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1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel
Autoren: Jason Dark
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das ist jetzt egal.«
    »Willst du ihn erschießen?«
    »Und ob. So eine Gelegenheit bekomme ich nie wieder.«
    »Dann tu es.«
    Der Mann lachte und wandte sich an Bilic. »Ha, hast du alles gehört? Weißt du nun, was dir bevorsteht? Du wirst in die Hölle kommen und kannst dem Teufel dort die Hand geben.« Der Mann lachte scharf. »Das ist die Rache dafür, dass du mir damals einige Male die Fresse poliert hast. In der Ecke auf dem Schulhof. Ich habe dich gehasst, aber jetzt kann ich mit dir abrechnen, und niemand wird mir je einen Vorwurf machen. Wir sind ja im Krieg.«
    Goran Bilic wusste, dass der Mann, an dessen Namen er sich nicht mal erinnern konnte, recht hatte. Er wusste nicht, wie lange man ihn noch atmen lassen würde. Vielleicht fünf Sekunden oder zehn. Sie wollten seine Angst genießen, möglicherweise sein Betteln oder Schreien hören. Den Gefallen wollte er ihnen nicht tun.
    Und dann erhielt er einen Aufschub. Jemand aus der Gruppe rief mit lauter und auch erstaunt klingender Stimme: »Was ist das denn?«
    »Wie? Wo?«
    »Das Licht, verdammt! Wo kommt es her?«
    Plötzlich war Goran Bilic vergessen. Dieses andere Ereignis war einfach zu plötzlich eingetreten.
    Bilic verspürte auch den Druck der Mündung nicht mehr. Er konnte es kaum glauben. Er ließ etwas Zeit verstreichen, bevor er es wagte, den Kopf zu heben, um nachzuschauen, was die Soldaten so aus der Fassung gebracht hatte.
    Dann sah er es auch, und er war ebenfalls sprachlos. Schräg über ihnen schwebte ein grellweißes Licht. Es hatte eine ovale Form und blieb nicht in dieser Höhe. Es senkte sich dem Erdboden entgegen und war dabei nicht mal langsam. Die Höhe, aus der es nach unten glitt, war nicht zu schätzen, aber die Helligkeit konnte nicht mit einem normalen Licht verglichen werden. Sie war so stark, dass sie blendete.
    Der Anblick blieb sekundenlang bestehen, bis das Licht fast den Erdboden erreicht hatte. Dann flog es explosionsartig auseinander und aus ihm hervor erschien eine Gestalt mit hellblonden Haaren, einem menschlichen Körper und zwei Flügeln am Rücken.
    Jemand sprach das aus, was alle dachten.
    »Ein Engel, das ist ein Engel …«
    ***
    Er war gelandet. Sein Gesicht glänzte in einer überirdischen Helligkeit. In diesem Gesicht vereinigten sich Schönheit und das Strahlen einer anderen Welt.
    Aber es war auch etwas anderes zu sehen. Die Flügel waren zusammengeklappt. Die Hände lagen frei, als die Gestalt vor den Männern stehen blieb.
    Der Reihe nach schaute sie sie an. Blondes Haar, ein neutrales Gesicht, ein Strahlen darin, und es war nicht zu erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte.
    Eben ein Engel …
    Das sagten auch die Soldaten, aber sie bewirkten damit keine Reaktion bei dem Ankömmling. Er kam auf sie zu. Er starrte sie an und aus seinen Augen sprühten plötzlich Blitze. Gleichzeitig löste sich ein helles Strahlen aus seinen Händen und einen Moment später erwischte es die drei Soldaten voll.
    Sie schrien auf, dann sanken sie zu Boden und blieben dort bewegungslos liegen. Nur für einen Moment blieben sie so, wie sie waren, dann veränderte sich ihre Haut. Sie verbrannte. Sie wurde fast schwarz, und aus den Poren stiegen kleine Qualmwolken, die von winzigen hellen Flammen ausgingen.
    Danach bewegte sich niemand mehr. Tot und vernichtet blieben sie auf dem Boden liegen.
    Das alles war so schnell gegangen, dass Goran Bilic es nicht richtig mitbekommen hatte. Er hatte als Einziger überlebt, aber er rechnete nicht damit, dass es dabei bleiben würde.
    Goran Bilic ging davon aus, dass es auch ihn erwischen würde, aber das geschah nicht. Der Helfer, der für ihn wirklich der rettende Engel gewesen war, blieb vor ihm stehen und nickte ihm zu.
    Bilic wollte etwas fragen. Er schaffte es nicht. Seine Kehle war ausgetrocknet. Noch immer wartete er auf seinen Tod, doch der Helfer hatte etwas anderes mit ihm vor.
    Er streckte ihm die Hand entgegen und nickte ihm zu. Dabei bewegte er seine Finger.
    Goran Bilic kannte die Geste. Er wusste auch, was er zu tun hatte, aber er schaffte es nicht, sich zu bewegen. Stattdessen fragte er: »Wer bist du?«
    »Nicht jetzt …«
    Der Helfer hatte gesprochen. Eine künstliche Stimme war es gewesen, aber das war dem Soldaten egal. Er konnte sich nicht zurückhalten, es musste einfach raus, und so flüsterte er: »Wo kommst du her?«
    »Vielleicht aus der Hölle!«
    Es war eine Antwort, mit der Bilic nicht gerechnet hatte. Das Gegenteil wäre glaubhafter
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