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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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Triebe ab, legte sie in den Eimer und störte sich auch nicht an den immer gleichen Bewegungen.
    Dann huschte etwas an ihrer rechten Seite vorbei. Es war so schnell wie ein flüchtiger Gedanke. Trotzdem war Sheila leicht irritiert. Sie drehte den Kopf, glaubte an ein Insekt und musste zugeben, dass sie sich geirrt hatte. Soeben bekam sie noch mit, was da an ihren Augen vorbeigehuscht war. Sie dachte an ein Blatt helles Papier, denn so ähnlich sah der flatterige Gegenstand aus.
    Es war kein Papier, denn es fiel nicht zu Boden. Außerdem war es beinahe windstill.
    Sheila überlegte, richtete sich noch weiter auf und stellte sich sogar auf die Zehenspitzen. Zu sehen war nichts mehr. Der Gegenstand war verschwunden.
    Gegenstand oder Lebewesen?
    Das wusste sie nicht. Jedenfalls war es kein Vogel gewesen, das stand für sie fest.
    Da ihr eine kurze Pause gut tat, wartete sie ab und hoffte, dass dieses weiße Etwas wieder seinen Weg durch den Garten nehmen würde. Nach einer halben Minute hatte sie noch immer nichts gesehen und nahm die Arbeit wieder auf.
    Zwei Sträucher hatte sie schon beschnitten. Noch drei würden folgen, dann war die Arbeit für diesen Tag beendet. Außerdem wollte sie noch duschen und sich umziehen, denn sie wollte ihren Mann nicht in Gartenklamotten empfangen.
    Sie würde ihm auch von dem Besucher berichten und war gespannt, wie er diesen Brad Ellis einschätzte. Auf sie hatte der Mann einen sympathischen Eindruck gemacht, aber sie wusste auch, dass man einem Menschen nicht in den Kopf schauen konnte.
    Sie drückte beide Daumen, dass dieser Besuch nicht wieder der Anfang eines Falls war, in den ihr Mann hineingezogen werden würde, was ihm durchaus recht war.
    Wenn sie daran dachte, was er in der Nähe von Mailand erlebt hatte, konnte sie nur den Kopf schütteln. Da waren er und John Sinclair in einen teuflischen Kreislauf geraten. Am Telefon hatte sie vernommen, wie nahe ihm der Fall gegangen war. Zum Glück hatte Romana Gitti, ihre gute Bekannte, überlebt.
    Erneut hatte Sheila einige trockene Zweige abgeschnitten und richtete sich für einen Moment auf, um sie in den Eimer fallen zu lassen.
    Da erwischte es ihren Kopf oder ihr Haar!
    Sheila schrie sogar auf, weil sie sich erschreckt hatte, denn das war kein Laubblatt, das ihre Haare gestreift hatte, sondern ein Flugwesen, jedoch kein Vogel, obwohl es sich mit Schwingenschlägen weiter bewegte.
    Diesmal sah Sheila es besser, weil sie schnell genug war. Sie hatte sich etwas nach links gedreht und war dabei einen Schritt vorgegangen. Die Sonne blendete sie nicht, und so konnte sie den Weg dieses Tieres verfolgen.
    Das war ein Tier, zweifelsohne. Er hatte auch Schwingen, die sich zackig und heftig bewegten. Und es hatte einen hellen oder fahlen Körper. Es jagte auf den Bungalow zu, flog flach über das Dach hinweg und verschwand aus Sheilas Blick.
    Sie stand da und ließ die Schere sinken. Was sie da schon zum zweiten Mal erlebt hatte, war alles andere als normal. So ein Tier hatte sie noch nie zu Gesicht bekommen, aber sie hatte es sich auch nicht eingebildet.
    Sie war sehr nachdenklich geworden. Es lag daran, dass sie in ihrem Leben zu viele Dinge erlebt und auch durchlitten hatte, die in kein Raster passten. Wie dieses Flugwesen eben. Und dass es eine aus Papier gebastelte Schwalbe war, das wollte sie auch nicht glauben.
    Aller guten Dinge sind drei!, dachte sie und wartete auf einen neuen Angriff, denn so hatte sie die Begegnung empfunden.
    Da kam nichts.
    Alles in ihrer Umgebung blieb normal. Dennoch arbeitete sie nicht so unbeschwert weiter wie zuvor. Immer öfter richtete sie sich zwischendurch auf, um ihre Blicke durch den Garten schweifen zu lassen.
    Da war nichts.
    Normale Vögel schon. Amseln hüpften über das Gras, hackten in den Boden, um Regenwürmer zu fangen.
    Sheila überlegte, ob sie ihre Arbeit fortsetzen sollte. Normalerweise kein Problem, aber sie würde nicht mehr recht bei der Sache sein, und deshalb nahm sie davon Abstand. Die Reste mussten noch in der großen Biotonne verstaut werden, denn einen Komposter gab es bei den Conollys nicht. Allein wegen der vielen Fliegen.
    Es geschah mit der üblichen Routine, und doch war Sheila leicht nervös geworden. Es gab offiziell keinen Grund. Bill saß im Flieger und würde bald hier landen. Ihr Sohn Johnny war ebenfalls unterwegs. Er würde erst später am Abend zurück sein. Es gab keinen Grund für sie, nervös zu sein.
    Und doch spürte sie diesen Druck und auch das leichte
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