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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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zurück. Die Wand folgte ihnen, und alles war wie bisher. „Eins zu null für Moira", kommentierte Alaska. „Ich bin gespannt, wie es weitergeht." Die Allgegenwärtigkeit der Schiffsherrin zeigte sich darin, daß das Hologramm in sich zusammenfiel und sich trotz seiner Bemühungen nicht wieder aufbaute. Er fragte nach dem Grund. „Tut mir erneut leid", erwiderte der Automat. „Ein Grund für die Blockade wurde mir nicht genannt. Es liegt allerdings ein Hinweis Moiras vor, daß du dich intensiver mit deiner eigenen Vergangenheit beschäftigen solltest."
    „Ach ja?" Der Terraner schaltete das Terminal ab und zog sich in einen der Sessel der Sitzgruppe zurück. Sie ließ nicht locker, und es hätte ihn auch gewundert. Irgend etwas wollte sie von ihm, aber er besaß zu wenige Anhaltspunkte, um sagen zu können, was es war. Solange er sich sträubte, würde er es nie erfahren, und Moira ließ ihn das deutlich spüren.
    Also beschäftigte er sich wenigstens gedanklich mit seiner Vergangenheit und kehrte in Gedanken zurück ins Jahr 3428, als er eine Transmitterverbindung zwischen den Planeten Bontong und Peruwall benutzt hatte. Gewöhnlich wäre der Vorgang der Abstrahlung und der Ankunft ohne nennenswerten Zeitverlust vor sich gegangen. Saedelaere aber trat erst vier Stunden später aus dem Zieltransmitter. Während des Hyperraumdurchgangs war er mit einem Cappin zusammengestoßen.
    Ein Fragment dieses Wesens, hatte sich in seinem Gesicht festgesetzt, und jeder, der dieses Gesicht ansah, verfiel dem Wahnsinn. Von diesem Zeitpunkt an war Alaska gezwungen gewesen, viele Jahrhunderte lang eine Maske zu tragen. Daß der Transmitterunfall gerade auf dieser Strecke stattgefunden hatte und ausgerechnet ihn getroffen hatte, dafür gab es auch heute noch keine wirklich überzeugende Erklärung. Zufall, hieß es. Saedelaere schloß die Augen, und sein Gesicht wurde zu einer steinernen Maske, aus der nichts mehr abzulesen war, selbst für ein Wesen wie Moira nicht. Ich darf mich nicht selbst verrückt machen, sagte er sich. Sie will, daß ich so etwas denke. Sie lenkt meine Gedanken auf Dinge, die mich ihren Argumenten gegenüber aufgeschlossener werden lassen. Sie ist eine verdammt gute Psychologin. Aber sie unterschätzt eines: den Altersstarrsinn eines relativ Unsterblichen
     
    2.
     
    Zu dritt standen sie an dem Terminal. Fünf machte die Eingaben und rief die Daten ab. Die Spindelwesen verschafften sich einen Einblick in das Innere der STYX. In fieberhafter Eile begannen sie, die Daten auszuwerten. Fünf hielt plötzlich inne und trat in Augenkontakt mit seinen dreizehn Brüdern und Schwestern. Die Außenbereiche des Schilfes enthalten Maschinen für den Schiffsantrieb, Beiboothangars und Lagerräume. Das meiste jedoch steht leer, ist ungenutzt. Die Maschinen arbeiten nicht oder nur wenig. Nach den Erfahrungen mit terranischen Schiffen müßten wir also davon ausgehen, daß die STYX irgendwo im Raum hängt und sich nur wenig fortbewegt.
    Da es sich jedoch um ein Schiff eines fremden Wesens handelt, will das nichts heißen. Er erhielt Fragen von Vier und Elf. Er beantwortete sie, soweit er konnte. Und er wies darauf hin, daß das Schiff keine Schleusen besaß. Man konnte auf normalem Weg weder hinein noch hinaus. Wir sind Gefangene, stellte Drei fest. Und das wird sich auch so schnell nicht ändern, solange wir es nicht ändern wollen. Das Schiff befindet sich auf dem Weg zur Großen Leere. Moira hat uns versichert, daß sie uns dorthin bringt, wo die Spindeln gefunden wurden. Unruhe machte sich in ihren Reihen breit. Die Sampler-Planeten besaßen für sie so etwas wie eine magische Bedeutung. Von dort stammten sie ursprünglich, dort hofften sie mehr über ihre Zugehörigkeit und ihre Existenz zu erfahren. Allein aus diesem Grund hielten sie sich in diesem Schiff auf, ohne den Versuch zu machen, es für sich zu erobern. Sie spürten die Fremdartigkeit in allem, was sie umgab. Und sie versuchten, dieser Fremdartigkeit auf die Spur zu kommen, ihre Impulse zu erforschen oder die Projektoren, die dafür verantwortlich waren. Bisher stießen sie ins Leere, und sie verstanden natürlich, daß Moira dies wollte. Die Herrin des Schiffes, die sich auch als Söldnerin ohne aktuelles Engagement bezeichnete, ließ die Wesen nur so viel erkennen, wie ihr angenehm war. Und doch sollte sie bitter enttäuscht werden. Die Vierzehn arbeiteten bereits an einem System, wie sie die Vernetzung der STYX entschlüsseln und durchsichtig machen
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