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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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das sah ich schon als einen kleinen Vorteil an.
    Es gab die Kiste nicht mehr. Die Hundesöhne hatten sie mitgenommen, aber das war vorauszusehen gewesen. Ich wischte die Nässe aus meinem Gesicht, ohne dass die Haut richtig trocken wurde. Ich war zwar noch nicht wieder ganz auf dem Damm, jedoch fit genug, um darüber nachzudenken, was ich nach meinem Niederschlag gehört hatte.
    Es gab einen Hinweis. Der Name Goran war gefallen. Ein Vorname, der bei Männern geläufig war, die auf dem Balkan wohnten, im ehemaligen Jugoslawien.
    Dass die Männer keine Chorknaben waren, wusste ich auch. Sie hätten uns sogar umgebracht, wenn da nicht etwas gesagt worden wäre, über das ich nachdenken musste.
    Indirekt hatten die beiden Männer von einer dritten Person gesprochen. Von einem Helfer oder einer Helferin, die eventuell noch im Hintergrund lauerte.
    Meine Erinnerungen blieben genau daran hängen, ich sah es für ungemein wichtig an, aber bisher hatte sich nichts getan. Suko und ich blieben allein.
    Ich hatte keine Lust, weiterhin auf dem feuchten Boden zu hocken. Normal aufstehen war noch nicht drin, ich brauchte eine Stütze, und die fand ich in dem Wasserbottich, zu dem ich mich hin bewegte. Am Rand hielt ich mich fest und zog mich hoch.
    Ich stand.
    Zwar noch recht wacklig, aber es ging schon, und auch der Schwindel und der Druck im Kopf ließen sich ertragen. Irgendwann würde ich wieder ganz okay sein.
    Ich hatte mich gegen den Bottich gelehnt, atmete tief ein, dann wieder aus und schielte dabei auf Suko, der bereits ein leises Stöhnen von sich gab. Auch er würde bald wieder auf den Beinen sein. Suko gehörte zu den Menschen, die hart im Nehmen waren.
    Und ich?
    Ich wurde den Gedanken an diesen ungewöhnlichen Helfer nicht los. Ich ging davon aus, dass es nicht einfach nur so dahingesagt worden war, dahinter steckte mehr, und zwar etwas, auf das sich die andere Seite voll und ganz verlassen konnte, sonst hätte sie nicht diese Sicherheit gezeigt.
    Aber wer war es?
    Ich sah keinen dritten Mann, ich hörte auch nichts. Suko und ich blieben allein, denn es war kein Wetter, um einen Friedhof zu besuchen.
    Hatte dieser Goran geblufft?
    Ich wusste es nicht und wartete weiterhin darauf, dass es mir besser ging und sich auch dieser Helfer zeigte. Er musste schon etwas ganz Besonderes sein, der sich auch nicht davor fürchtete, dass wir beide bewaffnet waren.
    Dunst, ein tief liegender Himmel, den Sprühregen – und plötzlich das Licht in den Wolken.
    Das war ein Aufblitzen. Als wäre ein Flugzeug besonders tief geflogen. Doch der Vergleich stimmte ganz und gar nicht. Ich hatte das Licht vor, über und hinter mir gesehen – und dann verspürte ich etwas anderes, womit ich in diesem Moment niemals gerechnet hätte.
    Es passierte mir öfter, und ich hätte mich eigentlich daran gewöhnen können. Es war für Fremde unglaublich, wenn ich davon sprach, für mich allerdings nicht.
    Ich empfand es als eine Warnung, wenn sich mein Kreuz durch einen Wärmestoß meldete …
    ***
    Genau das war hier geschehen, und ich musste davon ausgehen, dass es sich nicht um eine Täuschung handelte. Es befand sich etwas in der Nähe, was mein Kreuz gestört hatte, etwas, das böse war und nicht aus dieser Welt stammte.
    Ich hielt den Atem an, um meine Überraschung zu überwinden. Dann, als einige Sekunden vergangen waren, bewegte ich den Kopf und schaute wieder in die Richtung, in der ich schräg über mir das Licht gesehen hatte.
    Ob ich richtig lag oder nicht, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls hatte ich mir den Wärmestoß meines Kreuzes nicht eingebildet, der jetzt wieder verschwunden war.
    Die Normalität hatte mich wieder. Ganz davon überzeugt war ich nicht. Ich rechnete damit, dass dies erst der Anfang gewesen war, und ich musste wieder an die Worte dieses Goran denken, der von einem besonderen Helfer gesprochen hatte.
    War er auf dem Weg? Gehörte er zu den Schwarzblütern, weil sich mein Kreuz gemeldet hatte?
    Ich konnte es nicht sagen. Es lief alles durcheinander in meinem Kopf und ich sah auch keine Veränderungen in der Nähe. Dafür hörte ich das leise Stöhnen und auch einen geflüsterten Fluch. Beides hatte Sukos Mund verlassen.
    Da ich mich inzwischen wieder besser fühlte, ging ich auf Suko zu und schaute auf ihn nieder. Er hatte die Augen geöffnet und grinste mich an. Mit schwacher Stimme sagte er: »Ich bin noch auf der Erde. Wäre es anders, würde ich dich nicht sehen.«
    »Stimmt. Ich hoffe, du verzeihst mir den
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