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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX
Autoren: Unbekannt
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sie ihm damit zu verstehen geben wollte. Wollte sie nur spielen? Die vierzehn Mähner und Frauen begnügten sich nicht mit dem Abfragen von Daten. Sie speisten ihrerseits Daten in das schiffsinterne Netz ein. Es handelte sich um Daten über ihre eigene Entstehung, soweit sie ihnen bekannt waren. Und sie taten noch mehr. Saedelaere richtete sich überrascht auf. Er erkannte, daß sie dreidimensionale Suchbilder überall in das Schiff schickten. „Moira, paß bloß auf", flüsterte er. „Da steckt etwas dahinter." Alaska analysierte die Übertragungen und entdeckte einen verschlüsselten Suchimpuls. Über seine Bedeutung gab es keinen Zweifel. Sie suchten die einundzwanzigste Spindel. Die von Planet Achtzehn, die an der Großen Leere nie gefunden worden war. Sie suchten diese Spindel in diesem Schiff. Der Impuls war so leicht festzustellen, daß er auch Moira nicht entgangen sein konnte. Sofort setzte Alaska Saedelaere sich mit der Söldnerin in Verbindung. Moira nahm seinen Anruf ohne Verzögerung entgegen, als habe sie nur darauf gewartet. „Du willst mir sagen, daß sie mich für die Diebin der verschollenen Spindel halten", sagte sie, noch ehe er den Mund öffnete. „Sie sind verrückt. Sie haben ihre Fähigkeit des logischen Denkens verloren. Es ist tragisch. Aber was kann ich denn dagegen tun?"
    „Das ist dein Problem.
    So weit entfernt von der Wahrheit sind sie bestimmt nicht. Bist du sicher, daß sich die gesuchte Spindel nicht in deinem Schiff befindet? Vielleicht ist jenes Wesen bereits entstanden, und es hat deine Gestalt." Sie grinste breit. „Tut mir leid, Saedelaere. Ich hielt dich bisher für intelligent.
    Jetzt stelle ich das Gegenteil fest. Wäre ich ein Spindelwesen, hätten die anderen das sofort festgestellt.
    Auch ich hätte mich dem starken Zusammengehörigkeitsgefühl nicht entziehen können.
    Ich wäre viel früher zu ihnen gestoßen. So aber betrachten sie mich als Gegnerin. Diese Situation ist in meinen Augen völlig grotesk."
    „Mila! Tu‘s nicht!" Die Worte ihrer Schwester hallten in ihren Ohren nach. Sie wollte sich umwenden, aber eine unwiderstehliche Kraft hielt sie fest und verdammte sie zur Bewegungslosigkeit. Es gelang ihr lediglich, die Finger ein wenig zu krümmen. Ich kann doch nichts dagegen tun! schrien ihre Gedanken. Wieso willst du das nicht begreifen? „Nadja, hilf mir!"
    Die Schwester gab keine Antwort, ein untrügliches Zeichen, daß sie sich nicht mehr im selben Raum befand. Moira versetzte eine von ihnen an einen anderen Ort oder umgab sie mit einem Tarnfeld. Will sie mit Nadja sprechen ?Ihren Widerstand brechen? Nein. Natürlich hat sie es wieder auf mich abgesehen. Vor ihr wurde es hell, und sie erkannte ein geräumig ausgestattetes Schlafgemach. Zumindest hielt sie den Gegenstand in ihrem Sichtbereich für eine Art Bett mit einem riesigen Baldachin, der sich wie ein flatternder Pfannkuchen etwa vier Meter über dem Gestell wölbte. Der schwarze Nebel, der Mila umgeben hatte, löste sich vollständig auf, und sie sah, daß sie in der Nähe des Eingangs stand. Moira befand sich rechts bei einer anderen Tür. „Willkommen in meinem derzeitigen Ruheraum", verkündete die Söldnerin mit dieser gleichmäßigen und unheimlichen Stimme, deren Bann sich vermutlich kein Lebewesen entziehen konnte. „Ich hoffe, du hast dich gut erholt."
    „Was willst du? Ich bin nicht freiwillig hier. Warum zerrst du mich mit Gewalt in deinem Schiff herum? Gib‘s auf. Ohne die Gegenwart meiner Schwester rede ich keine Ton mit dir."
    „Mila, du bist ein einzigartiges Wesen aus der Milchstraße, Tochter einer Menschenfrau und eines Vincraners. Du staunst? Es war nicht schwer, diese Information zu besorgen. Sie ist allgemein zugänglich, und ich stieß eher durch Zufall darauf.
    Nimm Platz." Ein bequemer, mit dicken roten Samtpolstern ausgekleideter Sessel materialisierte neben ihr. Sie beachtete ihn nicht. „Mach‘s kurz. Ich möchte in meine Kabine zurück." Mit fließenden Bewegungen näherte sich Moira, huschte zwischen die junge Frau und das Bett. „Ja, ja.
    Du kehrst zurück. Ich habe nichts dagegen. Doch zuvor laß mich das Wunder deiner Begabung erkunden. Fehlt dir Voltago nicht? Möchtest du nicht mit ihm arbeiten und deine geistigen Gaben ausbauen? Spürst du nicht die Faszination, die du ausstrahlst? Du machst mich verrückt, Mila.
    Ich verliere fast den Verstand, wenn ich an die Möglichkeiten denke, die dir offenstehen. Dir und mir, uns beid ..."
    „Was willst du?" fuhr
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