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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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gestattete, aber das war schon einiges. Die meisten Bilder, die er sah, zeigten ihm technische Bereiche der STYX in all ihrer Fremdartigkeit. Bei keiner der Anlagen und nicht einmal bei einzelnen Maschinen sah er sich in der Lage, Auskunft über deren Funktion oder Einsatzbereich zu geben. Wahrscheinlich hätte er sich selbst mit Erklärungen Moiras nicht zurechtgefunden. Es mochten Antriebssysteme sein, aber es war auch gut möglich, daß es sich um Versorgungseinheiten handelte oder um jene Anlagen, die das dehnbare und nicht ortbare Deflektorfeld um das Schiff herum projizierten. Möglicherweise hatte er es aber auch nur mit Attrappen ohne Funktion zu tun, mit Blendwerk, das der Phantasie der Söldnerin entsprungen war.
    Er schaltete weiter und entdeckte Lagerhallen mit eiförmigen Behältern, über deren Inhalt er ebenso nur spekulieren konnte wie über alles andere. Einblicke in die Zentrumsbereiche des Rochenschiffes erhielt er nicht. Alaska tippte eine schriftliche Eingabe, die ihm seit dem letzten Wortwechsel mit Moira unter den Fingern brannte.
    Es war umständlich, aber wozu sonst hatte er das Terminal? GENAUE ENTFERNUNG DER STYX VON DER MILCHSTRASSE ANZEIGEN! „Tut mir leid", antwortete eine sympathische weibliche Stimme. „Die Angaben sind blockiert. Hast du einen anderen Wunsch?"
    „Zeig mir die Kabinen von Mila und Nadja!"
    „Tut mir schon wieder leid. Die Verbindungen sind zur Zeit blockiert. Moira möchte nicht, daß du Kontakt mit den beiden aufnimmst."
    „Dann will ich die Spindelwesen sehen."
    „Das ist kein Problem." In dem Holofeld wurde es hell, und Alaska erkannte fünf der vierzehn Spindelwesen in einem geräumigen Wohnraum. Sie standen neben einem Tisch und starrten sich schweigend an. Ihre Körper bewegten sich nicht. Sie steckten offensichtlich im Austausch von Daten, den sie über ihre Augen vollführten, indem sie Linse und Netzhaut wie einen Bildschirm benutzten und in wenigen Sekunden auf optischem Weg riesige Mengen von Daten austauschten. „Ich möchte die anderen sehen!" Das Bild wechselte zu einer zweiten Gruppe. Sie bestand aus sechs dieser Wesen in ihrer terranischen Gestalt. Sie probierten ihre Kräfte an einer Plastwand aus, und es bereitete ihnen keine großen Probleme, die Wand zu zerstören. Die Spindelwesen verschafften sich Zugang zu einem Raum, in dem mehrere Maschinen standen. Die sechs begannen mit der Untersuchung der wuchtigen Metallblöcke, aber Näheres vermochte Alaska Saedelaere nicht zu beobachten, denn die zerstörte Wand baute sich wie von Geisterhand wieder auf. Die zerfetzten Teile bogen sich zurück in ihre ursprüngliche Position, und die Risse im Material verschwanden. Es sah aus, als spiele jemand eine Aufnahme der vorangegangenen Zerstörung rückwärts ab. Aus einem Nebenraum eilten drei Spindelwesen herbei und diskutierten mit heftigen Bewegungen ihrer Körper, aber ebenfalls lautlos, den Vorgang, den sie durch die Tür mitverfolgt hatten. Moira gab den Spindelwesen Nüsse zu knacken auf, und das war gut so. Diese Wesen legten einen Wissensdurst an den Tag, dazu ein Tempo, sich neues Wissen zu beschaffen, daß Moira sie einfach beschäftigen mußte, wenn sie nicht wollte, daß sie das Schiff auseinandernahmen. Im Gegensatz zu den Zwillingen und Alaska hatte Moira die Spindelwesen in einer Gemeinschaftsunterkunft einquartiert. Auf diese Weise konnte sie sie am eingehendsten studieren und sich auf ihr Verhalten einstellen. „Was tun die Spindelwesen seit dem Abflug aus dem Solsystem?"
    „Sie kommunizieren auf die bekannte Weise, Alaska." Der Automat legte Bedauern in seine Stimme, keine genauere Auskunft geben zu können. „Und sie erheben Forderungen. Moira stellt ihnen alles zur Verfügung, was sie verlangen. Aber es ist ihnen nicht genug." Der ehemalige Transmittergeschädigte beobachtete die Wesen eine Weile und erlebte die Rückkehr der sechs mit. Wieder zerriß das Material und schloß sich hinter ihnen. Als sie versuchten, die Wand erneut zu zerstören, lernten sie und Alaska als unbeteiligten Beobachter eine weitere Möglichkeit Moiras und ihres Schiffes kennen, mit Formenergie umzugehen. Die Wand wich vor den Spindelwesen zurück. Der Raum wuchs dadurch zuerst auf eine Länge von vierzig und dann sechzig Metern an. Von den Maschinen und anderen Einrichtungen in diesem Bereich war nichts mehr festzustellen, und irgendwann kurz vor der Hundert-Meter-Marke verloren die Spindelwesen das Interesse und kehrten in ihren angestammten Bereich
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