", klang dicht vor ihm ihre Stimme auf. „In meinem Schiff bist du absolut sicher. Du wirst keinem Spindelwesen begegnen, brauchst also keine Angst zu haben. Niemand wird dir auch nur ein Haar krümmen. Auch den beiden Vandemar-Schwestern geht es gut. Sie halten sich in ihren Kabinen auf und fühlen sich wohl. Vielleicht glaubst du jetzt endlich, Alaska, daß ich nur euer Bestes im Sinn habe. Wohin willst du eigentlich?" Er gab ihr keine Antwort und eilte den Korridor entlang. An einer Abzweigung bog er ab. Der Seitenkorridor führte, wie er annahm, in Richtung Schiffszentrum. Doch er endete an drei Türen. Er öffnete sie nacheinander und fand Materiallager. Bis unter die Decke stapelten sich Aggregate und Gegenstände von unbekanntem Zweck. Als er zwischen den vordersten Stapeln hindurchging, stand er vor einer leeren Halle. Dies wiederholte sich in jedem Lager. Die Aggregate stellten offensichtlich nur Staffage dar. Hatte Moira sich nur ein paar nette Gags einfallen lassen, um ihn zu unterhalten? Alaska stellte fest, daß der Korridor sich inzwischen in einen Durchgang verwandelt hatte. Er folgte ihm weiter und wanderte auf diese Weise über eine Stunde im Schiff herum.
    Beständig wartete er darauf, daß er endlich auf den abgeschottenen Zentrumsbereich traf, doch Moira belehrte ihn eines Besseren. „Inzwischen hast du hoffentlich erkannt, daß du mein Gast bist.
    Gäste dürfen sich frei im Schiff bewegen", vernahm er wieder ihre Stimme. „Allerdings scheinen die Weiten der STYX nichts für den bescheidenen Orientierungssinn von Menschen zu sein. Bei der Wandung vor dir handelt es sich um die Außenhülle des Schiffes beziehungsweise um die innere Verkleidung dieser Hülle. Du wirst doch jetzt nicht das Schiff verlassen wollen? Es befindet sich im Hyperraum!"
    „Wo genau?"
    „Das läßt sich nicht exakt sagen. Ein paar Millionen Lichtjahre von eurer Galaxis entfernt. Der größte Teil der Strecke liegt noch vor uns." Im ersten Augenblick beachtete Saedelaere die Information gar nicht. Er machte kehrt und suchte sich einen anderen Weg.
    Dann jedoch blieb er plötzlich stehen, als sei er gegen eine Mauer gelaufen. „Sag das nochmals", entfuhr es ihm. „Wie weit entfernt?" Diesmal war es Moira, die nicht antwortete. Sie ließ ihn eine Weile zappeln, ehe sie ihm ein Lichtzeichen projizierte, das ihn durch ein Gewirr plötzlich vorhandener Gänge zu seiner Unterkunft zurückführte. Er verstand den Hinweis, schlüpfte aus dem SE-RUN und verstaute ihn im Schrank. Sein Ziel, einen Weg zu Moiras Zentrale zu finden, hatte er nicht erreicht. Es war ein aussichtsloses Unterfangen. Alaska schob einen Sessel vor das Terminal und widmete sich den Kontrollen. Zwei Minuten benötigte er, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann rief er ein erstes Hologramm auf und begann, mit Hilfe der Sensorfelder die verschiedenen Möglichkeiten der Bildübertragung durchzutesten. Er wußte, daß er das Terminal nur so weit benutzen konnte, wie Moira ihm
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