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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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schwach Earin-Dil, über dessen Schulter das Blut in breitem Strom sickerte, während er sich verzweifelt bemühte, wieder auf die Beine zu kommen.
    Phana-Corg kam bei .der Schalttafel an. Dort stieß er den schwankenden, vor Schmerz lallenden Earin-Dil rüde zur Seite, die Augen auf ein ganz bestimmtes Ziel gerichtet. Der Sensor. Ein Tippen nur, und der Boden begann sich wieder zu öffnen. Ein gellender Schrei ertönte, als ein verwundeter Cryper, die schmerzverkrampften Glieder um einen zerstörten Roboter geklammert, mit der Maschine zusammen in die Tiefe stürzte. Als die beiden Körper achtzehn Meter tiefer auf Felsgestein aufprallten, verstummte der Schrei.
    Phana-Corg drehte sich herum. Der Fremde kämpfte wie ein Rasen der, seine Schreckenswaffe schrieb arabeske Figuren in die Luft, als er sich der angreifenden Roboter erwehrte und seine Haut gegen die ebenfalls attackierenden Crypers zu verteidigen suchte. Er ließ die Blöße bestehen, das verrieten seine Bewegungen. Eine Kampfmaschine, die ihr Magazin schon vor einigen Stunden leergeschossen hatte, senkte den kantigen Schädel und rammte mit dem Mut der Verzweiflung den Unheimlichen.
    Deutlich war zu sehen, wie der Fremde unter dem Aufprall zusammenknickte. Der Metallblock des Robotschädels hatte erreicht, was der Beschuss aus zahllosen Strahlwaffen nicht geschafft hatte - der Fremde zeigte Trefferwirkung. Aber das hieß nicht, dass er dadurch geschwächt gewesen wäre.
    Phana-Corg sah, wie der düstere Schatten sich heftig bewegte, einem Vorhang gleich, der vom Wind gebläht wurde. Und wenig später flogen die Einzelteile dieses Robots den Angreifern um die Ohren. Mit einem der Beine erschlug der Fremde zwei Crypers, deren Leichen er mit Fußtritten hinab beförderte in die Tiefe, zu den Toten und den zerstörten Robotern.
    Es war ein Anblick, der Phana-Corg den Magen umdrehte: Ein Gewirr aus geborstenen Knochen und verbogenen Streben, ein Gemenge aus Körperteilen und den bunten Kabelsträngen der Roboter, durchfeuchtet von einem grausigen Sud aus Blut, Hydraulikflüssigkeit und Schmierstoffen. Der Boden wich immer weiter zurück, der Spalt hatte inzwischen die Breite des halben Raumes eingenommen. Zum ersten Mal erlaubte sich Phana-Corg einen Seufzer der Erleichterung. Der Spalt lag jetzt zwischen ihm und dem Sternenteufel, der unerbittlich seine Leute und Maschinen niedermähte.
    Polternd und scheppernd stürzte schließlich der letzte Roboter hinab in die Tiefe und zerschellte dort. Mit siebenundsechzig Schiffen war Phana-Corg in das System eingedrungen. Jetzt war ihm nur noch Earin-Dil geblieben, der schwer verwundet an der Wand lehnte und nach Luft schnappte. „Wir haben ihn", stieß Earin-Dil keuchend hervor. Sein Blut quoll in dicken Tropfen aus der Wunde und sammelte sich an seinen Füßen in einer immer größer werdenden Lache. „Wir haben ihn?" Earin-Dil machte eine schwache Geste der Zustimmung. Phana-Corg ließ ein bitteres Lachen hören. „Du meinst, weil er bald in die Tiefe stürzen wird, wie unsere Freunde und Gefährten?" Earin-Dil bewegte verneinend den Schädel. „Ich bin sicher..." Das Sprechen fiel ihm schwer. In seinen Mundwinkeln erschien ein feiner, blutig gefärbter Schaum. „Er wird es überstehen. Dieser da kann das!" Dem konnte Phana-Corg nur zustimmen. Wenn es ein Lebewesen gab, das imstande war, aus einer solchen Höhe herabzustürzen und die Angelegenheit nicht nur lebend, sondern wahrscheinlich sogar weitgehend unbeschadet zu überstehen, dann war es dieser Sternendämon, der einer schaurigen Phantasie entstiegen zu sein schien.
    Ein leises Spottlachen hallte durch den Raum. Der Boden glitt langsam weiter auseinander. Der Fremde wich im gleichen Tempo zurück. Noch ein paar Meter, dann waren Bodenkante und Wand. deckungsgleich, und dann musste er unweigerlich in die Tiefe stürzen. Earin-Dils Körper begann heftig zu zucken, ein sicheres Zeichen des nahenden Todes. „Weil..." Seine Stimme sank zu einem schmerzgepeinigten Flüstern herab. „Weil wir von hier aus... die Tore, Phana-Corg. Die äußeren Schleusentore..." Jetzt begriff der Cryper.
    Von seinem Standort aus ließ sich nicht nur aus den zwei Hallen ein großer Hangar formen; es war auch möglich, den Eingang zu diesem Hangar von dort aus zu öffnen und zu schließen, damit die Beiboote in das Innere des Asteroiden gelangen konnten. „Du kannst sie so schalten, dass sie sich öffnen", wisperte Earin-Dil kaum hörbar, „auch wenn..." Sein Kopf fiel zur
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