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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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tun, bestimmt nicht. Phana-Corg konnte sich kein Wesen vorstellen, das auf diese Weise gehandelt hätte. Er jedenfalls hätte es nicht getan, nein, niemals, nicht wenn der Tod so sicher war wie in diesem Fall.
    Es machte keinen Sinn mehr, sich zu opfern. Wofür auch? Es war kein einziges Atemgeräusch zu hören, als der Unheimliche bei Phana-Corg ankam. „Schwächling", zischte der Unheimliche; das gelbe Funkeln seiner verächtlich blickenden Augen brannte sich förmlich in Phana-Corgs Gehirn. Der Cryper-Kommandant war nicht mehr imstande, etwas zu tun; alle Kraft hatte ihn verlassen. „Du hättest es wenigstens wagen können", fuhr der Grässliche fort. „Aber dafür fehlte es dir an Mut, und so werde ich meine Sammlung nicht mit jenem Abfall besudeln, den du deinen Schädel nennst."
    Etwas traf Phana-Corg in der Leibesmitte, ein entsetzlicher Schmerz schoss in seinem Körper hoch, begleitet von einem Gefühl solch eisiger Kälte, wie Phana-Corg sie noch nie gefühlt hatte. Und während sich diese Kälte in seinem Körper ausbreitete und ihn aufsog, wusste Phana-Corg, dass er versagt hatte. In seinem letzten und größten Kampf hatte er versagt und die bitterste aller Niederlagen auskosten müssen... Nicht den Tod, der von seinem Körper Besitz ergriff und ihn in schwarzer Kälte erstarren ließ. Das war nicht das Schlimmste. Dass er versagt hatte, dass die Angst zum Schluss doch stärker gewesen war als er - das war die eigentliche Niederlage. Dass außer ihm selbst, der in Erstarrung erlosch, niemand von dieser Schande erfahren konnte, war dabei kein Trost...
     
    10.
     
    KGC 4793, BASIS, 30. Dezember 1209 NGZ „Alarm!"
    Ich hasse dieses Wort wie kaum ein zweites. Gewiss, es hat einen Vorteil, den ich nach 125 Flugtagen zu schätzen weiß - es bedeutet Abwechslung von der Bordroutine. Aber auf der anderen Seite bedeutet es auch Gefahr, Kampf, Missvergnügen; und es bedeutet, dass sich mehr als 12.000 Menschen an Bord der BASIS in die Untergebenen von etwas verwandeln, das man Einsatzplan, Gefechtsbereitschaft oder organisierten Wahnsinn nennen kann. Ich mag keinen Alarm... „Einhundertfünfzig Schiffe", lautete die Meldung. „Gerade im System eingetroffen."
    Perry Rhodan betrachtete die schematische Abbildung der fremden Raumer und schüttelte den Kopf. „Unbekannt. Haben wir Kontakt zu Coma-6?"
    Er bekam keine Antwort und fragte noch einmal. „Tut mir leid - aber Coma-6 ist verschwunden!"
    „Bitte?" Perry Rhodan konnte es nicht glauben.
    Ich trat vorsichtig näher. Coma-6 verschwunden, dazu eine beachtlich große Flotte im Anflug - das konnte - heiter werden. „Wir werden angefunkt, Donnerwetter - in Interkosmo."
    Wir waren schon beim Anflug auf allerlei böse Überraschungen ge fasst gewesen. Denn uns lagen die Berichte von Harold Nyman vor: Er und 532 andere waren bei einem Erkundungsflug in diesem Winkel des Kosmos von einer „Geistesmacht" in ihren Bann gezogen worden. 37 der Galaktiker hatten diesen Kontakt nicht überlebt, die anderen Teilnehmer der Expedition hatten monatelang zu leiden gehabt. Auch vom Auftauchen einer gewaltigen Raumflotte war berichtet worden, von der aber später jede Spur gefehlt hatte.
    Hatten wir es jetzt erneut mit dieser Flotte zu tun? „Im Asteroidengürtel klafft eine Lücke", berichtete die Ortung mit hörbarer Erschütterung. „Als hätte jemand ein Loch hineingestanzt, riesengroß - wir schätzen 50.000 Kilometer."Auf dem großen Panoramaschirm war es genau zu sehen. Jener Bereich des Asteroidengürtels, in dem die Coma-Station angelegt worden war, fehlte vollkommen. Außer dem großen Brocken, der Coma-6 beherbergte oder beherbergt hatte, waren auch all die anderen, viel kleineren kosmischen Trümmerstücke verschwunden. Als hätte es sie niemals gegeben. Oder als wäre eine unbekannte Macht, ein gewaltiges Gebilde von 50.000 Kilometern Durchmesser auf geradem Kurs durch den Asteroidengürtel gerast, alles auf seinem Kurs auslöschend, verdampfend und verschwinden lassend. Wenn ich mir diese Macht, dieses Gebilde vorzustellen versuchte, kroch es mir sehr kalt den Rücken hinauf.
    Hatte die gerade aufgetauchte Flotte etwas damit zu tun? Waren sie die Angreifer gewesen, die Coma-6 mit ihren Androgynen an Bord ausgelöscht hatten? Und wenn sie es getan hatten warum nur? Coma-6 war, wie alle anderen Coma-Stationen auf dem langen Weg zwischen der heimatlichen Milchstraße und der Großen Leere, als Handelsstützpunkt angelegt worden. Die Stationen waren nicht
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