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1691 - Vampir-Dschungel

1691 - Vampir-Dschungel

Titel: 1691 - Vampir-Dschungel
Autoren: Jason Dark
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weißen flatterigen Schicht begraben war. Ein Entkommen gab es nicht. Die weißen Fledermäuse, die er so intensiv gesucht hatte, waren ihm über. Sie saugten, sie bissen, sie drangen durch den Hemdausschnitt bis zu seiner Brust vor und holten sich dort weiteres Blut.
    Die Tiere verstopften seien Mund. Er bekam keine Luft mehr. Sie drangen in seine Kehle ein und bissen ihn auch von innen.
    Es dauerte nicht mehr lange, da verlor er den Halt. Ellis befand sich in einem Zustand, in dem er nicht wusste, ob er noch lebte oder bereits tot war.
    Erst als er am Boden lag, ließen die Fledermäuse von ihm ab.
    Zurück blieb ein Mensch, der völlig zerbissen und ausgeblutet aussah …
    ***
    Irgendwann öffnete Brad Ellis die Augen.
    Ich bin tot!, dachte er und schalt sich zugleich einen Narren, denn Tote waren nicht mehr fähig zu denken.
    Das sah bei ihm anders aus. Er war nicht tot, er lebte, und er war sogar in der Lage, sich zu bewegen, was ihm wie ein Wunder vorkam.
    Seine Taschenlampe war mit starken Batterien bestückt, und so gab sie jetzt noch ihr Licht ab. Der Schein strahlte über einen leeren Boden hinweg und verlor sich irgendwo in der Dunkelheit.
    Ellis blieb liegen. Er schaute in die Höhe. Von der Decke sah er so gut wie nichts. Sie wurde von der Finsternis verschluckt.
    Er dachte daran, was ihm widerfahren war, aber eine weiße Fledermaus sah er nirgendwo.
    War das alles nur ein Traum gewesen?
    Erste Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. Nein, es war kein Traum gewesen. Er hatte es wirklich erlebt, und es war eine Realität, die einfach unglaublich war.
    Darüber konnte er nur den Kopf schütteln. So etwas war nicht möglich. Er hätte erstickt sein müssen. Er hatte noch kurz vor seinem Wegtreten gespürt, dass ihm die Luft weg blieb, und jetzt lag er hier, und dachte über das Erlebte nach.
    Ellis wunderte sich über sich selbst. Er hätte sich schwach fühlen müssen, was aber nicht der Fall war. Er spürte die Kraft in seinem Körper, und er kam sich vor wie jemand, der lange geschlafen und sich ausgeruht hatte.
    Es brachte ihn nicht weiter, wenn er hier auf dem Höhlenboden liegen blieb. Er wollte aufstehen und den Weg zurückgehen, den er auch gekommen war.
    Bevor er sich erhob, nahm er die Lampe an sich und wunderte sich kurz darauf, wie leicht es ihm fiel, auf die Beine zu gelangen. Auch das kam ihm wie ein mittleres Wunder vor, aber er hatte es geschafft. Er stand auf den eigenen Füßen, und nichts deutete darauf hin, dass er kurz vor dem Zusammenbruch stand.
    Für Brad Ellis stand fest, welchen Weg er nehmen würde. Keine Minute länger wollte er in dieser gewaltigen Höhle bleiben. Er war entschlossen, sie so schnell wie möglich zu verlassen, dann sah er weiter.
    Es gab keine Probleme. Er konnte den Rückweg normal gehen, und er sah – was ihn sehr wunderte –, nicht eine einzige dieser weißen Fledermäuse.
    Das war schon mehr als seltsam. Als hätte es sie nie gegeben. Und dabei waren sie über ihm gewesen. Sie hatten sein Gesicht zerbissen, und erst jetzt kam ihm der Gedanke, mit den Händen über die Haut dort zu streichen.
    Nichts war zu fühlen. Nur die glatte Haut. Es gab keine Bissstellen, es war alles in Ordnung, und wieder fragte er sich, ob es zuvor anders gewesen war.
    Doch ein Traum?
    Nein, das war keiner gewesen, das hatte er alles so erlebt, und er wusste jetzt, dass es die weißen Vampire gab. Weiße Fledermäuse, tief versteckt im Dschungel.
    Aber wer würde ihm glauben? Kaum jemand. Und er überlegte, ob er seine Erlebnisse überhaupt publizieren sollte. Eine Veröffentlichung war mit vielen Fragen verbunden, denen er ausweichen wollte.
    Zum Glück kannte er einen vertrauenswürdigen Menschen, mit dem er über dieses Thema reden konnte. Er war mit ihm schon einige Male zusammengetroffen und er hatte ihn auch über sein Vorhaben informiert.
    Dieser Bill Conolly hatte ihm nicht davon abgeraten, obwohl er skeptisch gewesen war. Zu ihm wollte Brad Ellis und das Thema noch mal anschneiden. Bestimmt fand er in Bill Conolly einen Verbündeten. Allerdings wollte er vorsichtig sein und nicht mit der Tür ins Haus fallen.
    Noch während er sich mit diesem Gedanken beschäftigte, erreichte er den Ausgang und sah, dass der neue Tag bereits angebrochen war. Die Vögel im Dschungel hatten ihr Konzert angestimmt, die ganze Umgebung lebte. Sie war laut, sie war schrill, aber auch durch Nebelbahnen verhangen.
    Es war der übliche Morgendunst, der bald, wenn die Sonne höher stand,
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