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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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gegen das Glas.«
    Der Reporter sagte nichts. Er streichelte Sheila nur über die Wange und löste sich von seinem Platz. Mit ein paar Schritten hatte er den Rasen erreicht und blieb dort stehen.
    Es war noch nicht dunkel geworden, und Bill ließ seine Blicke durch den Garten wandern, ohne dass er irgendetwas Verdächtiges zu sehen bekam. Das Gelände lag frei. Es gab außer den Vögeln kein fliegendes Tier.
    »Du hast auch keine Erklärung, oder?«
    Er hob die Schultern.
    »Aber es gibt eine Spur, und die heißt Brad Ellis«, sagte Sheila.
    Nach diesem Satz kam es dem Reporter vor, als würde er wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Er schüttelte leicht den Kopf und fragte mit leiser Stimme: »Was hat Ellis gesagt?«
    »Dass er sich wieder melden wird. Ich denke, durch einen Anruf.«
    »Und wann?«
    Sie hob die Schultern, bevor sie fragte: »Hast du denn nicht seine Adresse oder Telefonnummer?«
    »Bestimmt, ich muss nachschauen.«
    »Wie gut kennst du ihn denn?«
    Bills Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es deutete an, dass er ihn nicht eben gut kannte. Er zuckte mit den Schultern und meinte: »Er hatte von mir und meinen Arbeiten gehört und ist deshalb mit mir in Verbindung getreten, weil er mir Fakten zu einer irren Geschichte präsentieren wollte. Da ging es um die weißen Vampire.«
    »Ach, dann hast du sie schon vorher gekannt?«
    »Gekannt nicht, Sheila. Ich habe nur von ihnen gehört, das ist alles.«
    »Hast du ihm denn geglaubt?«
    »Soll ich ehrlich sein?«
    »Ich bitte darum«, sagte Sheila steif.
    »Nein, ich habe ihm nicht so recht geglaubt. Er hat noch versucht, mich zu dieser Reise zu überreden. Ich habe es abgelehnt. So ist er dann allein nach Yucatán gefahren.«
    »Und hat die Vampire oder Fledermäuse nicht nur gefunden, sondern sie auch mit nach London gebracht, wobei sich mir die Frage stellt, wie viele es sind und wie er es überhaupt geschafft hat, sie durch den Zoll zu bringen.«
    »Das Problem hat er ja gelöst.«
    »Und wie geht es bei uns weiter?«
    »Ich muss mit ihm reden und will nicht erst auf seinen Anruf warten.« Bill ging zwei Schritte, dann blieb er stehen. »Nur wundert es mich, dass er hergekommen ist. Warum hat er das getan? Wollte er mir beweisen, dass es sich für ihn gelohnt hat?«
    »Nein, das denke ich nicht.« Sheila schaute ins Leere, als sie sagte: »Ich kann natürlich falsch liegen, Bill, aber es wäre doch denkbar, dass er Hilfe gesucht hat. Dass ihm alles über den Kopf gewachsen ist und er allein nicht mehr zurechtkam. Ich weiß, es ist weit hergeholt, aber wir sollten auch darüber nachdenken.«
    »Ja, das könnte sein.« Bill deutete auf die offene Tür. »Jedenfalls werde ich versuchen, seine Telefonnummer herauszufinden. Ob ich sie gespeichert habe, weiß ich nicht. Zur Not reicht auch das gute alte Telefonbuch.«
    »Und wie sieht es mit einer Mail-Adresse aus?«
    »Weiß ich noch nicht. Ich gehe mal davon aus, dass er eine haben muss.«
    »Gut.« Sheila lächelte weich. Es ging ihr jetzt wieder besser. »Wenn wir das alles hinter uns haben, können wir daran denken, etwas für unseren Magen zu tun. Ich habe einige Kleinigkeiten, die ich nur aufbacken muss.«
    »Später.« Bill küsste sie. »Brad Ellis ist jetzt wichtiger, und das geht nicht gegen dein Essen.«
    »Ich weiß.«
    Noch bevor Bill wieder ins Haus trat, fiel ihm etwas ein. »Sag mal, wo ist eigentlich Johnny?«
    »Wie meinst du?«
    »Wo steckt er?«
    »Keine Ahnung. Ich meine nur gehört zu haben, dass er ins Kino wollte.«
    »Aha.«
    Sheila hielt ihren Mann an der Schulter fest. »Augenblick, Bill. Glaubst du etwa, dass auch Johnny in diesen Kreislauf mit hineingezogen werden könnte?«
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll, aber ich möchte alle Eventualitäten in Betracht ziehen.«
    Sheila brauchte für ihre Antwort nicht viel Zeit. »Das heißt, wir könnten davon ausgehen, dass es Brad Ellis möglicherweise auf unsere Familie abgesehen hat.«
    Bill hob die Schultern. »So drastisch will ich das nicht sehen. In Erwägung ziehe ich es schon.«
    »Okay.« Sie nickte und schob Bill, dessen Wiedersehensfreude doch einen argen Dämpfer erhalten hatte, ins Wohnzimmer.
    Er und seine Familie waren in den Jahren nicht nur durch eine Hölle gegangen. Oft genug hatten sie sich mit grausamen Mächten auseinandersetzen müssen. Das war in der Vergangenheit oft geschehen, jetzt nahm es wieder zu. Da brauchte Bill nur an seine letzte Reise nach Italien zu denken. Er hatte gedacht, im Haus und
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