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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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Acht Jahre hatte dieser verstümmelte Bergstrom-Funkspruch gebraucht, um die fünfzigtausend Lichtjahre von der jenseits des Wurmlochs gelegenen Region Trans-Alpha hierher zurückzulegen. Dass er von den Kolonisten abgeschickt worden war, die man vor zehn Jahren auf eigenen Wunsch in den dortigen Kolonien zurückgelassen hatte, als Wurmloch Alpha sich 2241 schloss, stand fest. Aber der Inhalt der Botschaft ließ sich nach wie vor nur bruchstückhaft rekonstruieren.
    Es schien sich um einen Notruf zu handeln, der den Angriff einer fremden, überlegenen Macht dokumentierte.
    »Hören Sie sich das an!«, forderte Xandra, nahm den Kopfhörer ab und schaltete den Regler auf volle Lautstärke. Ein ohrenbetäubendes Rauschen war jetzt zu hören. Dazu ein paar Knacklaute. Und in all dem Chaos schien eine männliche Stimme immer wieder ein Wort zu sagen.
    »Ich habe die Sequenz auf Loop geschaltet, damit sie sich ständig wiederholt und man genauer hinhören kann!«, erklärte Xandra.
    Von Schlichten hob die Augenbrauen und schloss die falkenhaften Augen.
    »Dronte«, schien wie aus weiter Ferne die Stimme zu sagen und dank der Loop-Funktion wiederholte sie es ständig. »Dronte … Dronte … Dronte …«
    »Haben Sie eine Ahnung, was man darunter verstehen könnte?«, fragte Xandra Dominguez.
    Yasuhiro von Schlichten schüttelte den Kopf. Der geniale Wissenschaftler, der sich als Chefentwickler des Far Horizon Konzerns hatte beurlauben lassen, um an Bord der Station Star Corps Base 567 die Öffnung von Wurmloch Alpha mitzuerleben, machte ein ratloses Gesicht. »Ich fürchte, die Rätsel, die mit diesem Funkspruch zusammenhängen, werden eher zahlreicher, je mehr wir herausfinden!«
    »Das Gefühl habe ich auch«, gestand Xandra Dominguez. Sie unterdrückte ein Gähnen. 36 Stunden lang hatte sie nicht geschlafen, sondern sich mit einem konzentrierten Koffeingetränk wach gehalten.
    »Dronte – das könnte ein Name sein. Möglicherweise der Name desjenigen, der den Funkspruch vor acht Jahren absetzte«, vermutete von Schlichten.
    Auch er unterdrückte jetzt ein Gähnen. »Vielleicht überprüfen Sie einfach mal anhand der damaligen Personal-Daten, ob es da jemanden gibt, der diesen Namen getragen hat.«
    »Glauben Sie, wir kommen so einfach an die individuellen Daten der Bevölkerung des Karalon-Systems heran?«, wunderte sich Xandra Dominguez. »Sie wissen doch, dass die Datenschutzvorschriften erst vor kurzem vom Hohen Rat verschärft wurden.«
    »Diese Daten sind erstens zehn Jahre alt und zweitens besteht ein vitales Sicherheitsinteresse der Solaren Welten daran, herauszufinden, was diese Botschaft bedeutet. Setzen Sie also eine Abfrage in Marsch, Xandra. Falls sie negativ befunden wird, müssen wir damit leben.«
    »Was ist mit Schmetzer? Soll ich ihn informieren?«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen in dem engen Raum.
    Professor Jack Schmetzer, der Leiter von Star Corps Base 567 war für von Schlichten so etwas wie ein rotes Tuch. Von Schlichten hatte sich selbst berechtigte Hoffnungen gemacht, die Leitung der Station übertragen zu bekommen. Stattdessen war ihm dieser unausstehlich arrogante Karrierist vor die Nase gesetzt worden.
    Yasuhiro von Schlichen hatte diesen Schlag noch immer nicht wirklich verwunden.
    Aber es blieb ihm keine andere Wahl, als diese Entscheidung zu akzeptieren.
    Schließlich war die erneute Öffnung von Wurmloch Alpha das wahrscheinlich wichtigste naturwissenschaftliche Ereignis dieser Jahre und von Schlichten konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, die Chance, daran teilzuhaben, durch irgendwelche leichtfertigen Entscheidungen aufs Spiel zu setzen.
    Geld spielte bei der ganzen Sache im Übrigen eine völlig untergeordnete Rolle. Während seiner Zeit als Entwicklungschef des Far Horizon Konzerns hatte von Schlichten das Zehnfache von dem verdient, was einem Mitglied der SCB-567-Besatzung zugestanden wurde.
    »Soll Schmetzer bereits in diesem Stadium eingeweiht werden?«, formulierte Xandra Dominguez ihre Frage noch einmal neu und diesmal auch etwas diplomatischer.
    »Ja, wir können ihn nicht noch länger außen vor lassen. Wenn er merkt, dass ich Soldo schon längst informiert habe, wird er mir an die Gurgel gehen.«
    »Selbst schuld, Professor!«
    »Am Ende wird er doch gute Miene zum bösen Spiel machen«, behauptete von Schlichten. »Warten Sie es ab!«
    »Wenn Sie meinen …«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Xandra! Informieren Sie Schmetzer und nehmen Sie sein dummes
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