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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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Ganze denn?"
    „Es ist ein Unterschied, ob man etwas aus einem Historien-Datenspeicher liest oder von dem Betroffenen selbst hört." Moiras Stimme erhielt eine Nuance an Eindringlichkeit mehr und wirkte jetzt suggestiv, fast ein wenig einschläfernd. „Hast du die geheimnisvolle Kraft vergessen, die dein Körper ausstrahlt? Ich meine nicht jenes Cappin-Fragment, das dir damals eine neue Persönlichkeit gab, Terraner. Von deinen eigenen Fähigkeiten spreche ich, die noch immer in dir vorhanden sind, auch nach dem Verschwinden deines Symbiose-Partners Testare. Du bist nicht mehr der Totenbleiche, zu dem dich das Fragment verurteilte, während es in deinem Körper herumspukte. Und du bist nicht der Vasall dieser Frau namens Kytoma, nach der du dich immer wieder gesehnt hast. Inzwischen steht dir der Sinn nach Interessanterem, Alaska Saedelaere."
    „Du meinst Siela Correl, die ich in Fornax wiedersah.
    Warst du dabei? Wenn ja, dann gibt es keinen Grund, warum du es verheimlichen müßtest." Moira schwieg. Der Terraner rutschte ein wenig in seinem Sessel nach vorn und starrte das fremde Wesen an, das Perry Rhodan auf dem Dunkelplaneten Charon in der Großen Leere entdeckt hatte. „Was nützt dir das Wissen, wo Amringhar ist?" lenkte Moira ab. „Nichts. Was kannst du dir daraus zusammenreimen, daß die Nocturnenstämme sich auf eine lange Reise machen? Nichts. Wenn du ein Fazit deines bisherigen Lebens ziehst, mußt du dir eingestehen, daß du nahezu umsonst gelebt hast." Saedelaere faltete die Hände und seufzte ergeben. „Und du weißt mir einen Rat?" fragte er. „Wie ich mein Leben besser ausfüllen kann?"
    „Du bist ein Unsterblicher und kannst mehr aus dir machen. Das meine ich. Du führst ein Schattendasein. Tritt aus dem Dunkel ans Licht! Beende dein Dasein als graue Menschenmaus! Gestalte dir eine sinnvolle Zukunft! Du besitzt das psychische Potential dazu - und die körperlichen Voraussetzungen dank deines Aktivators. Also handle! Wenn du Fragen hast, ich bin jederzeit für dich zu sprechen."
    „Zu solch blühendem Unsinn habe ich keine Fragen." So abrupt und entschieden, wie er seine Worte hervorstieß, so abrupt verschwand auch die Söldnerin vor seinen Augen und mit ihr die beiden Sitzgelegenheiten. Ehe Alaska sich versah, landete er hart auf seinem Allerwertesten. So schnell er konnte, sprang er auf und durchsuchte alle Räume, die ihm zugänglich waren. Er fand kein Hindernis, das sich hinter einem Deflektorfeld verbarg. Moira hatte sich blitzschnell zurückgezogen. Wahrscheinlich war sie es nicht einmal selbst gewesen, sondern eine Projektion, mit der sie ihn genarrt hatte. „Du versuchst mich einzuwickeln!" rief er laut, er wußte, daß sie ihm zuhörte. „Aber bei mir wirst du deine Probleme haben. Ich bin nicht dafür geschaffen, den Einflüsterungen anderer zu erliegen. Wieso machst du mir derart zweideutige Angebote?
    Wieso kommst du nicht einfach und bietest mir deine Dienste an? So wie du es immer tust?" Die Antwort - er rechnete nicht damit, daß er eine erhielt - verwirrte ihn über alle Maßen. „Das würde ich bei dir nie wagen, Alaska Saedelaere." Der Terraner war geneigt zu glauben, daß sie ihn auf den Arm nahm. Aber da war etwas in ihrer Stimme, ein suggestiver Bestandteil, der ihm wohl zeigen sollte, daß mehr dahintersteckte als nur schnöde Konversation. Als mentalstabilisiertem Aktivatorträger konnte ihm die Suggestion nichts anhaben, und Moira beabsichtigte dies auch nicht. Sie wußte, daß er in der Lage war, sich gegen solche Einflüsterungen zu behaupten. Sie will mich so neugierig machen, daß ich den Kontakt zu ihr suche und zu erzählen anfange, sagte er sich. Da verrechnet sie sich gewaltig. „Vergiß ihn. Streich ihn aus deinem Gedächtnis oder versuch es wenigstens." Mila Vandemar wich dem Blick ihrer Schwester aus. „Ich kann‘s nicht. Es ist erst so kurze Zeit her." Nadja trat dicht vor sie und legte ihr zwei Finger an das Kinn. Langsam hob sie es an, bis sich ihr Blick mit dem ihrer Zwillingsschwester kreuzte. „Er ist unser Peiniger. Wünsche dir, daß er in eine Starre verfällt, aus der er sich nie mehr löst. Der Kerl ist es nicht wert, daß du auch nur einen weiteren Gedanken an ihn verschwendest." Sie standen unter der Tür der Hygienezelle. Mila wollte gerade duschen, sie trug einen flauschigen Bademantel. Nach der Holoprojektion an der linken Wand zu urteilen, war es der Morgen des zweiten Tages, seit sie aufgebrochen waren. „Hast du vergessen, daß
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