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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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Wichtigkeit war. Auch die Zwillinge lauschten interessiert. Die Spindelwesen vermochten gezielt von einem Sampler zum nächsten zu springen. Sie waren in der Lage, die Übergänge zu beeinflussen und zu steuern.
    Dadurch unterschieden sie sich von Voltago, der diese Übergänge nur nach dem Zufallsprinzip hatte benutzen können. Sie waren verschiedene Rochaden gegangen und hatten sich in unterschiedlichen Konstellationen auf den Samplern getroffen. Dabei gelangten sie zu einer Erkenntnis, die sie niederschmetterte und ihre ganze Existenz in Frage stellte. Um ihre Geburtswelt exakt erkennen zu können, mußten sie achtzehn Wesen sein. Moira entfaltete jetzt ihre ganze rhetorische Kraft. Sie machte ihnen Hoffnungen, daß sie ihnen unter bestimmten Umständen helfen könne, ihre Geburtswelten zu finden. Und sie hielt ihnen vor Augen, daß sie nur gemeinsam ans Ziel gelangen konnten. An dieser Stelle brach die Übertragung ab. Alaska stieß einen Ruf der Entrüstung aus, Nadja fluchte leise vor sich hin, und der Automat entschuldigte sich wieder einmal. „Moira möchte nicht, daß ihr erfahrt, was zwischen ihr und den Spindelwesen gesprochen wird."
    Mehrere Proteste nutzten nichts.
    Der Terraner und die beiden Gäanerinnen erfuhren lediglich das Ergebnis. Die zehn Spindelwesen arbeiteten jetzt uneingeschränkt mit der Söldnerin zusammen. Sie wollten ihr dabei helfen, die restlichen vier einzufangen oder dazu zu überreden, sich freiwillig an Bord der STYX zu begeben.
    Die Reise ging weg von der „Vorderseite" der Großen Leere zurück zu den Welten, die sich weitab vom Einzugsgebiet der Allianz Damurial befanden. Die STYX flog zum Planeten, auf dem man eine verträgliche Sauerstoffatmosphäre atmen konnte, obwohl er von außen her keinerlei Atmosphäre aufwies und seine Oberfläche kalt und nackt war. Sie erreichte den Sampler-Planeten, der völlig durchlöchert war wie ein Käse. Die Löcher gingen bis in den Mittelpunkt der Welt und führten auf der anderen Seite wieder zur Oberfläche. Es handelte sich um ein Konglomerat aus gleichmäßigen Schächten, und in einem von ihnen befand sich tief im Innern der Welt der Übergang. Nach kurzer Unterhaltung mit den zwei inzwischen gefundenen Spindelwesen flog die STYX davon und suchte einen Sampler auf, zu dem sie bisher noch nicht vorgestoßen war: Sloughar. Stunden später waren die Vierzehn vereint und bewegten sich friedlich in ihrem Wohnbereich in der STYX, ohne an Ausbruch zu denken. Moira meldete sich bei Alaska Saedelaere und informierte ihn über ihre weiteren Pläne. „Ich hoffe, es ist dir in letzter Zeit nicht zu langweilig geworden. Be- stimmt hast du über deine Bestimmung und dein Schicksal nachgedacht. Eine gute Beschäftigungstherapie, findest du nicht? Mila und Nadja jedenfalls sind dieser Meinung. Die STYX wird ins Gebiet des Pulsars Borgia fliegen. Das ist, wie du weißt, nicht weit von hier. Wir werden dort bei den Wächtern der Endlosen Grenze gezielte Nachforschungen betreiben. Der fehlende Spindelsatz muß gefunden werden. Wenn die Wächter wirklich so aufmerksam sind, dürfte ihnen nichts entgangen sein. Ferner benötigen wir zusätzliche Informationen über die Sampler-Planeten und über die Bestimmung der Spindelwesen."
    „Die Verbindung zwischen den Spindelwesen und der Gefahr, die vor zwei Millionen Jahren die Tanxtuunra bedrohte, ist bereits bekannt. Bei dieser Damurial-Allianz handelt es sich lediglich um eine kleine Nachfolgeorganisation, um den letzten Rest sozusagen. Ich bin mir nicht sicher, ob da noch etwas zu holen ist."
    „Mit Bestimmtheit, Terraner. Denk an Kress. Kress war ein Wächter.
    Er wußte einst etwas, hat es aber vergessen. Es muß mehr Wächter oder kompetentere Wächter als ihn gegeben haben. Man hat sie auf den Samplern deponiert. Als Wächter gegen die Bedrohung von damals. Und wenn diese Bedrohung heute noch existiert, dann heißt es handeln. Die Spindelwesen müssen so schnell wie möglich ihrer Bestimmung nachkommen können< „Einverstanden, Moira-Du hast mich überredet. Die Zwillinge vermutlich auch schön. Wir fliegen mit dir und hoffen, daß es diesmal schneller geht. Keine drei Jahre mehr. Wir wollen auch mal heim." Die Verbindung erlosch, und Alaska warf einen nachdenklichen Blick auf seinen Kalender. Zwei Tage noch, dann war das Jahr 1215 NGZ vorüber. Saedelaere fragte sich, wie er es überhaupt so lange in diesem Schiff ausgehalten hatte.
     
    ENDE
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