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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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Haustür stehen. Sein Herz klopfte unwillkürlich schneller. Sie schien auf ihn gewartet zu haben, und er wusste nicht, wie er die Geste deuten sollte.
    Die ganze Fahrt über hatte er stets an das Telefongespräch gedacht und seine Sorgen waren dabei nicht kleiner geworden. Doch nun stand sie vor dem Haus und es sah so aus, als wäre ihr nichts passiert. Da fiel ihm schon ein Stein vom Herzen.
    Sie kam ihm sogar entgegen, dann lagen sie sich in den Armen, und Bill spürte, dass Sheila am ganzen Leib zitterte und auch recht schwer atmete.
    »Alles okay, Sheila?«
    »Jetzt schon.«
    »Das wird auch so bleiben«, sagte er.
    »Ja, das hoffe ich.«
    Sie küssten sich noch vor der Tür. Danach gingen sie ins Haus, wo Bill sich umsah und erkannte, dass sich nichts verändert hatte. Es gab keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens, und das beruhigte ihn. Auch mit Johnny war alles okay. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ihm Sheila sicherlich schon etwas gesagt.
    Er legte seinen Arm um Sheilas Schultern und sagte: »Ob du es glaubst oder nicht, jetzt habe ich erst mal Durst.«
    »Ein Bier?«
    »Und ob.«
    »Bring es mit ins Wohnzimmer.«
    »Mach ich doch glatt.«
    Sheila ging schon vor, während Bill die Flasche aus dem Kühlschrank holte. Ein Glas nahm er ebenfalls mit und trank noch während des Gehens.
    Sheila saß auf ihrem Stammplatz und wirkte in ihrer Haltung wie eine Besucherin im eigenen Haus.
    Noch im Stehen fragte Bill: »So, jetzt rück aber mal raus mit der Sprache.«
    »Gern.« Sheila schaute ihren Mann an, als sie sagte: »Du hattest vor Kurzem Besuch.«
    »Brad Ellis, nicht wahr? Du sagtest es mir am Telefon kurz vor unserem Abflug von Mailand. Was ist mit ihm?«
    »Er sprach davon, dass ihr beide über seine Reise nach Yucatán geredet habt und …«
    Der Reporter nickte nachdenklich. »Klar, Brad Ellis, der letzte Abenteurer, wie er sich selbst nannte. Ein Mann, der den Geheimnissen der Welt auf die Spur kommen wollte oder den letzten Rätseln.«
    »Und jetzt ist er wieder hier.«
    »Hat er denn etwas über einen Erfolg erzählt?«
    »Das allerdings. Er muss sehr erfolgreich gewesen sein. Weißt du denn auch, wonach er gesucht hat, Bill?«
    »Moment, lass mich überlegen. Er hat immer davon gesprochen, eine bestimmte Fledermausart zu finden.«
    »Eine weiße«, sagte Sheila.
    Die Antwort überraschte Bill so sehr, dass er erst mal nichts sagte und starr sitzen blieb.
    »Was ist los?«, fragte Sheila.
    Der Reporter musste schlucken. »Kann ich dir sagen. Ich wundere mich, dass du es weißt.«
    Sheila konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Es klang nur nicht fröhlich. Dann flüsterte sie: »Weil ich den Beweis habe.«
    »Und?« Mehr fragte Bill zunächst nicht. Er drehte sich langsam um, weil er dorthin schauen wollte, wo Sheilas Finger hinwies. Das war die breite Fensterscheibe.
    »Wenn du genau hinschaust, wirst du da einen Fleck sehen. Zudem eine Spur, die nach unten verlaufen ist.«
    »Ja, du hast recht.«
    »Genau das ist der Beweis. Vor die Scheibe ist eine Fledermaus geflogen, und zwar eine weiße, denn sie war hier und hat mich angegriffen. Jetzt bist du dran …«
    ***
    Bill Conolly sagte erst mal nichts. Er streckte nur den Arm aus und stellte sein Glas ab. Sein Gesicht blieb unbeweglich, und er konnte seinen Blick nicht vom Fenster lösen. Da klebte tatsächlich ein grauer Schmier an der Scheibe.
    Bill stieß den Atem scharf aus, bevor er sich einen Ruck gab und auf die Fensterscheibe zuging.
    »Es ist von außen.«
    »Ich weiß, Sheila.«
    Bill öffnete die Tür und trat ins Freie. Er ging an der Scheibe entlang, bis er den Rest gefunden hatte. Er kam ihm vor wie ein Vogelschiss. Aber genau das war es nicht.
    Viel gab es nicht zu sehen. Der Aufprall gegen die Scheibe hatte das Tier platt gemacht, und dass es eine Fledermaus gewesen war, konnte er nicht mehr erkennen.
    Sheila hatte es nicht in ihrem Sessel gehalten. Sie kam auf ihren Mann zu.
    »Da siehst du es.«
    »Sicher.«
    »Und du kannst noch mehr sehen.« Sie beugte ihren Kopf nach vorn und drückte ihr Haar an einer bestimmten Stelle auseinander. »Sieh mal genau hin.«
    Bill beugte seinen Kopf vor und sah die kleine Wunde. Die Haut war zum Glück nur gestreift worden, denn das dichte Haar hatte einiges abgehalten.
    »Muss ich dir sagen, was mir im Garten passiert ist? Und es war nicht nur eine Fledermaus. Die Letzte hier hätte mich sogar bis ins Haus verfolgt. Ich war nur schneller. Sie konnte nicht mehr kehrtmachen und prallte
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