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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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waren nicht die eines einzelnen Mannes. Es mussten mehrere Personen sein, zumindest zwei.
    Ich spürte den Druck einer Waffenmündung in meinem Rücken, und Suko erging es bestimmt nicht anders.
    Ich aber wurde angesprochen. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    Es war kein Landsmann, der die Frage gestellt hatte. Der harten Aussprache nach kam er aus dem Osten Europas oder aus dem Südosten. Das registrierte ich schon.
    Da weder Suko noch ich antworteten, zischte er uns an: »Wer seid ihr? Woher wusstet ihr, dass hier Waffen lagern?«
    »Wir haben es gehört.«
    »Und von wem?«
    »Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht.«
    »Ach? Tatsächlich nicht? Willst du, dass ich dir eine Kugel in den Schädel jage?«
    »Das wäre Mord.«
    »Na und?«
    »Mord an einem Polizisten.«
    Mit dieser Antwort hatte der Typ hinter mir nicht gerechnet. So forsch er vorhin auch die Fragen gestellt hatte, so ruhig war er plötzlich geworden.
    »Haben Sie nicht gehört? Es wäre Mord an einem Polizisten. Oder an zwei. Wie ich weiß, ist bisher jeder Polizistenmörder gefasst worden. Da würdet auch ihr keine Ausnahme machen.«
    »Klar. Ihr seid Bullen. Das garantiert aber kein Überleben. Die Waffen gehören uns. Wir haben dieses Versteck angelegt, und wir werden sie auch holen.«
    Sie machten Nägel mit Köpfen. Nein, sie schossen nicht, aber sie mussten uns aus dem Weg haben. Als der Druck in meinem Nacken nachließ, da wusste ich, was kommen würde. Ich duckte mich sogar leicht zusammen, aber es war zur spät. Auch eine Drehung zur Seite schaffte ich nicht mehr. Der Treffer erwischte mich im Nacken, und durch meinen Kopf zuckten starke Schmerzstiche, während ich zusammensackte. Ich sah nichts mehr. Vor meinen Augen bekam die Welt einen Vorhang, der meine Sicht auslöschte.
    Aber nicht das Gehör. Ich lag auf der nassen Erde, hörte Stimmen, konnte mich aber nicht bewegen, denn der Treffer hatte mich paralysiert. So bekam ich nur die Geräusche mit und auch die Stimmen.
    »Willst du ihn nicht doch umlegen, Goran?«
    »Nein. Er hat recht, als er davon sprach, dass die Bullen durchdrehen, wenn einer von ihnen abgeknallt wird.«
    »Das sind Zeugen.«
    »Haben sie denn was gesehen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie haben nichts gesehen. Aber ich kann dich beruhigen, es wird jedes Risiko ausgeschaltet.«
    »Und wie soll das gehen?«
    »Er wird kommen.«
    Ein Lachen erklang. »Du meinst sie.«
    »Ist egal, ob es ein Er oder eine Sie ist. Jedenfalls wird sie uns den Weg freimachen.«
    Ein Kichern folgte. »Ja, dann können sich die Bullen ihre Schädel zerbrechen. So einen Beschützer wie du hat niemand auf der Welt.«
    »Halt jetzt dein Maul und hilf mir tragen.«
    »Schon gut. Oder willst du den beiden nicht lieber noch ein Ding verpassen?«
    »Nein, es reicht. Wir müssen weg. Die Ware wartet auf den Käufer.«
    »Da fehlt aber was.«
    »Ich weiß. Wir werden schon eine Ausrede finden. Zur Not können wir die Granaten und die Pistole nachliefern. Die Bullen haben sie jedenfalls nicht genommen. Das hätten wir gesehen. Und jetzt Abmarsch.«
    Das setzten die beiden Typen in die Tat um. Kein Wort sprachen sie mehr. Ich hörte noch ihre Schritte, dann waren sie verschwunden, und wir blieben allein zurück.
    Bewusstlos war ich nicht geworden. Nur ausgeknockt, und das hielt auch nicht für immer an. Von meinem Freund und Kollegen Suko hörte ich nichts. Auch ihn musste es böse erwischt haben. Möglicherweise schlimmer als mich, denn ich kam mit der Situation einigermaßen zurecht. Zwar schien mein Nacken um das Doppelte angewachsen zu sein, aber mein Denken klappte immer besser. Auch die anderen Funktionen kehrten zurück. Ich roch die feuchte Erde und nahm auch den Geruch der Pflanzen wahr. Die Schwere in meinem Körper löste sich allmählich auf und ich öffnete die Augen, um einen ersten Blick in die Umgebung zu werfen.
    Den Wasserbottich sah ich. Der Regen hatte ihn bis zum Rand gefüllt. Da schwappte sogar Wasser über. Als ich den Kopf nach rechts drehte, sah ich Suko.
    Er lag auf dem Rücken, und an seiner linken Stirnseite sah ich die Beule, die schon bläulich schimmerte. Ihn hatte es härter erwischt als mich. Wahrscheinlich würde er noch für eine Weile in diesem Zustand bleiben.
    Schwerfällig drückte ich mich hoch und blieb in einer sitzenden Haltung. Noch immer tuckerte es in meinem Kopf, und ich hütete mich, den Kopf zu bewegen. Glücklicherweise hatten es die Unbekannten eilig gehabt, denn die Beretta hatte man mir gelassen, und
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