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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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Luft, und zwei weitere Roboter waren zerstört. Die schnelle Bewegung hinterließ einen Reflex auf Phana-Corgs Augen, wie es auch Blitze taten und andere optische Ergebnisse; die Trägheit des Auges machte sich dabei bemerkbar.
    Phana-Corg sah auf seiner Netzhaut ein Symbol aufschimmern - die geknickte Raute. Wenn man dieses Zeichen aus der Symbolsprache der Hamamesch in ein Analogon des Zeichenvorrats der Androgyn-Roboter übertrug, bekam man eine liegende Acht zu sehen. Hatte das etwas zu sagen?
    Phana-Corg wusste es nicht, aber er ahnte, dass dies einfach zum Spiel gehörte der Gegner foppte und neckte, er machte sich lustig, er reizte und stachelte seine Widersacher an. Dieser Kampf wurde nicht nur auf der Ebene brutaler physischer Gewalt geführt. Psychologische Tricks gehörten dazu, Finten, Kniffe, Listen, Bluffs, Tarnung und Täuschung. Und nahezu jedes der zwischendurch ausgetauschten Signale hatte seine zwei oder dreifache Bedeutung.
    Wie dieses. Die erste Bedeutungsebene war einfach - die bei den Roboter um deren Schädel herum der Fremde sein Zeichen gemacht hatte, waren durch diese seltsame Bewegung des Photonenspeers vernichtet worden. Ebene zwei enthielt eine Fülle von versteckten Botschaften, die ausgedeutet sein wollen. Sieh her, ich spiele mit dir - das war eine dieser Botschaften. Kennst du dieses Zeichen, Dummkopf? - Eine weitere Information. Ich bin so stark und überlegen, dass ich mir diese Mätzchen leisten kann, Schwächlinge - auch das war Inhalt dieser Botschaft.
    Gab es aber vielleicht noch eine weitere Informations-Ebene? Phana-Corg reckte die Hand hoch. Dies war der Augenblick, auf den er gewartet hatte.
    Earin-Dil stand nahe dem Schaltbrett. Eine sanfte Berührung der Sensortaste genügte, und der Boden begann sich schnell zu öffnen. Unter dieser Halle lag ein weiterer Raum, durch eine bewegliche Decke getrennt. Beide Räume gemeinsam konnten als Hangar für ein größeres Beiboot benutzt werden. „Jetzt!" schrie Phana-Corg. Earin-Dil betätigte den Sensor ein zweites Mal. Die drei Meter dicke Decke aus Stahl und Gesteinsgruß begann sich wieder zu schließen - und den Unheimlichen zwischen sich einzuklemmen. Mechanisch - das war es!
    Mit Steinwürfen konnte man den Fremden angreifen und Wirkung erzielen, mit primitiven Waffen jeglicher Art. Dies war die verwundbare Stelle, die er aus freiem Willen eingeräumt hatte -c und jetzt sollte sie ihm zum Verhängnis werden. Die Decke schloss sich langsam, beide Teile glitten aufeinander zu. Phana-Corg hielt den Atem an. Gelang das Manöver? Er wusste, dass er keine Chance hatte - dieser unheimliche Kämpfer war mit diesem Trick nicht zu besiegen, jedenfalls nicht physisch. Phana-Corg konnte nur einen symbolischen Sieg erringen. Wenn nämlich der Fremde, in der Gefahr schwebend, von den Teilen der Decke zerquetscht zu werden, auf alle seine Fähigkeiten zurückgriff und seine mechanische Verwundbarkeit abstellte - dann war das wenigstens ein symbolischer Triumph. Dann nämlich war es Phana-Corg gelungen, in die Phalanx der vollkommenen Fähigkeiten und Kampfkünste dieses Geschöpfs wenigstens eine Bresche zu schlagen und ihn ein einziges Mal zum Rückzug zu zwingen.
    Das Scheusal von den Sternen, das so jäh und gnadenlos über die Crypers hereingebrochen war, das auf so herausfordernde, hochmütige Art und Weise mit den Crypers gekämpft hatte - es war nicht imstande, seine Blöße offenzuhalten. Es hatte sich über - und Phana-Corg unterschätzt, wenigstens einmal, ein einziges Mal...
    Die Gestalt des Fremden wurde wieder sichtbar. Phana-Corg konnte den kantigen Helm sehen, den seltsamen Bewuchs, den der Fremde auf seinem Schädel trug. Der Unheimliche hatte die Beine gespreizt, stemmte sich gegen den heranpressenden Stahl. Und dann bewegte er seine Hände. Etwas jagte flirrend durch die Luft und traf Earin-Dil an der Schulter. Der Cryper torkelte zur Seite. Ein zweites Geschoss, noch präziser gezielt und treffend - die Bodenplatten begannen sich wieder auseinander zu schieben. „Nein!" schrie Phana-Corg enttäuscht auf. Er begann zu rennen, hinüber zu der Schalttafel, während hinter ihm der unheimliche Sternenkämpfer aus dem Spalt kletterte und sich mit einem schauerlichen Wutgeheul auf Phana-Corgs gemischte und verstörte Truppe stürzte. Was sich in den nächsten Sekunden abspielte, Sekunden, die sich für Phana-Corgs Gefühl zu Ewigkeiten dehnten, bemerkte er nicht. Er sah nur den Weg, den er zurückzulegen hatte. Er erkannte
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